Die Polen-Rundfahrt, offiziell Tour de Pologne, wird jährlich im Juli oder August ausgetragen und stellt neben der Clásica San Sebastián das erste Highlight nach der Tour de France im UCI-World-Tour-Kalender dar. Rekordsieger der Polen-Rundfahrt sind die Polen Dariusz Baranowski, Andrzej Mierzejewski und Marian Wieckowski mit jeweils drei Gesamtsiegen. Auch zwei Deutsche konnten die Rundfahrt bereits für sich entscheiden: Stefan Schumacher und Jens Voigt in den Jahren 2006 und 2008.
Der Zweite der Polen-Rundfahrt 2024, Diego Ulissi, wird wieder am Start stehen. Der Gesamtsieg könnte für ihn jedoch auch in diesem Jahr wieder schwierig zu erreichen sein. Denn es stehen zahlreiche andere Top-Fahrer am Start: Jan Christen, Brandon McNulty, Rafał Majka (alle drei UAE Team Emirates - XRG), Antonio Tiberi, Pello Bilbao (beide Bahrain - Victorious), Max Poole (Team Picnic PostNL), Mathias Vacek (Lidl - Trek), Finn Fisher-Black, Daniel Felipe Martínez, Maxim Van Gils (alle drei Red Bull - BORA - hansgrohe), Ethan Hayter (Soudal Quick-Step), Michal Kwiatkowski oder Magnus Sheffield (beide INEOS Grenadiers).
Die Polen-Rundfahrt 2025 führt über größtenteils hügeliges Gelände, weshalb nicht nur Rundfahrer, sondern auch Klassikerspezialisten Chancen auf den Gesamtsieg bei der Polen-Rundfahrt haben. Der Slowene Matej Mohoric (Bahrain - Victorious) konnte die Rundfahrt 2023 daher bereits gewinnen. Sein Nachfolger im Vorjahr war mit dem zweimaligen Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard (Team Visma | Lease a Bike) ein absoluter Rundfahrtenspezialist.
Im Jahr 2025 könnte die 6. Etappe über das Klassement entscheiden. Dabei geht es für die Fahrer in das Gebirge der Hohen Tatra, wo sie sechs Anstiege der 1. Kategorie bewältigen müssen. Auf der letzten Etappe erwartet die Fahrer zudem ein anspruchsvolles Zeitfahren mit einem Anstieg. Ein tempofester Klassementfahrer könnte in diesem Jahr also die Nase vorn haben, was die Rundfahrt für einige Athleten interessant machen sollte.
Beim Start der Polen-Rundfahrt 2025 in Wroclaw dürften die Sprinter eine wichtige Rolle spielen. Mit gerade einmal 1050 Höhenmetern sollte das Feld die Ausreißergruppe kontrollieren können. Aber die Chancen für eine Gruppe sind nicht ausgeschlossen, da die Höhenmeter hauptsächlich in der zweiten Rennhälfte verteilt liegen.
Auf der 2. Etappe der Tour de Pologne 2025 geht es schon deutlich hügeliger zu. Mit vier Anstiegen der 2. Kategorie und dem Schlussanstieg könnte der zweite Tag einer für die Gruppe sein. Im Gesamtklassement dürfte es hingegen noch keine nennenswerten Veränderungen geben, dafür reichen die Steigungswerte der Anstiege nicht aus. Einem Klassikerfahrer kommt dieses Terrain definitiv entgegen.
Die 3. Etappe ist diejenige mit den meisten Höhenmetern. Über insgesamt sieben kategorisierte Anstiege geht es für das Feld - bis auf einen der 1. Kategorie allesamt Anstiege der 2. Kategorie. Das Rennen wird extrem schwierig zu kontrollieren sein und die Klassementfavoriten werden sich wohl vorne zeigen.
Auf der 4. Etappe könnten die Sprinter erneut zuschlagen. Zwar wird sich in der ersten Rennhälfte auf hügeligem Terrain eine Spitzengruppe absetzen, diese dürfte dann aber nach dem letzten Berg vom Peloton gestellt werden. Von da an sind es noch knappe 70 Kilometer bis zum Ziel, das sollte für die Sprinterteams reichen.
Die 5. Etappe ist für die bergfesten Fahrer. Mit zwei 1. Kategorien und einem unkategorisierten Anstieg kurz vor Ziel dürften hier selbst die Klassikerfahrer keine Chance haben. Mit 4,1 Kilometern und 5,4 Prozent hat es der letzte, nicht eingestufte Berg, nochmal richtig in sich. Die Abfahrt und eine kurze Zielrampe könnten somit für eine Soloankunft des stärksten Fahrers sorgen.
Die 6. Etappe ist die Königsetappe, in der sich der Kampf um den Gesamtsieg entscheiden könnte. Gleich sechs Anstiege der 1. Kategorie müssen die Fahrer bewältigen. Spätestens bei der letzten Überfahrt über die Sciana Bukowina werden die Klassementfahrer versuchen sich abzusetzen. Dafür sind sowohl Kletterkünste als auch Explosivität nötig, da die Anstiege nicht besonders lang sind. Drei Mal müssen die Fahrer den Rundkurs im Gebirge bewältigen, weshalb sie die Anstiege schon während der ersten Rennhälfte kennenlernen und sich Punkte zum Attackieren merken können.
Die letzte Etappe der Polen-Rundfahrt ist ein Einzelzeitfahren mit einem Hügel zu Beginn. Danach geht es fast stetig bergab bis ins Ziel. Bei einem eng gestaffelten Gesamtklassement könnte es also noch einmal spannend werden um den Sieg.
In Deutschland wird die Polen-Rundfahrt 2025 im Free-TV bei Eurosport 1 zu sehen sein. Außerdem kann die Rundfahrt im kostenpflichtigen Live-Stream bei Discovery Plus verfolgt werden.
Etappe/Datum | Übertragungszeit |
1. Etappe, 04.08. | 12:20-17:00 Uhr |
2. Etappe, 05.08. | 12:35-16:45 Uhr |
3. Etappe, 06.08. | 12:05-16:45 Uhr |
4. Etappe, 07.08. | 11:30-16:45 Uhr |
5. Etappe, 08.08. | 11:30-16:45 Uhr |
6. Etappe, 09.08. | 14:15-16:45 Uhr |
7. Etappe, 10.08. | 13:20-16:45 Uhr |