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· 26.03.2025
Damit übernahm Ayuso (UAE Emirates - XRG) auch die Führung in der Gesamtwertung des Rennens. Bonifikationen liefern ihm nun einen Sechs-Sekunden-Vorsprung auf Roglic. “Der Gesamtsieg ist das Hauptziel, aber man muss hier auch Etappen gewinnen, denn für die gibt es Bonussekunden”, so der Sieger nüchtern, der gar nicht weiter auf die Zentimeter-Entscheidung im Ziel einging, die ihm den 13. Sieg seiner Karriere einbrachte. Gemeinsam mit Roglic hatte sich der Spanier auf den letzten Metern vor dem Ziel von der Spitzengruppe abgesetzt und war mit ihm um den Tagessieg gesprintet.
Zwei Sekunden hinter dem Duo wurde Mikel Landa (Soudal - Quick-Step Dritter), nochmal zwei Sekunden dahinter war es Lenny Martinez (Bahrain - Victorious), der den Rest der Favoriten ins Ziel brachte. Für große Abstände war der Anstieg hinauf zur Skistation La Molina in den Pyrenäen offenbar auch trotz der insgesamt 218 Kilometer des Tages nicht schwer, weil nicht steil genug. Allerdings waren die Profis schon den ganzen Tag eher verhalten unterwegs, gemessen an den Leistungen, die bereits im Laufe der Saison gezeigt wurden.
Ein Zeichen dafür war auch, dass Matthew Brennan (Visma | Lease a Bike), der nach seinem Auftaktsieg und dem zweiten Platz gestern die Gesamtführung innehatte, als Sprinter noch bis zum Fuße des Schlussanstieges kam, ehe er in den Kraftsparmodus wechselte. Die Führung in der Punktewertung verteidigte er hingegen. Neu ist auch der Mann im Bergtrikot. Bruno Armirail (Decathlon AG2R La Mondiale) sammelte als Ausreißer genügend Zähler um die Wertung vor der nächsten Etappe zu übernehmen.
Die wird wieder mit einer Bergankunft enden, dieses Mal auf dem Berg Montserrat nach 188 Kilometern und 3000 Höhenmetern - und einer 8,8 Kilometer langen 6,6 Prozent steilen Schlussteigung.
RG | Fahrer | Zeit |
---|---|---|
1 | UAE Team Emirates - XRG | 05:49:29 |
2 | Red Bull - BORA - hansgrohe | +00:00:00 |
3 | Soudal Quick-Step | +00:00:02 |
4 | Bahrain - Victorious | +00:00:04 |
5 | Lotto | +00:00:04 |
6 | Movistar Team | +00:00:04 |
Bis sich die Gruppe des Tages etabliert hatte, vergingen rund 30 Kilometer. Nach mehreren vergeblichen Versuchen konnten sich dann aber Bruno Armirail (Decathlon AG2R La Mondiale), Lorenzo Germani (Groupama - FDJ), Mats Wenzel (Equipo Kern Pharma) und Alex Molenaar (Caja Rural - Seguros RGA) vom Feld lösen.
Schnell wuchs der Vorsprung auf ein dickes Polster von über sechs Minuten an, mit denen es über den ersten kategorisierten Berg des Tages, den Coll d’Estenalles (2. Kategorie). Danach blieb die Rennsituation lange konstant. Über die zweite Bergwertung des Tages brachte die Gruppe noch zweieinhalb Minuten Vorsprung mit, Wenzel entschied sie genau wie die erste für sich.
Im Anstieg zum 20 Kilometer langen Coll de la Creueta löste sich Armirail dann von seinen Fluchtkollegen und schaffte es als Erster mit gut zwei Minuten Vorsprüng über den HC-Kategorie-Berg. Seinen Mitausreißern gelang die Überquerung zwar auch noch vor dem Feld, doch ließen sie es daraufhin ruhig angehen. Genau wie das Hauptfeld, angeführt von UAE Emirates - XRG und Lotto, die aber nicht das allerhöchste Tempo anschlugen.
Als es dann wieder bergauf ging, begannen die Sekunden für Armirail schnell zu purzeln. Neun Kilometer vor dem Ziel war er gestellt. Aber auch in der Folge gab es nur wenige Attacken. Die aussichtsreichste lancierte 6,5 Kilometer vor dem Ziel George Bennett (Israel - Premier Tech), der sich mit Marc Soler (UAE - Emirates - XRG) und Lorenzo Fortunato (XDS Astana Team) absetzen konnte. Kurze Zeit später ersetzte Sepp Kuss (Visma | Lease a Bike) Bennett im Spitzentrio, doch größer als 20 Sekunden auf die noch etwa 20 Fahrer starke Hauptgruppe wurde der Vorsprung nie.
500 Meter vor dem Ende schloss dann Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale) die Lücke. Vorne halten konnte sich der Österreicher aber nicht, als dann Roglic das Tempo anzog. Nur Ayuso konnte mitgehen. Und als der Slowene in der letzten Kurve nicht direkt an der Bande fuhr, schlüpfte Ayuso durch das kleine Loch. Und auch wenn Roglic bis zum Ziel nochmal gefährlich nahe kam und letztlich die Fototechnik über den Sieg entscheiden musste, rettete der Spanier einen Mini-Vorsprung über die Linie.