Thomas Goldmann
· 17.05.2024
Er hat es wieder getan! Jonathan Milan gewinnt seine dritte Etappe beim Giro d’Italia 2024. Der Italiener vom Team Lidl-Trek sackte in Cento nach seinen Erfolgen auf der 4. und auf der 11. auch die 13. Etappe ein und verwies dabei Stanislaw Aniolkowski (Cofidis) und Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious) auf die Plätze zwei und drei. Für den Deutschen wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen.
“Ich habe mich gut in Position gebracht und war am Hinterrad von Johnny (Jonathan Milan). Doch dann musste ich bremsen, weil (Rui) Oliveira auf der rechten Seite nach seinem Lead-Out ausgeschert ist. Dann ist es schwierig, die Geschwindigkeit wieder aufzunehmen. Ich bin glücklich, dann noch Dritter geworden zu sein, denn ich hatte dann nicht mehr die Beine”, sagte Bauhaus bei Eurosport.
In der Gesamtwertung gab es trotz zwischenzeitlicher Windkanten keine Verschiebungen unter den Top 10. Tadej Pogacar hatte keine Schwierigkeiten vor dem Einzelzeitfahren am Samstag und der Königsetappe am Sonntag das Rosa Trikot zu verteidigen.
Geringe Erfolgsaussichten und viel Wind: Die Ausreißer hatten auf den tellerflachen 179 Kilometern zwischen Riccione und Cento einen besonders harten Job. Trotzdem fanden sich drei angriffslustige Fahrer: Andrea Pietrobon (Polti-Kometa), Alessandro Tonelli (VF Group-Bardiani CSF - Faizane) und Manuele Tarozzi (VF Group-Bardiani CSF - Faizane). Das Trio fuhr maximal drei Minuten Vorsprung auf das Peloton heraus. Dort kontrollierten die Sprinterteams Lidl-Trek für Jonathan Milan und Alpecin-Deceuninck für Kaden Groves.
Die Klassementfahrer erlebten zunächst einen entspannten Tag an den Hinterrädern ihrer Teamkollegen. Ab etwa 90 Kilometer vor dem Ziel kam dann aber Hektik auf, als die Teams ob möglicher Windstaffeln nach vorne drängten. 30 Kilometer später nutzte Ineos Grenadiers die Gunst der Stunde und zerriss das Peloton in drei Teile auf der Windkante.
Einen Konkurrenten für Geraint Thomas im Kampf ums Podium konnten die Briten aber nicht in Schwierigkeiten bringen. Mit Jonathan Milan (Lidl-Trek) hatte lediglich der Top-Favorit auf den Tagessieg den Postabgang verpasst, weshalb auch Alpecin-Deceuninck für seinen Sprinter Kaden Groves im ersten Peloton Tempo fuhr. Die Leidtragenden der Windstaffeln waren die drei Ausreißer, die 52 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurden. Das Verfolgungsrennen zog sich über weitere gut 15 Kilometer, ehe alles wieder zusammenlief.
Danach kehrte Ruhe im Hauptfeld ein. Das nutzten Martin Marcellusi (VF Group-Bardiani CSF - Faizane) und Dries De Pooter (Intermarche-Wanty), um ein neues Ausreißerduo zu formen. Eine halbe Minute fuhren die beiden heraus, während Simon Geschke (Cofidis) einen Schreckmoment überstehen musste, als er etwa 20 Kilometer vor dem Ziel in einen Sturz verwickelt war.
An der Spitze zog De Pooter alleine weiter, Marcellusi gingen die Kräfte aus. Aber auch De Pooter hatte keine Chance gegen das Peloton. Bis neun Kilometer vor dem Ziel hielt sich der Belgier vorne, ehe er von den Sprinterteams eingeholt wurde, die sich auf den Massensprint in Cento vorbereiteten. Der lief für Lidl-Trek zunächst fast perfekt. Simone Consonni lancierte den Sprint für Jonathan Milan, gestört wurde das Unterfangen der beiden Italiener von einem Kolumbianer: Fernando Gaviria. Der Movistar-Sprinter zog vorbei und eröffnete den Sprint extrem früh.
Milan musste sich kurz sammeln, zog seinerseits vorbei und holte sich seinen dritten Etappensieg beim Giro d’Italia 2024. Dahinter wurde Stanislaw Aniolkowski (Cofidis) Zweiter, vor Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious), der bereits auf der 4. Etappe Dritter war.
Im Gesamtklassement gab es unter den Top 10 keine Verschiebungen. Damit ist allerdings am Samstag zu rechnen, denn es wartet das zweite Einzelzeitfahren der Italien-Rundfahrt.