Tirreno-Adriatico 2025Kooij gewinnt 4. Etappe - Rutsch in Ausreißergruppe mit Pech

Thomas Goldmann

 · 13.03.2025

Start frei zur 4. Etappe von Tirreno-Adriatico 2025
Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com / Massimo Paolone
Olav Kooij hat die 4. Etappe von Tirreno-Adriatico 2025 für sich entschieden. Der Profi vom Team Visma | Lease a Bike siegte nach 190 Kilometern zwischen Norcia und Trasacco.

Mit einem Kraftakt hat sich Olav Kooij (Team Visma | Lease a Bike) den Sieg im Sprint der 4. Etappe von Tirreno-Adriatico 2025 gesichert. Der Niederländer verwies seine beiden Landsmänner Rick Pluimers (Tudor Pro Cycling Team) und Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) auf die Plätze zwei und drei. Das Blaue Trikot des Gesamtführenden verteidigte der Italiener Filippo Ganna (INEOS Grenadiers). Die Etappe wurde zuvor lange von einer fünfköpfigen Ausreißergruppe geprägt, zu der auch der Deutsche Jonas Rutsch (Intermarché - Wanty) gehörte. Der 27-Jährige fiel allerdings im Finale nach einem Sturz ins Peloton zurück, während zwei seiner Mitstreiter gemeinsam mit Ben Healy (EF Education - EasyPost) vom dem extrem ausgedünnten Peloton erst 400 Meter vor dem Ziel gestellt wurden. Aus diesem war Tagessieger Kooij zwischenzeitlich zurückgefallen, nachdem es im schweren bergigen Mittelteil der Etappe zu einer Windkantensituation kam.

Jonas Rutsch büßt nach einem Sturz alle Chancen auf den Tagessieg einFoto: Getty Images/Tim de WaeleJonas Rutsch büßt nach einem Sturz alle Chancen auf den Tagessieg ein

“Ich dachte eigentlich, dass ich es über den Berg geschafft habe. Aber auf dem Plateau haben uns dann die Windstaffeln auf dem falschen Fuß erwischt. Zwischendurch habe ich manchmal gedacht, dass wir wieder rankommen, manchmal habe ich nicht mehr daran geglaubt. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Als ich wieder dran war, wusste ich, dass ich um den Sieg fahren kann”, schilderte ein sehr erschöpfter Kooij seine Eindrücke im offiziellen Siegerinterview.

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Höhenprofil der 4. Etappe von Tirreno-Adriatico 2025Foto: RCS SportHöhenprofil der 4. Etappe von Tirreno-Adriatico 2025

In der Anfangsphase der Etappe konnte sich keine Ausreißergruppe entscheidend absetzen. Erst nach der ersten Bergwertung nach dem Forca della Civita formierte sich eine Fünfergruppe, die einen substanziellen Vorsprung herausfuhr: Jonas Rutsch (Intermarché - Wanty), Jorge Arcas (Movistar Team), Gijs Leemreize (Team Picnic PostNL), Mirco Maestri (Team Polti VisitMalta) und William Levy Blume (Uno-X Mobility). Maximal holte das Quintett rund 4:30 Minuten Vorsprung auf das Peloton heraus.

Dort ging INEOS Grenadiers 80 Kilometer vor dem Ziel auf die Windkante. Dadurch kam ordentlich Bewegung ins Rennen, das Hauptfeld zersplitterte in mehrere Gruppen. Nach der Abfahrt vom Valico La Crocetta, der zweiten Bergwertung des Tages, gab es eine erneute Wende. Aus der ersten Staffel löste sich eine sechsköpfige Gruppe mit Juan Ayuso, Felix Großschartner, Isaac del Toro (alle drei UAE Team Emirates - XRG), Laurens De Plus, Filippo Ganna (beide INEOS Grenadiers) und Quentin Pacher (Groupama - FDJ). Entscheidend weg kam diese hochkarätig besetzte Gruppe aber nicht und wurde schnell wieder gestellt.

Dadurch wurde es etwas ruhiger im ersten Peloton, wodurch die ursprüngliche Ausreißergruppe um Rutsch nochmal etwas mehr Vorsprung bekam und mit ca. 30 Sekunden an der Spitze fuhr. 25 Kilometer vor dem Ziel stürzte Rutsch dann in einer Rechtskurve und fiel ins Peloton zurück. Hinter diesem kämpfte eine zweite Gruppe um Simon Yates (Team Visma | Lease a Bike) und Derek Gee (Israel - Premier Tech) lange um den Anschluss. Als Rettungsanker dieser Gruppe fungierte Mikel Landa, der mit einem Defekt aus der ersten Gruppe zurückfiel und dann fast die komplette Soudal-Quick-Step-Mannschaft einspannte, um das zweite Peloton ans erste heranzuführen. Die vier verbliebenen Ausreißer hielten sich derweil mit rund 20 Sekunden Vorsprung zäh an der Spitze.

Erst fünf Kilometer vor dem Ziel endete für einen Teil der Gruppe die Flucht, nachdem Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) aus dem Peloton heraus attackierte und Ben Healy (EF Education – EasyPost) nochmal eins oben drauf butterte. Während Blume Levy und Maestri noch die Kraft hatten, bei Healy ans Hinterrad zu springen, fielen Leemreize und Arcas zurück ins Peloton. Dort gingen allerdings die Helfer aus, was der Healy-Gruppe nochmal Auftrieb gab. Erst an der 400-Meter-Marke wurde das Trio eingeholt. Als auf dem Papier stärkster verbliebener Sprinter wurde Kooij seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich gegen Rick Pluimers (Tudor Pro Cycling Team) und van der Poel durch und fuhr zum Sieg auf der 4. Etappe von Tirreno-Adriatico 2025.

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