Polen-Rundfahrt 2025Brennan lässt auf der 5. Etappe keine Zweifel offen

Sebastian Lindner

 · 08.08.2025

Schon kurz nach dem Start in Zakopane machten sich vier Profis auf den Weg, den Tag zu bestimmen: Patrick Gamper, Martin Svrcek, Huub Artz und Jensen Plowright.
| Getty Images / Luc Claessen

Matthew Brennan (Team Visma | Lease a Bike) hat die 5. Etappe der Polen-Rundfahrt gewonnen. Gegen den Speed des Briten im leichten Bergauffinale war die Konkurrenz komplett chancenlos. Zweiter wurde Ben Turner (INEOS Grenadiers). Die Gesamtwertung blieb an der Spitze unverändert.

38 Fahrer hatten sich gemeinsam ins Ziel des 206 KIlometer langen Teilstücks von Katowice nach Zakopane gerettet, das mit zwei Anstiegen der 1. Kategorie und einem ebenfalls nicht ganz leichten Berg auf den letzten Kilometern, der allerdings unkategorisiert blieb, ein Mittelding war: Zu schwer für die reinen Sprinter, aber zu einfach, um die Gesamtwertung zu beeinflussen.

Entsprechend waren es die hügelfesten Sprinter, die ihre Stärken ausspielen können. Und es waren zwei Briten, die den Tagessieg unter sich ausmachten. Brennan, vor zwei Tagen 20 Jahre alt geworden, feierte dabei seinen elften Saisonsieg. Mehrere Radlängen dahinter kam sein Landsmann Turner rein, der seinerseits auch wieder einen gehörigen Vorsprung auf den Tagesdritten Andrea Bagioli (Lidl - Trek) hatte. Dessen Teamkollege Tim Torn Teutenberg hatte sich zwar mit der großen Gruppe über den letzten Berg gerettet, ins Finale konnte er aber nicht mehr eingreifen.

ZAKOPANE, POLAND - AUGUST 08: (L-R) Matthew Brennan of Great Britain and Team Visma | Lease a Bike celebrates at finish line as stage winner ahead of Ben Turner of Great Britain and Team INEOS Grenadiers - White Points Jersey during the 82nd Tour de Pologne 2025, Stage 5 a 206.1km stage from Katowice to Zakopane / #UCIWT / on August 08, 2025 in Zakopane, Poland. (Photo by Luc Claessen/Getty Images)Foto: Getty Images / Luc Claessen

Brennan jubelt schon zum elften Mal

Neben Brennan hatte zum Auftakt der Polen-Rundfahrt auch bereits Olav Kooij für Visma gewonnen. Beide Sprinter des Teams waren damit erfolgreich. “Wir sind aber noch hungrig auf weitere Siege”, sagte Brennan. “Ich bin hierhergekommen, um eine Etappe zu gewinnen. Darüber bin ich glücklich, auch, dass ich die harte Arbeit der Mannschaft heute krönen konnte.” Es war bereits sein elfter Saisonsieg.

Paul Lapeira (Decathlon AG2R La Mondiale) erreichte derweil ebenfalls mit der Gruppe das Ziel und verteidigte so souverän das Gelbe Trikot. Victor Langellotti (INEOS Grenadiers) ist mit acht Sekunden Rückstand weiterhin Zweiter vor Jan Christen (UAE Team Emirates), der mit einer Attacke auf den letzten Kilometern nochmal versucht hatte, den Sprint zu verhindern, was aber nicht aufging.

Während Turner die Führung in der Punktewertung verteidigte, bleibt Timo Kielich (Alpecin-Deceuninck) im Bergtrikot.

​Polen-Rundfahrt 2025 - Ergebnisse der 5. Etappe



Das Profil der 5. Etappe der Polen-Rundfahrt 2025Foto: Tour de PologneDas Profil der 5. Etappe der Polen-Rundfahrt 2025

So lief die 5. Etappe der Polen-Rundfahrt 2025

Mit dem größten Vorsprung, der seit langer Zeit bei der Polen-Rundfahrt zu verzeichnen war, durfte sich ein Quartett auf der 5. Etappe präsentieren. Zwischenzeitlich mehr als sechs Minuten bekamen Patrick Gamper (Team Jayco AlUla), Martin Svrcek (Soudal - Quick-Step), Huub Artz (Intermarché - Wanty) und Jensen Plowright (Alpecin-Deceuninck) vom Feld zugesprochen.

Während sich Plowright an den Sprints auszeichnen konnte, sammelte Gamper die zehn Zähler am ersten Kategorie-1-Berg des Tages nach 86 Kilometern ein. Am zweiten nahm Plowright dem Österreicher die Punkte weg, um seinen Teamkollegen Timo Kielich im Bergtrikot zu schützen. 64 Kilometer waren es da noch bis ins Ziel, der Vorsprung lag bei etwas mehr als drei Minuten.

Auf den schier endlosen Geraden waren die Ausreißer 35 Kilometer vor dem Ziel trotz anderthalb Minuten Vorsprung bereits in Sichtweite des Feldes. Als noch 20 Kilometer zu fahren waren, ließen Artz und Plowright ihre Fluchtgenossen stehen. Nachdem die Differenz zum Peloton zwischenzeitlich schon auf 40 Sekunden gesunken war, wuchs der Abstand in der Folge nochmal auf über eine Minute. Als dann aber auch Plowright nicht mehr mithalten konnte, war auch die Zeit von Artz kurz darauf gekommen.

Im Finale an der letzten Welle versuchten noch Christen und Alberto Bettiol (XDS Astana Team) einen Massensprint zu verhindern, doch auch sie wurden vom Feld wieder zurückgeholt. Also machten die schnellen Männer das Rennen unter sich aus. Und dort war Brennan eindeutig der Beste.

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