Sebastian Lindner
· 15.08.2025
Ohne CANYON//SRAM zondacrypto, Team Visma | Lease a Bike, EF Education-Oatly, Lidl - Trek und Team Picnic PostNL fehlten 30 Fahrerinnnen am Start, unter anderem favorisierte Frauen wie Kasia Niewiadoma, Antonia Niedermaier, Ricarda Bauernfeind, Niamh Fisher-Black oder auch Gaia Realini. Von den Übrigen 63 Frauen war die Spanierin Blasi die Stärkste im Bergzeitfahren nach Villars-sur-Ollon.
Für die 4400 Meter mit durchschnittlich sieben Prozent Steigung benötigte die 22-Jährige 11:17 Minuten - ein Schnitt von 23,4 km/h. Damit war sie 17 Sekunden schneller als Urska Zigart (AG Insurance - Soudal Team), die Freundin von Tadej Pogacar. Dritte wurde Juliette Labous (FDJ - Suez) mit 18 Sekunden Rückstand. Für Blasi war es der vierte Profisieg ihrer noch jungen Karriere - allesamt eingefahren im Laufe dieses Jahres. Noch bis Mitte Mai gehörte sie zum Devo-Team von UAE ADQ. Doch nachdem sie innerhalb von zwei Wochen drei Siege als Gastfahrerin des Profiteams eingefahren hatte, wurde die kurzerhand fest zur Elite befördert.
Ihr Erfolg ging allerdings im Getöse um die Disqualifikation der fünf Teams unter. Die hatten schon zu Beginn der Woche Schreiben an die UCI verfasst, in denen sie erklärten, sich den Forderungen des Weltverbandes nicht unterwerfen zu wollen. Einerseits kritisierten die Teams, dass nur eine (vom Team selbst ausgewählte) Fahrerin mit dem Gerät ausgestattet werden solle, andererseits dass sie selbst für die Installation der Technik verantwortlich sein sollen - und damit die Konsequenzen zu tragen hätten, sollte eines der Geräte abfallen und damit eine andere Fahrerin zum Sturz bringen.
Obendrein wurde bemängelt, dass die UCI und die Rundfahrt eine neue Technik verwenden würden, während im Saisonverlauf zuvor (zum Beispiel bei der Tour de Suisse) andere Geräte verwendet wurden. Und zwar welche, an deren Entwicklung der Großteil der ausgeschlossenen Teams selbst beteiligt war.
Die UCI hingegen konterte mit einer Pressemitteilung, dass die Ausgeschlossenen disqualifiziert wurden, weil sie sich nicht an die Regeln des Rennens - speziell der Benutzung des Trackers - hielten. Die seien von Verbands-Seite rechtzeitig und ausführlich am 7. August kommuniziert worden. Sie verwies zudem darauf, dass die Technik auch bei der WM in Ruanda zum Einsatz kommen wird, dann als Pflicht für alle Fahrerinnen. Zudem machte die UCI klar, dass die Entscheidung zur Nutzung der Technik von SafeR, der Organisation, die sich der Sicherheit im Straßenradsport für Frauen und Männer widmet und Vertreter aller Interessengruppen des Straßenradsports - also Fahrer, Veranstalter und Teams - zusammenbringt, getroffen wurde.
RG | Fahrer | Zeit |
---|---|---|
1 | UAE Team ADQ | 00:11:17 |
2 | AG Insurance - Soudal Team | +00:00:17 |
3 | FDJ - SUEZ | +00:00:19 |
4 | Fenix-Deceuninck | +00:00:25 |
5 | UAE Team ADQ | +00:00:28 |
6 | Team SD Worx - Protime | +00:00:30 |
Die Österreicherin Laura Stigger (Team SD Worx - Protime) war die erste, die den Berg in Angriff nahm. Ihre Zeit von 12:14 Minuten wurde aber schnell getoppt. Ihre Teamkollegin Mikayla Harvey und Alena Ivanchenko (UAE Team ADQ) setzten schnell bessere Werte. Die 30 Sekunden weniger der Russin hatten dann aber zunächst Bestand. Erst Steffi Häberlin, die nächste SD-Worx-Frau, war wieder schneller und drückte den Bestwert auf 11:47 Minuten.
Zwei Fahrerinnen später war dann aber Erica Magnaldi (UAE Team ADQ) von der Rampe gegangen. Sie verbesserte die Zeit der Schweizerin nochmal um knapp zwei Sekunden. Als zehntletzte Fahrerin ging Zigart ins Rennen. Die Slowenin unterbot den aktuellen Bestwert von Magnaldi um zehn Sekunden. Den konnte dann nur noch Blasi toppen, die zwei vier Minuten und zwei Fahrerinnen später gestartet war. Die Letzte auf der Rampe, Labous, sortierte sich dann als Dritte kurz hinter Zigart ein.