„Wir verlassen Essen in nördlicher Richtung. Inklusive der neutralisierten Phase im Ruhrgebiet absolvieren die Profis heute 215 Kilometer. Der Organisations- und Planungsaufwand in einem Ballungsraum ist riesig. An jeder Einmündung benötigt man ein Absperrgitter und einen Streckenposten. Die Strecke verläuft relativ flach. Nach der Pause, die viele Rennfahrer nach der Tour de France machen, wollen wir ihnen die Gelegenheit geben, sich auf nicht allzu schwerem Terrain bei der Rückkehr in den Rennbetrieb einzurollen. Zum Finale hin kommen einige Wellen, die Strecke wird schwerer und führt über eine Schleife in Herford. Am Stuckenberg, den wir auf der Vlothoer Straße überfahren, folgt einen Bonussprint; den gibt’s fortan auf jeder Etappe, mit Zeitgutschriften für die ersten Drei von drei, zwei und einer Sekunde. Die Wertung liegt rund fünf Kilometer vor dem Ziel – zwar mit nur 70 Metern Höhenunterschied, aber bis zu neun Prozent steil. Die Sprinter werden kaum als Erste passieren – aber bis ins Ziel kann sich das wieder ändern. Danach geht es auf der ungefährlichen Abfahrt geradeaus und am Ende rund tausend Meter flach ins Ziel, wo auf die drei Tagesbesten nochmals Zeitgutschriften von zehn, sechs und vier Sekunden warten.“
Hot-Spot: Der Stuckenberg (Vlothoer Straße) in Herford – hier gibt es Bonussekunden und vielleicht die entscheidenden Attacken.
Fabian Wegmann weiß, wie schwer es ist, die Wünsche der Rennfahrer mit den Auflagen eines Rennveranstalters und den Sicherheitsanforderungen zusammenzubringen. Der 45-jährige Münsteraner, einst als Profi unter anderem bei den Teams Gerolsteiner und Milram mit drei deutschen Meistertiteln erfolgreich, war an der Planung der Strecke beteiligt und stellt die fünf Renntage vor.