Baskenland-Rundfahrt: Schwerer Sturz von Vingegaard & Co. überschattet 4. Etappe
Die 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt 2024 wurde überschattet von einem schweren Sturz. 36 Kilometer vor dem Ziel kam auf der Abfahrt von der Bergwertung Untzilla rund ein Dutzend Fahrer zu Fall. Darunter Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike), Primoz Roglic (Bora-Hansgrohe) und Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step).
Jonas Vingegaard, Primoz Roglic und Remco Evenepoel in Sturz involviert
Am schlimmsten erwischte es offenbar den Tour-de-France-Sieger Vingegaard, der lange Zeit reglos am Boden lag und schließlich auf einer Trage in einen Krankenwagen transportiert wurde. Sein Team Visma | Lease a Bike schrieb später bei X (ehemals Twitter), dass der Däne bei Bewusstsein sei und ins Krankenhaus gebracht werde.
Roglic stand kurze Zeit später wieder, humpelte über die Straße und begab sich in ein Teamfahrzeug. Evenepoel hielt sich die Schulter und wurde zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Jay Vine (UAE Team Emirates), der ebenfalls in den Sturz verwickelt war, ist laut Team bei Bewusstsein und ansprechbar. Inzwischen stehen die Diagnosen der gestürzten Fahrer fest. Einige Tage später wurde Vingegaard erfolgreich operiert. Am 16. April meldete sein Team, dass Vingegaard das Krankenhaus verlassen hat, hinter seinem Start bei der Tour de France steht aber ein Fragzeichen.
Baskenland-Rundfahrt 2024: Neutralisation auf 4. Etappe
Als erster Fahrer war zunächst Natnael Tesfatsion (Lidl-Trek) aus Eritrea weggerutscht, danach stürzten rund ein Dutzend weitere Fahrer, einige schlitterten in einen Betongraben. Mehrere Krankenwagen standen an der Unfallstelle.
Das Rennen wurde kurz nach dem Sturz zunächst neutralisiert. Erst nach langem Stillstand wurde entschieden, dass die sechs Ausreißer das Rennen wieder aufnehmen und um den Etappensieg kämpfen. Das Peloton rollte neutralisiert in Richtung Ziel nach Legutio. Den Tagessieg holte sich Louis Meintjes (Intermarche-Wanty).
So lief die 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt 2024
Mit Ide Schelling (Astana Qazaqstan Team) gab es vor dem Start eine Aufgabe zu verzeichnen. Es bot sich zunächst das übliche Rennszenario: Drei Fahrer setzten sich vom Peloton ab: Reuben Thompson (Groupama-FDJ), Louis Meintjes (Intermarche-Wanty) und Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies). Wenig später gesellten sich Mikel Retegi (Equipo Kern Pharma), Joseba Lopez (Caja Rural - Seguros RGA) und Karel Vacek (Burgos-BH) dazu. Die Gruppe fuhr einen Maximalvorsprung von rund sechs Minuten auf das Peloton heraus.
Rund 70 Kilometer vor dem Ziel kam es kurzzeitig zu Windstaffeln - das Peloton flog auseinander. Bora-Hansgrohe und Bahrain-Victorious drückten ordentlich auf die Tube. Doch der Sturm im Feld legte sich nach einigen Kilometern wieder. Keiner der Top-Favoriten wurde entscheidend abgehängt.
Schwerer Sturz in Abfahrt
36 Kilometer vor dem Ziel ereignete sich der schwere Sturz um Jonas Vingegaard, Primoz Roglic und Remco Evenepoel. In einer Rechtskurve rutschte zunächst Natnael Tesfatsion (Lidl-Trek) weg, dahinter sprang Evenepoel noch artistisch über den Straßengraben, kam dann aber mit hoher Geschwindigkeit im Wald zu Fall. Roglic, Vingegaard und weitere Fahrer landeten weiter hinten in oder knapp neben einem Betongraben.
Der Däne lag minutenlang regungslos am Boden und wurde mit dem Krankenwagen abtransportiert. Roglic humpelte von der Unfallstelle weg und streckte später aus dem Teamwagen zumindest den Daumen nach oben. Evenepoel fasste sich an die Schulter und wurde ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Für alle drei ist die Rundfahrt beendet.
Ausreißer fahren um Sieg - Peloton neutralisiert
Viele Fahrer standen unter Schock. Erst nach langem Warten wurde entschieden, die Etappe fortzusetzen. Die sechs Ausreißer sollten um den Tagessieg kämpfen, allerdings würden die Zeiten nicht in die Gesamtwertung eingehen. Das Peloton rollte neutralisiert zum Ziel.
Nachdem das Rennen wieder freigegeben wurde, ergriff Vacek zwölf Kilometer vor dem Ziel an der Spitze in der letzten Steigung des Tages die Initiative und griff an, Meintjes und Thompson konnten noch mithalten. Meintjes konterte wenig später und setzte seine beiden Begleiter in den Wind.
Mit einem Vorsprung von rund 20 Sekunden auf Vacek ging Meintjes auf die letzten flachen Kilometer zum Ziel. Der Südafrikaner baute sein Polster kontinuierlich aus, während Thompson nochmal zu Vacek aufschloss. Meintjes konnten die beiden aber nicht mehr einholen. Der Intermarche-Profi holte sich den Sieg. Den Sprint um Platz zwei entschied Thompson für sich.
Neuer Gesamtführender ist nach dem Ausscheiden von Roglic und Evenepoel der Däne Mattias Skjelmose (Lidl-Trek).
