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· 23.03.2023
Primoz Roglic ist ein slowenischer Profi-Radsportler, der bei Jumbo-Visma aus den Niederlanden unter Vertrag steht. Die wichtigsten Infos und Fakten im Kurzporträt.
Primoz Roglic ist einer der erfolgreichsten Radrennfahrer der Neuzeit. Die größten Erfolge des ehemaligen Skispringers waren die Gesamtsiege der Vuelta a Espana 2019, 2020 und 2021 sowie die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio im Einzelzeitfahren. Sein jüngster Erfolg war der Sieg bei der Katalonien-Rundfahrt 2023.
Die Karriere des Slowenen verlief alles andere als gleichförmig, denn in jungen Jahren betrieb der heute 33-Jährige professionell Skispringen. Dieses hatte er im Alter von acht Jahren begonnen, ab 2003 gab er sein internationales Debüt beim FIS-Skispringen. Nach einem schweren Sturz beendete Roglic im Jahr 2011 seine Karriere jedoch und wechselte zum Straßenradsport. Die Erfolge des Spätstarters muten deshalb umso beachtlicher an.
Von 2013 bis 2015 fuhr Roglic für das slowenische UCI Continental Team Adria Mobil für das er in der folgenden Saison das Eintagesrennen Kroatien-Slowenien gewann. 2015 konnte er die unter anderem die Gesamtwertung der Slowenien-Rundfahrt für sich entschieden.
2016 wechselte der ursprünglich aus Trbovlje in Zentralslowenien stammende “Schweiger” zum niederländischen Team Lotto NL-Jumbo, einem UCI World Team. Beim Giro d’Italia 2016 wurde er Zweiter des Auftaktzeitfahrens, nur knapp hinter dem Sieger Tom Dumoulin. Er gewann das ca. 40 Kilometer lange Einzelzeitfahren der 9. Etappe. Des Weiteren wurde Roglic slowenischer Zeitfahrmeister und Zehnter im Zeitfahren bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.
Im Jahr 2017 ging Roglics starke Performance weiter: Die Algarve-Rundfahrt gewann er, bei der Baskenland-Rundfahrt entschied er zwei Etappen für sich.
Seinen Ritterschlag erhielt Roglic bei der Tour de France, als er als erster Slowene überhaupt eine Etappe gewann, und das gleich auf spektakuläre Art und Weise, nachdem er sich am Col du Calibier rund 35 Kilometer vor dem Ziel aus einer Ausreißergruppe hatte absetzen können.
Die Erfolgsgeschichte setzte sich auch mit spektakulären Siegen 2018 und 2019 fort: So gewann Roglic die Baskenland-Rundfahrt (2018), die Tour de Romandie (2018), die Slowenien-Rundfahrt (2018), die 19. Etappe Tour de France (2019), Tirreno-Adriatico (2019), Tour de Romandie (2019) und die Vuelta de Espana (2019).
Die durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigte Saison 2020 begann Roglic mit dem Titelgewinn bei den slowenischen Straßenmeisterschaften. Im August gewann er die Tour de I’Ain, musste aber das Criterium du Dauphine in Führung liegend nach einem schweren Sturz vor der letzten Etappe aufgeben. Bei der Tour de France 2020 gewann er die 4. Etappe und trug elf Tage das Gelbe Trikot. Er verlor die Gesamtführung auf der vorletzten Etappe, einem 36,2 Kilometer langen Einzelzeitfahren, an Tadej Pogacar und wurde Gesamtzweiter. Im Oktober gewann er im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe mit Lüttich–Bastogne–Lüttich seinen ersten Klassiker. Im September wiederholte er nach vier Etappensiegen den Vorjahressieg der Vuelta a Espana. Im Dezember 2020 erhielt Roglic den renommierten Radsportpreis Velo d’Or.
Siege in 2021 bei Paris-Nizza in Führung liegend oder bei der Tour de France wurden durch schwere Stürze zunichte gemacht. Auskuriert sicherte sich Roglic den Sieg im Einzelzeitfahren bei den Olympischen Spielen. Zudem gewann er zum dritten Mal die Vuelta. Im Jahr 2022 siegte Roglic bei Paris-Nizza und dem Criterium du Dauphine. Sowohl die Tour de France als auch die Vuelta musste der 33-Jährige nach Stürzen vorzeitig beenden.
2023 steht die Tour de France nicht im Programm von Roglic. Er fährt stattdessen den Giro d’Italia, wo er als einer der großen Favoriten an den Start geht. Mit seiner Frau Lora Klinc (Hochzeit 2021) und Sohn Lev lebt er in Monaco.