Polen-Rundfahrt 2025Kooij wird Favoritenrolle zum Auftakt gerecht

Sebastian Lindner

 · 04.08.2025

Beinahe lässig nach Hause gefahren hat Olav Kooij den Auftaktsieg bei der Polen-Rundfahrt.
Foto: Getty Images / Luc Claessen

Olav Kooij (Team Visma | Lease a Bike) hat den Auftakt der Polen-Rundfahrt für sich entschieden. Der Niederländer setzte sich im Massensprint der 1. Etappe klar vor Paul Magnier (Soudal Quick-Step) und Jensen Plowright (Alpecin-Deceuninck) durch und übernahm damit auch die Gesamtführung.

Kooij ging als großer Favorit in den 200 Kilometer langen Tag von Wrocław nach Legnica, der nahezu komplett ohne topografische Schwierigkeiten auskam, und wurde dieser Rolle auch gerecht, obwohl in der Vorbereitung des Sprints nicht alles perfekt lief. Zwar hatte U23-Weltmeister Niklas Behrens als vorletzter Mann bis in den Schlusskilometer hinein stark gearbeitet, doch auf der Zielgeraden gab es die eine oder andere heikle Situation. Stürze im absoluten Finale blieben aber aus. ”Wir haben uns im Chaos kurz aus den Augen verloren, aber ich konnte mich im richtigen Moment nach vorne kämpfen”, sagte Kooij im Siegerinterview.

Olav Kooij hat bei der Polen-Rundfahrt nun schon seinen fünften Tagessieg feiern können.Foto: Getty Images / Luc ClaessenOlav Kooij hat bei der Polen-Rundfahrt nun schon seinen fünften Tagessieg feiern können.

Für Kooij, der Magnier und Plowright auf den Positionen dahinter klar in die Schranken wies, war es der sechste Saisonsieg. Die Rundfahrt liegt ihm generell gut. Im Vorjahr konnte Kooij hier zwei Etappen gewinnen, 2022 feierte er in Polen auch seinen ersten Sieg auf WorldTour-Niveau. Insgesamt hat er nun schon fünf Etappen für sich entscheiden können - nirgendwo sonst fuhr der 23-Jährige mehr seiner insgesamt 42 Erfolge ein. “Es ist das vierte Jahr in Folge, dass ich hier eine Etappe gewonnen habe”, so Kooij. “Ich hatte schon viele positive Erinnerungen an dieses Rennen, daher ist es großartig, noch eine weitere hinzuzufügen.“

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So lief die 1. Etappe der Polen-Rundfahrt 2025

Das Profil der 1. Etappe der Polen-RundfahrtFoto: Tour de PologneDas Profil der 1. Etappe der Polen-Rundfahrt

154 Fahrer machten sich, zunächst bei Regen, auf zur 1. Etappe der Polen-Rundfahrt 2025, dem flachsten Teilstück der Rundfahrt - abgesehen vom Abschlusszeitfahren. Vier Sportler machten sich auf, den Tag zu bestimmen: Lars Boven (Alpecin-Deceuninck), Donavan Grondin (Arkéa - B&B Hotels), Nadav Raisberg (Israel - Premier Tech) und Patryk Stosz (Polnische Nationalmannschaft).

Schon nach 18 Kilometern stand der erste Zwischensprint auf dem Programm, Boven fuhr dort als erster über den Strich. Beim zweiten Sprint nach 45 Kilometern war das ursprüngliche Quartett nur noch ein Trio, nachdem Raisberg sich zurückfallen ließ. Denn zu dem Zeitpunkt war klar, dass das Feld die Ausreißer an der kurzen Leine halten würde. Maximal zwei Minuten wurden ihnen zugestanden. Daran änderte auch ein Massensturz im Feld nichts, der zwölf Profis zu Boden riss, aber keinen schwerwiegend beeinträchtigte.

Mollema sichert sich das Bergtrikot

Grondin sicherte sich jene zweite Wertung. Danach standen knapp 100 Kilometer ohne weitere Ereignisse auf dem Programm. Immerhin trocknete die Straße ab. 60 Kilometer vor dem Ziel sicherte sich Grondin ebenfalls den dritten Zwischensprint. Kurz darauf verließen Stosz die Kräfte, er ließ sich in das Feld zurückfallen. 38 Kilometer vor dem Ziel war dann auch für die übrigen Beiden Schluss.

Somit wurde die Bergwertung aus dem Feld heraus entschieden. Bauke Mollema (Lidl - Trek) sicherte mit einer kurzen und entschlossenen Attacke so die einzigen Punkte des Tages und damit auch das Trikot. Danach verstärkten Ineos und Visma ihre Präsenz an der Spitze des Feldes weiter und führten das Feld ins Finale.

Ein Sturz 1600 Meter vor dem Ziel nahm ein paar Fahrer aus dem Spiel, letztlich ging aber auch das glimpflich ab. Etwas unorganisiert war die Sprintanfahrt dann aber doch. Auch, weil Madis Mihkels (EF Education - EasyPost) rund 500 Meter vor dem Ziel aus der Pedale rutschte und eine riesige Welle produzierte, der aber niemand zum Opfer fiel. Daraus versuchte dann Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek) Kapital zu schlagen. Als er zu seinem Sprint antrat, waren aber noch mehr als 300 Meter zu fahren. Die Lücke, die er sich zwischenzeitlich herausfuhr, sollte am Ende aber nicht für die Top 10 reichen. Den Sieg sicherte sich dann der große Favorit Kooij mit einer halben Radlänge vor Magnier.

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