Criterium du Dauphine 20245. Etappe von schwerem Sturz überschattet und neutralisiert

Thomas Huber

 · 06.06.2024

Bei der 5. Etappe des Criterium du Dauphine 2024 durfte Remco Evenpoel (rechts) erstmalig das Trikot des Gesamtführenden tragen
Foto: Getty Images/Dario Belingheri
Die 5. Etappe des Criterium du Dauphine 2024 ist von einem Massensturz überschattet und anschließend neutralisiert worden. Damit gibt es keinen Tagessieger, auch im Gesamtklassement gibt es keine Veränderungen.

20,8 Kilometer vor dem Ziel ereignete sich auf der 5. Etappe des Criterium du Dauphine ein schlimmer Massensturz. Bei regnerischen Bedingungen und spiegelglatten Straßen kamen im Peloton zahlreiche Fahrer zu Fall. Viele mussten aufgrund offener Wunden behandelt, einige sogar vom Krankenwagen abtransportiert werden. Kurze Zeit nach dem Sturz wurde das Rennen pausiert. Nach einer circa halbstündigen Unterbrechung fuhren die Fahrer neutralisiert ins Ziel, weil nicht mehr genügend Krankenwagen für einen potenziellen erneuten Sturz unter Rennbedingungen zur Verfügung standen. Einen Tagessieger gab es auf der Etappe von Amplepuis nach Saint-Priest nicht.

Primoz Roglic und Remco Evenepoel äußern sich zu Verletzungen

Viele der zu Fall gekommenen Fahrer hatten zwar Wunden davongetragen, konnten aber nach Minuten des Durchschnaufens wieder auf ihre Fahrräder steigen. Auch die beiden Topfavoriten Primoz Roglic (Bora-Hansgrohe) und Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) kamen zu Fall, konnten die Etappe aber beenden.



Bora-Hansgrohe schrieb auf X (ehemals Twitter), dass es im Team keine Knochenbrüche gibt, lediglich Abschürfungen und Stauchungen. Roglic selbst erklärte im Ziel gegenüber mehreren Medien, auf seine Schulter gestürzt zu sein, an der er schon vor einigen Jahren operiert wurde. “Aber für mich war es auf jeden Fall viel besser als für einige andere, denn ich bin immer noch über die Ziellinie gefahren”, meinte der Slowene.

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Und auch Evenepoel äußerte sich in der Mixedzone nach der Etappe zu seinem Gesundheitszustand. “Meine rechte Seite ist ziemlich lädiert, aber es gibt keine Brüche, sonst wäre ich nicht mehr hier”, erklärte der Zeitfahr-Weltmeister. “Das ist das Positive an meinem Sturz, ich muss das Rennen nicht aufgeben. Aber ich hatte einen ziemlich heftigen Schlag an meinem Knie. Ein anderes Rad prallte gegen mein Knie, und es war ziemlich schmerzhaft, aber ich dachte eigentlich, es wäre schlimmer als es jetzt ist.”

Visma | Lease a Bike besonders hart getroffen

Härter traf es dagegen das Team Visma | Lease a Bike. Sowohl Steven Kruijswijk als auch Dylan van Baarle mussten mit Krankenwagen abtransportiert werden. Für sie ist die Rundfahrt damit beendet und der Start bei der Tour de France in akuter Gefahr. Bei Bahrain-Victorious musste Rainer Kepplinger aufgrund des Concussion-Protokolls aufgeben, Jasha Sütterlin wurde zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Mit Milan Menten (Lotto-Dstny), Nicolas Prodhomme (Decathlon AG2R La Mondiale), Axel Mariault (Cofidis) und Remy Rochas (Groupama-FDJ) gaben vier weitere Fahrer das Criterium du Dauphine 2024 auf der 5. Etappe.



Der aktuelle Stand in der Gesamtwertung des Criterium du Dauphine 2024

  1. Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) 12:27:22
  2. Primoz Roglic (Bora-Hansgrohe) +0:33
  3. Matteo Jorgenson (Visma | Lease a Bike) +1:04
  4. Derek Gee (Israel-Premier Tech) +1:11
  5. Oier Lazkano (Movistar) +1:21
  6. Bruno Amirail (Decathlon AG2R La Mondiale) +1:25
  7. Matteo Jorgenson (Visma | Lease a Bike) +1:25
  8. Juan Ayuso (UAE Team Emirates) +1:27
  9. Tao Geoghegan Hart (Lidl-Trek) +1:39
  10. Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) +1:41


So lief die 5. Etappe des Criterium du Dauphine 2024

Kurz nach Rennbeginn setzten sich drei Fahrer aus dem Peloton ab: Neben Tobias Bayer (Alpecin-Deceuninck) und Adne Holter (Uno-X Mobility) schaffte es auch der Träger des Bergtrikots Mathis Le Berre (Arkea-B&B Hotels) in die Spitzengruppe des Tages. Trotz weiterer Attacken aus dem Hauptfeld, konnte kein weiterer Fahrer mehr nach vorne aufschließen.

Le Berre sammelt Bergpunkte

Im Peloton übernahmen derweil die Teams Lidl-Trek und Decathlon AG2R La Mondiale die Nachführarbeit. Sie wollten dafür sorgen, dass ihre Sprinter Mads Pedersen und Sam Bennett auf der 5. Etappe den Tagessieg holten. Deshalb ließen sie den Vorsprung nicht allzu weit anwachsen und hielten das Trio an der kurzen Leine. In der Ausreißergruppe sammelte Mathis Le Berre weiterhin fleißig Bergpunkte und baute seinen Vorsprung in der Wertung weiter aus.

Erste Stürze

Mit dem Rennverlauf setzte Regen ein, sodass die Straßen immer glatter wurden. So stürzte zuerst Ausreißer Adne Holter. Er schloss zwar wenig später zur Spitze wieder auf, konnte kurz darauf das hohe Tempo des Spitzenduos aber nicht mehr mitgehen. Damit waren 46 Kilometer vor dem Ziel nur noch zwei Fahrer an der Spitze des Feldes. Anschließend kam es auch im Peloton bei einer Abfahrt zu einem Sturz, in dem unter anderem Georg Zimmermann (Intermarche-Wanty) involviert war. Für viele Fahrer ging es nach dem Sturz weiter, einzig Milan Menten (Lotto Dstny) musste aufgeben. Der zwischenzeitliche Vorsprung der Ausreißer Bayer und Le Berre von unter einer Minute wuchs deshalb nun wieder etwas an.

Rennen wird neutralisiert

Circa 20 Kilometer kam es dann bei der letzten Abfahrt des Tages zum großen Sturz, in dem große Teile des Pelotons involviert waren. Nach einer circa halben Stunde wurde das Rennen dann neutralisiert fortgesetzt. Die Fahrer kamen gemeinsam in Saint-Priest ohne Tagessieger ins Ziel.

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