Der Slowene darf als Top-Favorit der 108. Auflage des Giro d’Italia gelten. Viermal hat er bereits die Vuelta a España gewonnen, vor zwei Jahren auch die Italien-Rundfahrt. Sein Start im Mai kann auch als Eingeständnis gewertet werden, dass man bei Red Bull - BORA - hansgrohe keine besonders guten Chancen für Roglič sieht, bei der Tour de France mit Tadej Pogačar und Jonas Vingegaard um den Gesamtsieg streiten zu können. Beide Konkurrenten fehlen in Italien. Sein deutscher Rennstall will ihm eine starke Eskorte stellen: Jai Hindley, Giro-Sieger 2022, und der Vorjahreszweite Daniel Felipe Martínez stehen im Aufgebot.
UAE Team Emirates - XRG ist nicht nur Arbeitgeber von Top-Star Tadej Pogačar, sondern ein Talentschuppen voller hochveranlagter Rundfahrtspezialisten. Der slowenische Vorjahressieger des Giro hat seinen Start in Italien 2025 ausgeschlossen – das bietet Chancen für die zweite Reihe: Der 22-jährige Spanier Juan Ayuso könnte bei seiner Giro-Premiere ganz vorne mitmischen. Bei der Vuelta war er schon Dritter und Vierter. Neben Routinier Adam Yates könnte auch der 21-jährige Mexikaner Isaac del Toro sein Talent beweisen.
Der 34-jährige Franzose hat genug vom Radsport. Einst galt er als Kandidat, die Nachfolge von Bernard Hinault als erster französischer Sieger der Tour de France seit 1985 anzutreten. Daraus wird nichts: Romain Bardet hat angekündigt, den Giro als letztes dreiwöchiges Etappenrennen seiner Karriere zu bestreiten. Dann fährt er noch die Dauphiné-Rundfahrt durch seine Heimat, die Auvergne. Für Spektakel im Sattel steht der Mann aber bis zum Schluss.
Der 23-jährige Italiener hat schon ein kleines Auf und Ab in seiner Karriere hinter sich. Den ersten Knick erlebte der Junioren-Zeitfahrweltmeister, als er von seinem Team Lidl - Trek geschasst wurde; es war öffentlich geworden, dass er mit einem Luftgewehr in seiner Wahlheimat San Marino eine Katze erschossen hatte. Bei Bahrain - Victorious bekam er eine neue Chance und ist jetzt Italiens Hoffnungsträger: Er will aufs Podium.
Der junge Deutsche schaffte im Vorjahr den Durchbruch, als er beim Giro im Hochgebirge offensiv fuhr und schließlich den Tagesabschnitt auf den Passo Brocon gewann. Gute Gene hat der Allgäuer – geerbt von Vater Tobias, einst Profi bei Gerolsteiner, Bianchi und T-Mobile. Im weiteren Saisonverlauf 2024 tat sich Steinhauser schwer, die Top-Leistung seines Grand-Tour-Debüts zu bestätigen. In diesem Jahr wird sich zeigen, ob er nun im Alter von 23 Jahren vielleicht eine gute Platzierung im Gesamtklassement in Angriff nimmt – oder weiter selektiv auf einzelnen Etappen in die Offensive geht. Leader und der Mann fürs Gesamtklassement dürfte in seinem US-amerikanischen Team EF Education - EasyPost allerdings Olympiasieger Richard Carapaz aus Ecuador sein, der angekündigt hat, wie im Jahr 2019 die Rundfahrt durch Italien gewinnen zu wollen.
Es gab eine Weile vor dem Giro-Start Gerüchte, der Belgier wolle in Italien einen Probelauf absolvieren, ob er auch in der Gesamtwertung einer Grand Tour ganz vorne mitmischen könne. Stark im Einzelzeitfahren, Tour-Etappensieger bei der zweimaligen Fahrt über den Mont Ventoux – Talentproben hat der 30-Jährige reichlich abgeliefert. Vermutlich ist aber Neuverpflichtung Simon Yates erste Option bei Visma | Lease a Bike auf einen Spitzenrang.