Nach 160 Kilometern zwischen Irun und Kanbo kam es auf der 2. Etappe der Baskenland-Rundfahrt zu einem chaotischen Sprint eines ausgedünnten Feldes. Den Sieg sicherte sich der Franzose Paul Lapeira (Decathlon AG2R La Mondiale) vor Samuele Battistella (Astana Qazaqstan Team) und Louis Vervaeke (Soudal - Quicke Step).
“Anderthalb Kilometer vor dem Ziel hatte ich bereits versucht anzugreifen. Dann habe ich aber wieder rausgenommen, mich wieder in den Windschatten meines Teamkollegen begeben und vor dort meinen Sprint lanciert. Das war genau die richtige Entscheidung”, sagte Paul Lapeira im Siegerinterview.
Bora-Hansgrohe-Kapitän Primoz Roglic kam in der ersten Gruppe ins Ziel und verteidigte seine Gesamtführung. Dahinter gab es kleinere Verschiebungen. Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) und Juan Ayuso (UAE Team Emirates) machten durch Bonussekunden am Zwischensprint kurz vor dem Ziel eine bzw. zwei Sekunden auf Roglic gut. Jay Vine (UAE Team Emirates) kassierte dagegen 23 Sekunden Rückstand auf die erste Gruppe und musste seinen zweiten Platz an Mattias Skjelmose (Lidl-Trek) abgeben.
Dessen Teamkollege Tao Geoghegan Hart war rund vier Kilometer vor dem Ziel in einen Sturz mit mehreren Fahrern verwickelt, erreichte das Ziel mit 3:41 Minuten Rückstand und musste seine Klassement-Ambitionen begraben. Kurze Zeit später krachte es erneut: Romain Gregoire (Groupama-FDJ) rutschte in einer Linkskurve weg und schlitterte über die Fahrbahn. Der Franzose erreichte das Ziel mit Rückstand, erhielt aber aufgrund der Drei-Kilometer-Regel die gleiche Zeit wie der Sieger.
Ein Quintett bildete die Ausreißergruppe des Tages: Alexis Vuillermoz (TotalEnergies), Enekoitz Azparren (Euskaltel-Euskadi), Ivan Cobo (Equipo Kern Pharma), Jetse Bol (Burgos-BH) und Xabier Azparren (Q36.5 Pro Cycling Team) setzten sich kurz nach dem Start ab. An der einzigen Bergwertung des Tages am Saint-Ignace sicherte sich Bol die drei Punkte und wird damit stellvertretend für Primoz Roglic am Mittwoch das Bergpreistrikot tragen.
Cobo wurde bereits 83 Kilometer vor dem Ziel wieder vom Peloton gestellt, während seine drei Fluchtgefährten mit rund 3:30 Minuten Vorsprung an der Spitze verblieben. Im Peloton kontrollierte Bora-Hansgrohe das Rennen für den Gesamtführenden Primoz Roglic. Später bekam der deutsche Rennstall Unterstützung von Ineos Grenadiers, Groupama-FDJ und Soudal - Quick Step.
13 Kilometer vor dem Ziel wurden die vier an der Spitze verbliebenen Ausreißer vom Peloton eingeholt. Am Zwischensprint sicherte sich Isaac del Toro (UAE Team Emirates) drei Bonussekunden, vor seinem Teamkollegen Juan Ayuso und Remco Evenepoel. Vier Kilometer vor dem Ziel kam es dann zu einem Sturz im Peloton, in den auch Tao Geoghegan Hart (Lidl-Trek) verwickelt war. Der Sieger des Giro d’Italia 2020 nahm die Fahrt zwar schnell wieder auf, kassierte aber einiges an Rückstand (3:41 Minuten).
Zwei Kilometer vor dem Ziel knallte es erneut – an zweiter Stelle des Pelotons rutschte Romain Gregoire von Groupama-FDJ auf nasser Straße weg. Im ausgedünnten Peloton übernahm Visma | Lease a Bike kurzzeitig das Kommando, ehe Lapeira rund anderthalb Kilometer vor dem Ziel seine erste Attacke setzte, die aber unter anderem von Maximilian Schachmann (Bora-Hansgrohe) gekontert wurde.
Der Sprint um den Sieg verlief chaotisch. 650 Meter vor dem Ziel kam Lapeira mit einem Teamkollegen nach vorne. Dahinter gab es einige Rempler. Es konnten sich aber alle Fahrer auf dem Rad halten. Lapeira ging 150 Meter vor dem Ziel in den Wind und siegte vor Battistella und Vervaeke.