Auch der dieses Mal deutlich besser positionierte Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl - Trek) konnte den Belgier nicht halten. Vom Hinterrad des Dänen schoss der 32-Jährige an allen anderen Kontrahenten vorbei. Pedersen musste derweil auch noch Emilien Jeannière (Team TotalEnergies) und Hugo Page (Intermarché - Wanty) passieren lassen. Zumindest Letzteren kassierte er noch auf dem Papier, denn Page wurde von der Jury wegen eines irregulären Sprints ans Ende der Gruppe gesetzt. Merlier hingegen feierte seinen sechsten Saisonsieg dabei genauso souverän wie tags zuvor seinen fünften.
In gewisser Weise war es ein besonderer für Merlier. “Ich glaube, dass ich zum ersten Mal in einem Leadertrikot gewonnen habe”, freute er sich im Siegerinterview, sagte weiter: “Wir mussten die Gruppe selbst kontrollieren, später hat Lidl - Trek dann geholfen. Das war ziemlich nervig, weil die Ausreißer ein bisschen mit uns gespielt haben.”
Die Ausreißer waren zu zwei Dritteln die gleichen wie am Vortag. Der Mann im Bergtrikot Alexandre Delettre (TotalEnergies) und Samuel Fernandez (Caja Rural - Seguros) fanden dieses Mal Unterstützung von Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility). Der Norweger erwies sich dabei als härteste Nuss, denn nachdem das Trio fast gestellt war, machte er 50 Kilometer vor dem Ziel als Solist weiter und wurde erst auf der Zielgerade gestellt.
Merlier bleibt nach seinem Sieg weiter im Gelben Trikot. Auch die Punktewertung führt er nach wie vor an. Delettre verteidigte die Roten Punkte. Morgen steht das Mannschaftszeitfahren auf dem Plan, dass zumindest das Gesamtklassement gehörig durcheinanderwürfeln dürfte.
RG | Fahrer | Zeit |
---|---|---|
1 | Soudal Quick-Step | 04:11:29 |
2 | Team TotalEnergies | +00:00:00 |
3 | Lidl - Trek | +00:00:00 |
4 | Uno-X Mobility | +00:00:00 |
5 | Alpecin - Deceuninck | +00:00:00 |
6 | Team Visma | Lease a Bike | +00:00:00 |
Mit Regen am Start, aber ohne Kasper Asgreen (EF Education – EasyPost), der krank nicht mehr aufs Rad stieg, machte sich das Feld auf den Weg von Montesson nach Bellegarde. 184 Kilometer galt es zu absolvieren. Der Großteil davon erinnerte an die des Vortages, denn der Mann im Bergtrikot Delettre machte sich erneut auf, um seinen Vorsprung auszubauen. Auch Fernandez begleitete ihn wieder, neu dabei war Abrahamsen.
Von den maximal dreieinhalb Minuten war schon Mitte des Rennens nur noch eine übrig, das Hauptziel für die Ausreißer allerdings auch bereits abgehakt. Die beiden Bergwertungen des Tages der 3. Kategorie warteten bereits auf dem ersten Drittel der Etappe und wurden von Delettre gewonnen. 50 Kilometer vor dem Ziel ließ sichd er Franzose - der Vorsprung war nahezu aufgebraucht - wie Fernandez ins Feld zurückfallen. Abrahamsen drpckte aber nochmal drauf und fuhr sich wieder bis zu anderthalb Minuten heraus.
Dabei profitierte er allerdings auch von einem Massensturz im Feld, bei dem es Florian Senechal (Arkéa – B&B Hotels) so schwer erwischte, dass er im Krankenwagen abtransportiert werden musste. Zuvor hatte bereits Danny van Poppel (Red Bull - Bora - hansgrohe) aufgegeben. Er fühlte sich schlapp, hatte sich von am Vortag das Ziel nicht mit dem Hauptfeld erreicht.
Damit war das Sturzthema für den Tag aber noch nicht beendet. Denn beim Zwischensprint 20 Kilometer vor dem Ziel, der nach einer Zusatzrunde auch das Finale darstellt, krachte es wieder. Während Abrahamsen noch eine knappe Minute ungestört vor dem Feld durchkam, sicherte sich dahinter Matteo Jorgenson (Visma | Lease a Bike) erneut zwei Sekunden. Während er an der Spitze aus dem Sattel ging, kamen hinten Luke Durbridge (Team Jayco AlUla) und Gorka Sorarrain (Caja Rural - Seguros RGA) - wie bei Senechal sah es auf bei diesen beiden nach Schlüsselbeinbruch aus, für sie war das Rennen beendet.
Der Sturz hatte auch das Feld in mehrere Teile zerlegt, auch Klassementfahrer wie Joao Almeida (UAE Emirates - XRG) und Mattias Skjelmose (Lidl-Trek) kamen erst einige Kilometer später wieder zurück ins Hauptfeld. Dennoch aber rechtzeitig.
Drei Kilometer vor dem Ziel wurde dann auch Abrahamsen wieder gestellt. Der hatte derweil schon die Hälfte der schier unendlichen langen Zielgeraden absolviert. Das Interesse an einem Massensprint im Feld war aber zu groß. Die Sprinterteams sortierten sich, doch auf den letzten Metern war es wieder Merlier, der die besten Beine hatte.