Daniel Brickwedde
· 03.05.2024
In seiner Karriere hat Fabian Wegmann einige Erfolge eingefahren. Der womöglich prägnanteste Sieg war zugleich der überraschendste: die Bergpreiswertung beim Giro d’Italia 2004. Denn selbst Wegmann hielt es während der Rundfahrt lange für nicht möglich, dass er tatsächlich der Bergkönig des Giros wird. Der Münsteraner bestritt damals in Italien seine erste dreiwöchige Landesrundfahrt. Bereits auf der 1. Etappe übernahm er das Bergtrikot, woraus sich eine unerwartete Langzeit-Geschichte entwickelte, die Wegmann zu einem der prägendsten Fahrer des Giro d’Italia 2004 machte.
Gegen die Topkletterer der Gesamtwertung war der damals 23-jährige Wegmann im Hochgebirge chancenlos, er musste als unermüdlicher Angreifer seine Bergpunkte holen – mit dramatischem Höhepunkt auf den letzten beiden Bergetappen. Mit TOUR unternimmt Wegmann eine Zeitreise zum Giro von vor 20 Jahren.
TOUR: Herr Wegmann, wo haben bei Ihnen zu Hause eigentlich das Grüne Bergtrikot und die Bergpreis-Trophäe vom Giro d’Italia 2004 einen besonderen Platz?
Fabian Wegmann: Uff, ich bin niemand, der solche Pokale im Wohnzimmer stehen hat. Die meisten waren auch nicht so hübsch, dass die Familie sagt: Klar, die können im Wohnzimmer stehen (lacht). Ich bin auch keiner, der so etwas ewig feiert, ich trage solche Erfolge eher im Herzen. Dafür brauche ich keine Vitrine. Der Pokal steht daher bei mir im Keller in meiner Fahrradwerkstatt, das eingerahmte Trikot auch. Ich habe zwar noch alles aus der Zeit und alles hat seinen Platz, ich stelle die Sachen bei uns zu Hause aber nicht so präsent aus.
TOUR: Der Giro 2004 war zugleich Ihr Grand-Tour-Debüt. Sie werden sicherlich nicht mit der Absicht in die Rundfahrt gegangen sein: Ich werde Bergkönig.
Fabian Wegmann: Nein, auf keinen Fall (lacht). Ich habe mich einfach total gefreut, dass ich eine Grand Tour fahre. Das ist der Traum eines jeden Radprofis. An Italien hatte ich ohnehin schon gute Erinnerungen, habe dort 2003 mein erstes Profirennen gewonnen (GP Citta di Rio Saliceto e Correggio, Anm. d. Red.). In Italien bin ich immer gerne gefahren – insbesondere aufgrund der Fans, die für jeden offen sind, jeden Fahrer kennen und jeden anfeuern. Es geht alles immer etwas lockerer zu. Für den Giro war mein erstes Ziel, durchzukommen. Ich bin nicht an den Start gegangen und habe gedacht: Ich gehe jetzt hier auf Etappenjagd – so selbstbewusst war ich damals nicht. Ich wollte einfach für die Mannschaft ein gutes Rennen absolvieren. Wir hatten ja Olaf Pollack als Sprinter dabei, außerdem Sven Montgomery und Davide Rebellin. Diese Fahrer galt es, als Helfer zu unterstützen.
TOUR: Und trotzdem holten Sie gleich auf der ersten Etappe das Bergtrikot …
Fabian Wegmann: Das ist richtig. Für die Etappe war aber vordergründig der Sprint wichtig. Olaf Pollack hatte zuvor einen guten Prolog gefahren und Chancen auf das Rosa Trikot. Irgendwann war das Feld wieder zusammen und wir vorne mit dabei, weil wir alles zusammenhalten wollten. Es gab an dem Tag nur eine Bergwertung, die nicht besonders schwer war (4. Kategorie, Anm. d. Red.). Ein italienisches GS2-Team kam am Berg an die Spitze des Feldes, mit zwei oder drei Fahrern, ich war an der vierten Position dahinter – und als sie den Sprint anzogen, bin ich locker vorbeigefahren. Im Bergsprint war ich immer gut, die Schnelligkeit hatte ich. Und ich wusste ja: Nur eine Bergwertung, zack, dann habe ich das Bergtrikot. Es war ein überragender Tag, weil Olaf im Sprint mit Platz zwei ebenfalls das Rosa Trikot holte. Das gab dem ganzen Team einen riesigen Schub.
