Amstel Gold Race 2025Fotofinish! Skjelmose düpiert Pogačar und Evenepoel

Thomas Huber

 · 20.04.2025

Zu Rennbeginn bildete sich beim Amstel Gold Race 2025 eine Ausreißergruppe. Mit dabei: Michel Heßmann
Foto: Getty Images/Vincent Jannink
Mattias Skjelmose hat das Amstel Gold Race 2025 gewonnen. Im Zielsprint setzte sich der Fahrer von Lidl - Trek vor den Top-Favoriten Tadej Pogačar und Remco Evenepoel durch.

Überraschungssieg beim Amstel Gold Race 2025! Mattias Skjelmose (Lidl - Trek) düpiert die Top-Favoriten und gewinnt den niederländischen Klassiker vor Tadej Pogačar (UAE Team Emirates - XRG) und Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step). Bereits 43 Kilometer vor dem Ziel hatte sich Tadej Pogačar als Solist abgesetzt und fuhr dem Sieg beim Amstel Gold Race 2025 entgegen. Das Duo aus Remco Evenepoel und Mattias Skjelmose schloss aber 8 Kilometer vor dem Zielstrich zum Slowenen auf. Weil sich auch am finalen Anstieg, dem Cauberg, kein Fahrer entscheidend absetzen konnte, kam es zum Zielsprint. Dort bewies Skjelmose das beste Timing und zog noch im letzten Moment am bis dahin in Führung liegenden Pogačar vorbei. Evenepoel wurde Dritter.

Evenepoel holt Pogačar ein - Skjelmose staubt ab

Sie duellierten sich im Schlusssprint beim Amstel Gold Race 2025: Remco Evenepoel, Tadej Pogacar und Mattias Skjelmose (v.l.n.r.)Foto: Getty Images/Marcel van HoornSie duellierten sich im Schlusssprint beim Amstel Gold Race 2025: Remco Evenepoel, Tadej Pogacar und Mattias Skjelmose (v.l.n.r.)

Als 43 Kilometer vor dem Ziel Tadej Pogačar seine Solo-Fahrt begann, wirkte es ähnlich wie bei der Flandern-Rundfahrt oder Strade Bianche: Dort hatte der Slowene mit einer Solo-Show jeweils dominant gewonnen. Auch beim Amstel Gold Race 2025 baute Pogačar seinen Vorsprung schnell auf eine halbe Minute aus. Erst war es Mattias Skjelmose, der aus einer großen Verfolgergruppe heraus die Jagd auf den Slowenen aufnahm, 25 Kilometer vor dem Ziel schloss dann Remco Evenepoel zu ihm auf. Stück für Stück kam das Duo Skjelmose-Evenepoel dem Führenden näher - und das hatte vor allem einen Grund: die überragende Verfolgerarbeit von Remco Evenepoel. Der Belgier fuhr fast durchgängig im Wind, während Skjelmose sogar Probleme hatte, das Hinterrad Evenepoels zu halten. Er bewies aber Willenskraft und so stellte das Duo acht Kilometer vor dem Ziel den Anschluss zu Pogačar her.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Auch in Folge fuhr Evenepoel über weite Strecken im Wind, während Pogačar und Skjelmose Probleme anzumerken waren. Am finalen Cauberg attackierte Evenepoel aber nicht, das Trio beäugte sich vielmehr und so kam es zum Schlusssprint, weil keiner Nerven zeigte und frühzeitig attackierte. Evenepoel fuhr von vorne, konnte aber das Tempo nicht durchziehen. Skjelmose beschleunigte dagegen im richtigen Moment und gewann das Amstel Gold Race 2025.



Amstel Gold Race 2025 - Ergebnis


2025:

Amstel Gold Race: Maastricht - Berg en Terblijt

20.04.2025 | 255.9 km
In Kooperation mit

So lief das Amstel Gold Race 2025

Die 256 Kilometer lange Strecke zwischen Maastricht und Berg en Terblijt startete unter sonnigen Bedingungen. Es dauerte etwas, bis sich eine Ausreißergruppe fand. Sie umfasste insgesamt acht Fahrer. Mit dabei waren Rémi Cavagna (Groupama-FDJ), Robert Stannard (Bahrain-Victorious) und Michel Heßmann (Movistar Team).

