Neues Format der Tour de SuisseVorteil Frauen, Verkürzung bei den Männern

Andreas Kublik

 · 25.09.2025

Neues Format der Tour de Suisse: Vorteil Frauen, Verkürzung bei den MännernFoto: Getty Images / Tim de Waele
Heimat-Bühne: Das Frauen-Peloton mit Marlen Reusser (in Gelb) bekommt künftig mehr Platz bei der Tour de Suisse
Die Tour de Suisse geht mit einem neuen Konzept in die Zukunft: Das Etappenrennen in der Schweiz führt ab dem kommenden Jahr bei Männern und Frauen jeweils über fünf Etappen, die mit gleichem Start und Ziel stattfinden sollen.

Die Veranstalter eines der wichtigsten Etappenrennen der Welt gehen mit einem neuen Format in die Zukunft. Die Tour de Suisse findet ab 2026 über fünf Tage mit jeweils täglich einer Etappe bei Männern und Frauen statt - jeweils mit gleichem Start und Ziel. Bisher hatten die beiden Rennen zeitversetzt und und mit unterschiedlicher Zahl an Renntagen stattgefunden.

Vorteil Frauenradsport

Die Frauen bekommen der Tour de Suisse mehr Platz und voraussichtlich auch mehr Aufmerksamkeit: Das Rennen wird künftig bei Männern und Frauen auf gleichen Strecken über fünf Tage führen. Die nächste Ausgabe des wichtigsten Schweizer Radsportevents findet vom 17. bis 21. Juni 2026 statt. Für die Radsportlerinnen bedeutet es eine Aufwertung, sie erhalten einen Renntag zusätzlich. Die Schweizerin Marlen Reusser hatte die vergangene Auflage nach vier Etappen gewonnen.

Letzter Sieger im alten Format: Joao AlmeidaFoto: Getty Images / Tim de WaeleLetzter Sieger im alten Format: Joao Almeida

Künftig wird an fünf aufeinanderfolgenden Tagen jeweils eine Etappe erst für die Frauen, dann für Männer ausgetragen. Start und Ziel sind für beide Geschlechter gleich. Laut Informationen von blick.ch fahren Männer und Frauen jeweils auf Rundkursen, mit Start und Ziel am gleichen Ort. Für die Männer bedeutet die Neuerung: Ihr Programm wird abgespeckt. Statt zuletzt über acht Etappen gibt es nur noch fünf Tagesabschnitte. Rennfahrer wie der diesjährige Gesamtsieger Joao Almeida haben das Rennen als Vorbereitung auf die Tour de France bestritten. Inwieweit der Schweizer Veranstalter dadurch im Wettstreit mit der fast zeitgleich standfindenden Dauphiné-Rundfahrt ins Hintertreffen geraten, ist eine der vielen Fragen rund um die Neuerung.

Ein Zeichen für Gleichberechtigung im Radsport

Der Rennchef führt die Tour in ein neues Zeitalter: Olivier SennFoto: Getty Images / Dario BelingheriDer Rennchef führt die Tour in ein neues Zeitalter: Olivier Senn

In der Schweiz interpretierten die Medien die Neuerung mitunter als Revolution. Tatsächlich ist der Schritt, ein Männerrennen zugunsten der Frauen zu verkürzen, ein bisher einmaliger Schritt auf Weltniveau. Zuletzt war die Finanzierung der Tour de Suisse eine Gratwanderung gewesen. Ob sich mit dem neuen Format die Probleme dauerhaft lösen lassen, wird die Zukunft zeigen.

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