TOUR: Also war es eher eine spontane, ungeplante Aktion mit dem ersten Bergtrikot?
Fabian Wegmann: Absolut. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir das morgens im Team mal besprochen haben. Für einen jungen Fahrer ist es natürlich ein riesiges Gefühl, bei einer Grand Tour auf dem Podium zu stehen. Das war schon großartig.
TOUR: Nach nur einem Tag verloren Sie das Bergtrikot wieder. Auf den folgenden Etappen holten sie immer wieder Punkte, trugen das Bergtrikot nach der 6. Etappe zwischenzeitlich mal wieder. Gab es einen Zeitpunkt, an dem die Bergwertung zum ernsthaften Ziel wurde?
Fabian Wegmann: Wenn ich alles Revue passieren lasse, kann ich dafür ehrlicherweise keinen genauen Zeitpunkt ausmachen. Ich war immer nahe dran, daher habe ich immer geschaut, ob ich in die Gruppen komme. Die Form war gut und am Berg war ich stark, also habe ich es immer wieder versucht. Und ich hatte die Freiheiten aus dem Team dafür. Am Anfang war Alexandre Moos (ehemaliger Radprofi aus der Schweiz, Anm. d. Red.) mein Hauptkonkurrent, der irgendwann aber keine Rolle mehr spielte. Im Grunde lagen in der Bergwertung nur noch Damiano Cunego und Gilberto Simoni um mich herum, also Klassementfahrer. Da wusste ich: Ok, die werden sicherlich nicht um das Bergtrikot fahren. Das war ungefähr zur Mitte der Rundfahrt. Ich habe aber nie damit gerechnet, dass ich es wirklich gewinnen kann.
TOUR: Weil es für einen 23-jährigen Grand-Tour-Debütanten damals utopisch wirkte?
Fabian Wegmann: Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich das Bergtrikot einen weiteren Tag anziehen konnte. Lange Zeit trug ich es ja auch stellvertretend für Cunego. Man darf zwar dann nicht aufs Podium, steht aber trotzdem jeden Morgen als erster in der Startreihe und wird überall erwähnt. Das hat mir viel Motivation gegeben. Ich hatte ja nichts zu verlieren, jeder Tag im Trikot war für mich ein Bonus. Und niemand hat von mir erwartet, dass ich das durchziehe – auch nicht mein Team. Ich habe lange einfach nicht daran gedacht, dass ich es gewinnen kann – was rückblickend vielleicht ein Vorteil war. Denn ich habe mir auch keine Gedanken gemacht, wie schwer so eine Rundfahrt ist.
TOUR: Mit den vielen Tagen im Bergtrikot waren Sie plötzlich ein Name bei einer Grand Tour. Was prasselt da alles auf einen ein?
Fabian Wegmann: Für die Italiener ist der Giro ein riesiges Ding. Ich stand in jeder Zeitung, jeder erkannte mich. Das ist noch heute so: Wenn ich in Italien bin – nicht nur bei den Rennen, auch im Urlaub – da erkennen die Leute mich (lacht). Das ist Wahnsinn. Es liegt aber generell daran, dass Italien für mich immer ein gutes Pflaster war (2004 siegte Wegmann bei Tre Valli Varesine, 2006 wurde er Dritter bei der Lombardei-Rundfahrt, Anm. d. Red.). Ich habe die Aufmerksamkeit damals genossen. Es war einfach eine entspannte Atmosphäre. Man ist zum Einschreiben gegangen, hat sich vor dem Start in die Sonne gesetzt und sich unterhalten. Handy gab es zwar, aber die waren damals sehr teuer (lacht). So hat man vor dem Start gequatscht. Es war eine andere Zeit. Mit Christian Henn hatte ich zudem einen sehr guten und emphatischen Sportlichen Leiter. Außer den beiden Sprintern Olaf Pollack und Robert Förster war ich der Einzige, der im Team noch ein Ziel hatte. Montgomery war gestürzt und Rebellin ebenfalls früh raus. Es wurde aber nie Druck aufgebaut, von wegen, ich müsse nun ein Ergebnis holen.