Heßmann ohne Chance in der Ausreißergruppe

Das Peloton machte aber früh ernst, sodass der Vorsprung der Fluchtgruppe schmolz. Nicht nur das UAE Team Emirates – XRG sorgte für die Nachführarbeit, auch Lidl - Trek und Soudal Quick-Step fuhren immer wieder im Wind. Zwar konnte sich zwischenzeitlich ein Quartett um Dylan van Baarle (Team Visma | Lease a Bike) und Quinn Simmons (Lidl - Trek) absetzen und die Verfolgung auf die Spitze aufnehmen, alle Fahrer wurden aber zügig vom seriös arbeitenden Peloton gestellt. Am längsten kämpfte noch Michel Heßmann gegen das übermächtig kontrollierende Hauptfeld, 68 Kilometer vor dem Ziel war aber auch für den Movistar-Fahrer Schluss. Das Peloton war damit wieder vollständig und das Rennen konnte von vorne beginnen.

Das Finale läutete kurze Zeit später das Team EF Education – EasyPost ein. Am Loorberg drückte die Mannschaft mit mehreren Fahrern auf die Tube. Im Peloton bekamen dabei zahlreich Fahrer Probleme und vielen heraus. Anschließend übernahm Lidl – Trek und blieb auf dem Gaspedal. Im Rennen wurde mehr und mehr selektiert.

Alaphilippe attackiert – Pogacar geht als Solist

Lange Zeit fuhr  Tadej Pogacar als Solist im Finale des Amstel Gold Race 2025 vorwegFoto: Getty Images/Dario BelingheriLange Zeit fuhr Tadej Pogacar als Solist im Finale des Amstel Gold Race 2025 vorweg

48 Kilometer vor dem Ziel war es Julian Alaphilippe (Tudor Pro Cycling Team) der das hohe Tempo nutzte und eine Attacke fuhr. Sofort war Tadej Pogačar am Hinterrad des Franzosen. Die beiden Fahrer rissen eine Lücke zum Peloton, kein anderer folgte dem Duo. Am anschließenden Gulperberg trat dann Pogačar an und ließ mühelos Alaphilippe stehen, der ins Peloton zurückfiel. Pogačar war also von nun an als Solist unterwegs.

Schnell schaffte es Pogačar, seinen Vorsprung auf 30 Sekunden vor dem Peloton auszubauen. Dort schrillten die Alarmglocken. Immer wieder gab es Attacken einzelner Fahrer, wirkliche Zusammenarbeit kam in einer circa 20 köpfigen Verfolgergruppe um Remco Evenepoel, Wout van Aert (Team Visma | Lease a Bike), Ben Healy (EF Education - EasyPost), Thibau Nys (Lidl - Trek) und Thomas Pidcock (Tudor Pro Cycling Team) nicht zustande.

Skjelmose und Evenepoel nehmen Verfolgung Pogačars auf

Sie nahmen der Verfolgung zu Tadej Pogacar auf: Remco Evenepoel (vorne) und Mattias Skjelmose (hinten)Foto: Getty Images/Dario BelingheriSie nahmen der Verfolgung zu Tadej Pogacar auf: Remco Evenepoel (vorne) und Mattias Skjelmose (hinten)

30 Kilometer vor dem Ziel schaffte es dann Mattias Skjelmose mit einer Attacke, eine Lücke zur Verfolgergruppe zu reißen. Nach wenigen Kilometern machte auch Remco Evenepoel ernst, der zum Dänen aufschloss. Als Duo nahmen die beiden Fahrer fortan die Verfolgung zu Tadej Pogačar auf. Während allen voran Evenepoel im Wind fuhr, schmolz der Vorsprung des Slowenen mehr und mehr. Die sich hinter dem Duo befindliche Verfolgergruppe verlor dagegen mehr und mehr an Boden und konnte nicht mehr in den Kampf um die Podiumsplatzierungen eingreifen.

8 Kilometer vor dem Ziel erfolgte dann der Zusammenschluss von Pogačar, Evenepoel und Skjelmose. Weil sich in Folge kein Fahrer mehr absetzen konnte, kam es zum Zielsprint. Den gewann Skjelmose vor Pogačar und Evenepoel.

Meistgelesen in der Rubrik Profi - Radsport