Nach dem Sieg von Søren Wærenskjold beim Omloop Het Nieuwsblad landet Uno-X Mobility den nächsten Coup. Das Pro Team aus der zweiten Liga des Radsports feiert auf der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico durch Fredrik Dversnes den zweiten Sieg auf World-Tour-Niveau in der laufenden Saison. Der 27-jährige Norweger rettete sich als letzter verbliebener Ausreißer einer ursprünglich sieben Fahrer umfassenden Spitzengruppe vor dem Favoritenfeld ins Ziel.
Einen Kilometer vor dem Ziel ging es nochmal ordentlich bergan, bis zur 500-Meter-Marke war ich mir nicht sicher, ob ich gewinne. Ich bin überglücklich - Fredrik Dversnes
Hinter Dversnes gewann Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) mit sieben Sekunden Rückstand den Sprint um Platz zwei, Rang drei ging an Roger Adrià (Red Bull - BORA - hansgrohe). Der Gesamtführende Filippo Ganna (INEOS Grenadiers) konnte nach einem Defekt nicht mehr in den Kampf um Platz zwei eingreifen, bekam aber aufgrund der Drei-Kilometer-Regel die gleiche Zeit wie seine Kontrahenten und bleibt im Blauen Trikot.
RG | Fahrer | Zeit |
---|---|---|
1 | Uno-X Mobility | 05:04:56 |
2 | Alpecin - Deceuninck | +00:00:07 |
3 | Red Bull - BORA - hansgrohe | +00:00:07 |
4 | Lidl - Trek | +00:00:07 |
5 | Cofidis | +00:00:07 |
6 | Q36.5 Pro Cycling Team | +00:00:07 |
Die Etappe wurde von einer sieben Fahrer starken Ausreißergruppe geprägt. Diese bestand zunächst aus Gal Glivar, Xandro Meurisse (beide Alpecin - Deceuninck) Paul Ourselin (Cofidis), Dries De Bondt (Decathlon AG2R La Mondiale Team), Francisco Muñoz (Team Polti VisitMalta), Fredrik Dversnes (Uno-X Mobility) und Manuele Tarozzi (VF Group - Bardiani CSF - Faizanè). Die Gruppe fuhr maximal rund sieben Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld heraus. Während Meurisse und Muñoz vorzeitig ins Peloton zurückfielen, hielten sich ihre einstigen Mitstreiter hartnäckig an der Spitze.
Gut 35 Kilometer vor dem Ziel gab es einen Sturz im Peloton, in den Eddie Dunbar (Team Jayco AlUla) und Florian Stork (Tudor Pro Cycling Team) verwickelt waren. Der Deutsche konnte weiterfahren, für den Iren war die Fernfahrt beendet. Aus dem Feld heraus gab es im Finale an den Anstiegen Barbanti und Monterolo zahlreiche Attacken, von denen aber keine nachhaltig fruchtete. Als es dann Nairo Quintana (Movistar Team) im finalen Aufstieg zum Monterolo versuchte, erhöhte UAE Team Emirates - XRG nochmal das Tempo im Hauptfeld.
Unter dem Tempodiktat der Mannen um Juan Ayuso perlten zahlreiche Fahrer hinten aus dem Peloton heraus. An der Spitze hatte sich derweil Dversnes zehn Kilometer vor dem Ziel von seinen Begleitern abgesetzt, die allesamt eingeholt wurden. Kurz vor der Kuppe des Monterolo erfolgte der Angriff von Ayuso in der Hauptgruppe, Thomas Pidcock (Q36.5 Pro Cycling Team) konterte, genau wie der Gesamtführende Filippo Ganna (INEOS Grenadiers).
In der Abfahrt spielte Pidcock sein Können aus und versuchte die letzten Sekunden Rückstand zu Dversnes zu schließen. Doch das gelang nicht. Die Hauptgruppe hatte Dversnes schon in Sichtweite, doch keine Mannschaft führte auf den letzten Kilometern konstant nach. Durch das ständige Stop and Go bei den Verfolgern rettete sich Dversnes ins Ziel und feierte auf der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico 2025 den größten Sieg seiner Karriere. Dahinter konnte Ganna wegen eines Defekts auf dem letzten Kilometer nicht mehr in den Sprint um Platz zwei eingreifen, den Mathieu van der Poel für sich entschied. Der Italiener profitierte aber von der Drei-Kilometer-Regel und bekam die gleiche Zeit wie die anderen Favoriten, sodass er auch am Samstag im Blauen Trikot an den Start geht.