TOUR: Wie sind ihre Bekanntheitswerte im Feld gestiegen?
Fabian Wegmann: Die sind auf jeden Fall gestiegen. Ich weiß noch, dass einmal Mariano Piccoli (ehemaliger italienischer Radprofi, Anm. d. Red.) auf mich zukam, er hatte die Bergwertung beim Giro zuvor zweimal gewonnen. Er ist ein ähnlicher Fahrertyp wie ich und meinte, ich mache alles genau richtig, müsse einfach immer in die Gruppen gehen – und wenn es mal nicht klappt, dann müsse ich einen Tag komplett rausnehmen. So würde ich das schon schaffen. Das hat mich total motiviert. Je länger ich das Trikot hatte, desto mehr Fahrer kannten mich und desto mehr Respekt bekam ich. Das habe ich schon gemerkt.
TOUR: Aber wie groß waren der innere Druck und Anspannung, es fast jeden Tag in die Spitzengruppe schaffen zu müssen? Denn für Sie war das elementar wichtig. Da mag ja vielleicht Panik ausbrechen, die entscheidende Gruppe mal zu verpassen.
Fabian Wegmann: Druck habe ich tatsächlich nicht empfunden. Ich bin aber ein emotionaler Fahrer gewesen, der sich für den Moment richtig aufregen konnte, sich schnell aber wieder beruhigte. Das war vielleicht ein Vorteil über meine gesamte Karriere. Denn Fahrer stehen sich bei so etwas oft selbst im Weg. Ich konnte das aber immer schnell abhaken und mir neue Ziele setzen. Es war 2004 allerdings der Giro, bei dem Alessandro Petacchi neun Etappen gewann. Wenn am Start die Springerei um die Fluchtgruppe begann, ist er nach einer Stunde nach vorne gefahren, hat die Arme gehoben, und angedeutet: Basta – hier attackiert keiner mehr! Dann war Schluss und die Fluchtgruppe stand. Heute ist so etwas unvorstellbar. Sein Team war bei diesem Giro so dominant und hat jedes Mal alles wieder zusammengefahren. Mir war das im Endeffekt ja egal, mir ging es ja nur um die Bergpunkte. Viele andere Fahrer haben da aber resigniert. Deswegen war es vielleicht etwas einfacher, in die Gruppe zu kommen. Ich hatte aber auch immer ein Auge dafür, welche Gruppe geht, welche Fahrer dabei sind – und ob die Gruppe eine Chance hat, dass man sie fahren lässt.
TOUR: Auf der vorletzten Bergetappe zum Passo di Gavia verloren Sie das Bergtrikot wieder an Damiano Cunego – und es entstand das bekannte Foto, auf dem sie sich mit Tränen den Anstieg hochquälen. Hatten Sie da das Trikot schon aufgeben?
Fabian Wegmann: An dem Tag gehörte ich zu einer relativ großen Spitzengruppe, vielleicht 20 Mann groß. Ich fühlte mich gut und wusste, wenn ich die Bergwertung am Gavia hole, dann habe ich das Trikot sicher (Am Passo di Gavia gab es 20 Punkte, da es der höchste Punkt der Rundfahrt war (Cima Coppi), Anm. d. Red.). Das war mein Ziel. Ich bin deswegen auf dieser Etappe All in gegangen. Irgendwann hat das Feld aber angefangen, richtig hinterherzufahren. Ich habe mich nur gefragt: Warum? Es war kein gefährlicher Fahrer aus der Gesamtwertung vorne in der Gruppe. Nachdem ich vor der Bergwertung eingeholt wurde, entstand dann das Foto, auf dem ich heulend auf dem Rad sitze – und da habe ich wirklich geweint. Nicht nur vor Schmerzen, sondern auch aus Verzweiflung, denn ich hatte alles in diesen Tag gelegt. Das war es jetzt mit dem Bergtrikot, das Thema ist durch, dachte ich.
