Die letzte Etappe der Tour de Suisse 2023 bleibt in der Nähe des Bodensees und beschreibt mit ihrer Streckenführung in etwa einen nicht geschlossenen Rundkurs gegen den Uhrzeigersinn. Die ersten zehn Kilometer sind dabei weitestgehend flach bis abfallend. Erst kurz vor der ersten Zwischenzeitnahme bei Kilometer 10,7 gibt es einen ersten ernstzunehmenden Anstieg, bei dem rund 60 Höhenmeter auf 800 Metern gemacht werden.
Doch dabei bleibt es nicht, insgesamt sammeln sich letztlich mehr als 400 Höhenmeter an. Fast die Hälfte davon wird zwischen den Kilometern 17 und 20 absolviert. Teilweise warten mehr als sieben Prozent Steigung. Kurz darauf wird die zweite Zwischenzeit genommen. Etwa die letzten drei Kilometer bis zum Zielstrich sind dann abfallend.
Auf den ersten Blick sieht der Parcours des abschließenden Zeitfahrens recht einfach aus, doch bei genauerem Hinsehen ist er das nicht. Auf dem ersten, leicht abfallenden Teil lassen sich bequem Sekunden liegen, wenn der Gang nicht groß genug ist oder fürs Finale etwas Energie gespart werden soll. Auch die letzte Abfahrt muss am Maximum gefahren werden. Im Anstieg davor lässt sich durch die nicht unwesentliche Steigung schnell der Rhythmus verlieren.
Für den Etappensieg wird also eine gute halbe Stunde Vollgas gefragt sein. Stefan Küng (Groupama-FDJ) hat zum Auftakt bewiesen, dass er die Besten noch schlagen kann. Das zu wiederholen, wäre ein Traum für den Schweizer. Und abgesehen vom kurzen Anstieg, der Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) besser liegen dürfte, sollte der Schweizer auf den Streckenteilen mit Gefälle aufgrund seines größeren Gewichts im Vorteil sein. Das gilt auch für Wout van Aert (Jumbo-Visma). Auch im Kampf um das Gesamtklassement lassen sich hier noch einige Sekunden gutmachen - oder eben verlieren. In den Top 10, vielleicht sogar bei der Gesamtführung, wird es auf jeden Fall noch zu Änderungen kommen.
Der erste Fahrer soll gegen 13:45 Uhr das abschließende Einzelzeitfahren aufnehmen, der letzte ca. 16:28 Uhr und damit gegen 17 Uhr im Ziel sein. Gerechnet wird mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit für die Besten von 49 km/h und damit gut einer halben Stunde Fahrzeit.
Im deutschen Fernsehen wird die Tour de Suisse nicht gezeigt. In der Schweiz überträgt SRF 2 als deutschsprachiger Sender die 8. Etappe aber live ab 15 Uhr. Zu dieser Zeit steigen auch die kostenpflichtigen Live-Streams von GCN+, Discovery+ und damit auch Eurosport ins Programm ein.