Giro d’Italia 2025 - 21. EtappeOlav Kooij triumphiert in der ewigen Stadt

Leon Weidner

 · 01.06.2025

Olav Kooij gewinnt in der ewigen Stadt
Foto: Getty Images/Luca Bettini
Im Sprint in Rom konnte sich Olav Kooij (Team Visma | Lease a Bike) durchsetzen und die letzte Etappe des Giro d’Italia 2025 gewinnen. Der Niederländer schob sich mit einer Radlänge vor Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck) als Erster über die Linie. Platz drei belegte Matteo Moschetti (Q36.5 Pro Cycling Team).

Nach dem großen Finale im Gesamtklassement am Vortag ging es am letzten Tag des Giro d’Italia 2025 noch einmal für die Sprinter zur Sache. Traditionell ist die letzte Etappe einer dreiwöchigen Rundfahrt ein Tag für die endschnellsten Männer, wie auch bei dieser 21. Etappe. Von den 143 Kilometern ging es für die Fahrer von Rom bis ans Meer und zurück. Auf dem abschließenden Rundkurs ging es 8 Mal über 9,5 Kilometer bis zur Ziellinie.

Nach dem Sieg des Gesamtklassements konnte das Team Visma | Lease a Bike auch die letzte Etappe für sich entscheiden. Nach einem schwierigen Start in die Italienrundfahrt waren die finalen Tage mehr als nur eine Wiedergutmachung für das Team. Schon die Vorbereitung des Sprints lief gut. Als letzter Anfahrer ging Wout van Aert raus und überließ Olav Kooij den Sprint. Dieser fuhr dominant zum Sieg und hatte am Ende sogar eine ganze Radlänge Vorsprung vor Kaden Groves.

Ich muss es ehrlicherweise noch begreifen, dass ich den Giro d’Italia gewonnen habe. Und jetzt hat Olav es auch noch perfekt finalisiert, einfach drei tolle Wochen - Simon Yates
Mehrfach vorbei am KolosseumFoto: Getty Images/Dario BelingheriMehrfach vorbei am Kolosseum

Die Sieger der Wertungen

Im Gesamtklassement freut sich Simon Yates über seinen Sieg. Hinter ihm landeten Isaac del Toro und Richard Carapaz. In der Punktewertung dominiert Mads Pedersen mit seinen vier Etappensiegen, gefolgt von Olav Kooij und Wout van Aert. Immerhin können die Italiener den Sieger der Bergwertung feiern, der Lorenzo Fortunato heißt. Die beiden Fahrer hinter Fortunato heißen Christian Scaroni und Nicolas Prodhomme. Das Trikot des besten Jungfahrers gewinnt Isaac del Toro, auch wenn es für ihn eher um das Rosa Trikot der Gesamtwertung ging. Auf den Plätzen zwei und drei befinden sich Giulio Pellizzari und Max Poole. Das insgesamt beste Team war mit fast einer Stunde Abstand das UAE Team Emirates - XRG.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Das Podium des GesamtklassementsFoto: Getty Images/Dario BelingheriDas Podium des Gesamtklassements


Giro d’Italia 2025 - Ergebnisse der 2. Etappe

So lief die 21. Etappe des Giro d’Italia

Auf der letzten Etappe der Italienrundfahrt wurden zu Beginn die Gewinner der Klassements gefeiert. Allen voran Simon Yates (Team Visma | Lease a Bike), der einen Tag zuvor das Trikot des Gesamtführenden übernahm und mit fast vier Minuten Vorsprung in besagtem Klassement gewann. Yates durfte daher das Rosa Trikot bis nach Rom tragen und dieses auch entsprechend feiern. Auch die weiteren Träger der Trikots konnten sich in diesem präsentieren und zu Beginn vor dem Feld rollen. Isaac del Toro (UAE Team Emirates - XRG) im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers, Mads Pedersen (Lidl - Trek) im Lila Trikot des besten Sprinters und Lorenzo Fortunato (XDS Astana Team) im Blauen Trikot des besten Bergfahrers. Zuvor wurde jedoch der verstorbenen Frau des ehemaligen Fahrers Robert Gesink (Team Visma | Lease a Bike) gedacht.