TOUR: Nach der Etappe führte Cunego in der Bergwertung mit 53:51-Punkten. Haben Sie eigentlich zwischendrin mal mit ihm über die Bergwertung gesprochen?
Fabian Wegmann: Ab und zu schon. Ihm war die Bergwertung auch wirklich egal, er ist nicht dafür gefahren. Ihm ging es um den Gesamtsieg. Aber er war zum Ende der Etappe eben oft vorne dabei.
TOUR: Die letzte Bergetappe führte über den Mortirolo. Können Sie sich noch erinnern, wie Sie an die Etappe herangegangen sind?
Fabian Wegmann: Ich hatte eigentlich keine Chance mehr. Das Trikot war quasi verloren. Die Etappe war extrem schwer und ich wusste, Cunego muss ja irgendwie vorne fahren, um sein Rosa Trikot zu verteidigen – da wird er sicherlich noch ein paar Punkte holen.
TOUR: Aufgeben stand aber offenbar nicht zur Debatte. Sie griffen auf der Etappe erneut an …
Fabian Wegmann: Die ersten Kilometer der Etappe führten ins Tal bis zum Mortirolo und jeder wollte noch einmal in die Gruppe. Ich war eigentlich komplett am Ende, körperlich wie mental. Ich habe alles nur noch über die Motivation gemacht. In der letzten Woche wurden bei uns Bluttests genommen, mein Hämatokrit lag bei 38. Ich war völlig am Boden. Gleichzeitig war ich aber so nahe dran. Ich musste noch einmal alles geben. Am Anfang bin ich allerdings nicht in die Gruppe gekommen. Es gab dann noch eine Welle bei einer Ortsdurchfahrt – es war quasi die letzte Chance. Robert Förster ist da voll durchgefegt, mit mir an seinem Hinterrad. So bin ich noch in die Gruppe gekommen, fünf Kilometer vor Beginn des Mortirolo. Ich hätte es aber nie in die Gruppe geschafft, wenn ich nicht das Trikot angehabt hätte.
TOUR: Wie erging es Ihnen im Anstieg? Sie hatten ja den Druck, unbedingt punkten zu müssen.
Fabian Wegmann: Im Anstieg war es eher Tod gegen Elend (lacht). Der Berg ist so steil, da kann man nicht attackieren. Ich war den Mortirolo zuvor noch nie gefahren und bin in meinem Tempo dort hochgeklettert. Ich wusste irgendwann auch nicht mehr, wie weit es noch bis oben ist. Das ist mir bis heute im Kopf geblieben: Die Tifosi am Streckenrand, die immer riefen: nur noch 500 Meter! Dabei waren es sicher noch über zwei Kilometer (lacht). Nach jeder Kurve dachte ich, gleich kommt irgendein Kilometerschild – aber es kam einfach nichts. Als dann doch der letzte Kilometer erreicht war, lag ich auf Rang sechs. Es war meine letzte Chance auf Punkte. Aber so etwas konnte ich immer gut: Tief gehen, für kurze Zeit über das Limit gehen. Also habe ich meinen Sprint angezogen und bin Zweiter geworden. Damit hatte ich die Führung in der Bergwertung erst einmal wieder übernommen. Danach war ich aber völlig fertig, es war nichts mehr in den Beinen.
TOUR: Die Etappe war aber noch nicht beendet, zwei Berge standen noch aus, unter anderem der Passo del Vivione, ein weiterer Berg der 1. Kategorie.
