TOUR Online
· 13.05.2025
Nach dem dreitägigen Abstecher zu Beginn des Giro d’Italia in Albanien erreichte die Italien-Rundfahrt mit der 4. Etappe italienischen Boden. Das Teilstück zwischen Alberobello und Lecce war für die Sprinter konzipiert. Am Ende stand ein Dreifach-Erfolg für die Niederlande: Casper van Uden (Team PicnicPostNL) gewann nach 189 Kilometern vor seinen Landsleuten Olav Kooij (Team Visma | Lease a Bike) und Maikel Zijlaard (Tudor Pro Cycling Team). Max Kanter kam auf Platz fünf (XDS Astana Team), wurde später aber auf Platz 103 zurückgestuft.
Das Finale wurde auf einer zwölf Kilometer langen Schlussrunde durch Lecce absolviert, die mit mehreren engen Straßen, Kurven und Kreisverkehre ihre Tücken hatte. Entsprechend hektisch ging es im Peloton zu. Tagessieger van Uden profitierte auf den letzten Kilometern von der guten Vorarbeit seiner Teamkollegen, die ihn an idealer Position auf den letzten Kilometern führten. Am Ende sicherte sich der Niederländer seinen ersten Grand-Tour-Etappensieg mit einem langen Sprint und einer Radlänge Vorsprung.
"Das Team glaubt an mich. Manchmal muss ich diesen Glauben aber auch an mich selbst haben. Dieser Sieg hilft mir”, sagte van Uden im Siegerinterview.
In der Gesamtwertung gab es auf den vorderen Positionen keine Veränderungen. Mads Pedersen (Lidl - Trek), der Etappenrang vier erreichte, verteidigte sein Rosa Trikot. Auf Platz zwei folgt Primoz Roglic (Red Bull - BORA - hansgrohe), der sich unterwegs beim sogenannten “Red-Bull-Kilometer” als Dritter zwei Sekunden Zeitgutschrift sicherte. Der Slowene liegt nun sieben Sekunden hinter Pedersen.
RG | Fahrer | Zeit |
---|---|---|
1 | Team Picnic PostNL | 04:02:21 |
2 | Team Visma | Lease a Bike | +00:00:00 |
3 | Tudor Pro Cycling Team | +00:00:00 |
4 | Lidl - Trek | +00:00:00 |
5 | Alpecin - Deceuninck | +00:00:00 |
6 | Decathlon AG2R La Mondiale Team | +00:00:00 |
Bei den Teams und Fahrern lag das Teilstück für einen Fluchtversuch nicht besonders hoch in Kurs. Entsprechend fand sich mit Francisco Muñoz (Team PoltiVisitMalta) nur ein Ausreißer, den das Feld auch bereitwillig ziehen ließ. Der Spanier gewann im Anschluss nach 16 Kilometern die erste und einzige Bergwertung des Tages in Putignago (4. Kategorie) sowie nach 39 Kilometern den ersten Zwischensprint in Polignano a Mare.
Im Anschluss bekam Muñoz einen maximalen Vorsprung von rund fünf Minuten zugestanden, während das Feld in der Nachführarbeit einen ruhigen Tag erlebte. Zu viel Gemächlichkeit kann jedoch auch zu Unkonzentriertheit führen: Nach rund 60 Kilometern kam es zu einem Sturz im Feld, in dem auch Mads Pedersen verwickelt war, der das Rennen jedoch sofort fortsetzen konnte. Für Nicolas Zukowsky (Q36.5 Pro Cycling Team) war die Rundfahrt nach dem Sturz jedoch beendet.
Etwas Bewegung ins Rennen kam erst mit dem Red-Bull-Kilometer in Ostuni nach 84 Kilometern. Während Muñoz sich an der Spitze die sechs Sekunden Zeitbonifikation sicherte, kämpften aus dem Feld bei ansteigender Straße vor allem die Klassementfahrern um die weiteren Zeitgutschriften. Am Ende holte sich Isaac del Toro (UAE Team Emirates – XRG) die vier Sekunden für Platz zwei vor Primoz Roglic, der noch zwei Sekunden Zeitbonifikation erhielt.
Im Feld kontrollierten Lidl – Trek, Team Visma | Lease a Bike und Alpecin – Deceuninck über weite Strecken das Tempo. 55 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht von Muñoz dann vorzeitig beendet. Den Zwischensprint wenige Kilometer später in San Pancrazio Salentino gewann Olav Kooij vor Mads Pedersen.
Mit Einfahrt nach Lecce 30 Kilometer vor dem Ziel erhöhte sich schlagartig das Tempo und die Hektik im Feld. Insbesondere die engen Straßen und vielen Kurven in der Stadt machten das Finale extrem anspruchsvoll. Bei einem Sturz eingangs eines Kreisverkehres wurde erneut Mads Pedersen 20 Kilometer vor dem Ziel aufgehalten, schaffte allerdings wieder den Anschluss nach vorne. Im Schlusssprint war der Däne dieses Mal aber ohne Chance.