Nachdem das Feld einen kurzen Abstecher an die Küste Italiens gemacht hatten, ging es zurück in die Hauptstadt. Dort wartete ein Rundkurs mit 9,5 Kilometern, den es acht Mal zu fahren galt. Die größtenteils flache Etappe hatte zum Schluss jedoch noch eine kleine Herausforderung parat. Bis zu 5% Steigung auf dem letzten Kilometer hieß es in Rom.

Audienz beim Papst

Kurzer Besuch beim Papst Leo XIV.Foto: Getty Images/Alberto PizzoliKurzer Besuch beim Papst Leo XIV.

Die Fahrer machten vor dem Kilometer 0 der Etappe noch einen kurzen Halt im Vatikan. Die Träger der Wertungstrikots fuhren nach vorne zu Leo dem 14., während dieser eine kurze Ansprache hielt. Das Peloton stellte sich derweil in einem Halbkreis drumherum auf. Nach einem Händeschütteln und einer Gratulation ging es für das Feld schnell wieder weiter.

Team Visma | Lease a Bike feiert den Sieg

Das Team rund um Simon Yates feiert den Sieg im GesamtklassementFoto: Getty Images/Luca BettiniDas Team rund um Simon Yates feiert den Sieg im Gesamtklassement

Nach dem überraschenden Sieg im Gesamtklassement, gab es für das Team um Simon Yates mehr als genug zu feiern. Viele rechneten vermutlich nicht mit dem Sieg des Briten, da Richard Carapaz (EF Education - EasyPost) und Isaac del Toro (UAE Team Emirates - XRG) deutlich stärker aussahen. Umso mehr genoss das Team die letzte Etappe der Italienrundfahrt und feierte zusammen den Sieg. Das Tempo war derweil langsam, das Feld rollte gemächlich dahin.

Zieldurchfahrt läutet inoffiziellen Etappenstart ein

Richtig los ging es knapp 110 Kilometer vor dem Ziel. Mit dem ersten Zwischensprint, den sich Alessandro Tonelli (Team Polti VisitMalta) sichern konnte, kam Tempo ins Peloton. Aus dem entspannten Rollen und Feiern wurde innerhalb weniger Sekunden eine hohe Geschwindigkeit angeschlagen. An der Spitze des langgezogenen Feldes befand sich die nächsten Kilometer das Team Visma | Lease a Bike für ihren Sprinter Olav Kooij. Damit machten sie ihre Ambitionen für die letzte Etappe des Giro deutlich, zeitweise befanden sich sogar alle acht Fahrer des Teams an der Spitze des Feldes.

Die Ausreißergruppe bekam nie mehr als 35 SekundenFoto: Getty Images/Tim de WaeleDie Ausreißergruppe bekam nie mehr als 35 Sekunden

Nach der zweiten Zieldurchfahrt gab es sofort die ersten Angriffe. Bis dahin gab es wohl eine Absprache, dass es keine Attacken geben sollte. Sechs Fahrer versuchten sich abzusetzen und gewannen schnell einen kleinen Abstand. Darunter befanden sich Michael Hepburn (Team Jayco AlUla), Alessandro Verre (Arkéa - B&B Hotels), Josef Černý (Soudal Quick-Step), Enzo Paleni (Groupama - FDJ), Martin Marcellusi (VF Group - Bardiani CSF - Faizanè) und Andrea Pietrobon (Team Polti VisitMalta). Das Feld gewährte der Gruppe jedoch nie mehr als 35 Sekunden. Besonders die Teams der besten Sprinter hatten sichtlich wenig Interesse an einem Überraschungssieg durch die Ausreißer.

Kooij im Zielsprint nicht zu schlagen

Wenige Kilometer vor dem Ziel holte das Feld die letzten Ausreißer ein. Die Teams der Sprinter bereiteten von da an das Finale vor und setzten sich an die Spitze des Feldes. Vor allem das Team des Siegers Olav Kooij war durchgehend in der Führung. Nachdem Wout van Aert aus dem Wind gegangen war, sprintete Kooij bis ins Ziel und ging mit einem guten Vorsprung auf den Zweiten, Kaden Groves, über die Ziellinie.

Im Sprint war Olav Kooij in der ewigen Stadt nicht zu schlagenFoto: Getty Images/Luca BettiniIm Sprint war Olav Kooij in der ewigen Stadt nicht zu schlagen

Meistgelesen in der Rubrik Profi - Radsport