Fabian Wegmann: Ich wusste aber, an dem Berg werde ich nichts mehr reißen. Ich hatte auch keine Ambitionen mehr, mit der Fluchtgruppe weiter vorne zu fahren. In der langen Abfahrt schloss eine Gruppe von hinten zu mir auf, mit Stefano Garzelli (späterer Etappensieger auf dem Teilstück, Anm. d. Red.), aber ohne Cunego. Im Flachen bin ich dann noch einmal voll mit durchgekreiselt. Denn ich dachte: Wenn die Gruppe über den nächsten Berg kommt, und Cunego keine Punkte holt, dann gewinne ich doch noch die Bergwertung. Also habe ich bis zum nächsten Berg alles gegeben und bin ausgeschwenkt. Ab da konnte ich nur noch hoffen.
TOUR: Haben Sie im Anschluss mitbekommen, was vorne im Rennen passierte?
Fabian Wegmann: Irgendwann ist Cunego im Berg an mir vorbeigefahren. Da dachte ich, dass es reichen könnte. Aber irgendwann hat man kein Gefühl mehr für das Rennen, sieht und weiß nicht, was vorne passiert. Ich habe ständig bei unserem Sportlichen Leiter nachgefragt: Hat Cunego jetzt Punkte geholt oder nicht? Es gab auch kaum Empfang. Irgendwann kam aber die Nachricht, dass Cunego bei der Bergwertung leer ausgegangen sei. In dem Moment habe ich auf dem Rad einfach nur vor Freude geschrien. Das war ein Wahnsinns-Moment, wie ein Sieg. Ich fuhr in einer kleinen Gruppe von Fahrern, die mir dann alle gratulierten (Wegmann gewann die Bergwertung mit 53:51-Punkten vor Damiano Cunego, Anm. d. Red.). Trotzdem war der Moment surreal. Ich bin dann weiter den Pass hoch und auf einmal sehe ich an einer riesigen Betonwand meinen Namen. Auch auf der Straße stand Fabian Wegmann. Ich dachte: Was ist das denn?
TOUR: Klären Sie uns auf.
Fabian Wegmann: Ich bin dann um die Kurve gefahren und da standen mein Bruder mit sechs meiner besten Kumpels. Ein unbeschreiblicher Moment. Die sind dann neben mir hergerannt und haben mich gefeiert. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Im Ziel war alles wie im Traum. In dem Moment realisiert man das alles nicht – auch, weil man so platt ist. Ich hatte dann kurz mit meinem Bruder gesprochen, ob wir uns hinterher noch sehen, aber er meinte, sie müssten schon wieder zurück nach Hause. Später komme ich zum Hotel, und da standen sie dann doch alle – und die Feier ging sofort los.
TOUR: Wann gab es den ersten ruhigen Moment, in dem Sie Ihre Leistung und den Erfolg realisieren konnten?
Fabian Wegmann: Damals kam meine Frau nach Mailand (Schlussetappe des Giro 2004, Anm. d. Red.) und wir haben noch eine Woche in Italien verbracht. Am Montag sind wir direkt auf den Mailänder Dom, aber die Treppen dort hochzugehen – das habe ich kaum geschafft. Ich war stehend K.o. Die ganze Woche habe ich nichts gemacht. Danach sind wir weiter an den Comer See gefahren und ich konnte mich dort ein wenig erholen und über die vergangenen drei Wochen in Ruhe nachdenken. Richtig realisiert habe ich alles aber erst, als ich wieder zu Hause war. Da kamen die ganzen Interviewanfragen und ich wurde überall darauf angesprochen.
TOUR: Wo würden Sie den Gewinn der Bergwertung in Ihrer Erfolgsbilanz heute einordnen?
Fabian Wegmann: Es ist immer schwierig, Erfolge miteinander zu vergleichen. Jeder Sieg ist schön und auf seine Weise besonders. Ich würde ihn aber schon ganz oben hinstellen, da der Giro einfach eines der wichtigsten Rennen der Welt ist und ich in der 106-jährigen Geschichte des Rennens bisher der einzige Deutsche bin, der dieses Trikot gewinnen konnte.