Thomas Huber
· 24.08.2024
Er hat es wieder getan - erneut hat Jonathan Milan (Lidl-Trek) mit einem Tagessieg zugeschlagen. Nach Siegen im Prolog und auf der 1. Etappe, gewinnt der Italiener nun auch die 3. Etappe der Deutschland Tour 2024 über 211,1 Kilometern von Schwäbisch Gmünd nach Villingen-Schwenningen. Mit dem Erfolg des Top-Sprinters geht der auch der Siegeszug seines Teams Lidl-Trek weiter: Das US-amerikanische Radsportteam hat bislang alle Etappen der Rundfahrt für sich entscheiden können.
Hinter dem überragenden Jonathan Milan belegte der gebürtige Cottbuser Max Kanter (Astana Qazaqstan Team) im Massensprint einen starken zweiten Platz und bestätigt damit seine gute Form bei der Deutschland Tour. Kanter positionierte sich im Sprint clever am Hinterrad Milans und nutzte seinen Windschatten. Kurz vor der Ziellinie scherte Kanter aus, kam aber an Milan schlussendlich nicht mehr vorbei. Er schnappte sich hinter dem Sprintdominator einen beachtlichen zweiten Platz. Red Bull-Bora-Hansgrohes Jordi Meeus wurde Dritter. Ein weiterer Deutscher schaffte es zudem in die Top-Ten: Niklas Märkl (Team dsm-firmenich PostNL) wurde Sechster.
Nach Rennbeginn setzten sich fünf Fahrer vom Peloton ab. Jörgen Nordhagen (Visma | Lease a Bike), Taco van der Hoorn (Intermarche-Wanty), Marius Mayrhofer (Tudor Pro Cycling Team), Matteo Vercher (TotalEnergies) und Dawit Yemane (BIKE AID) machten sich aus dem Staub und bekamen vom Peloton schnell ein gutes Polster.
Nach 120 Kilometern musste sich dann Yemane zurückfallen lassen, zu hoch war für den Eritreer das Tempo in der Spitzengruppe. Über fünf Minuten hatten die vier Ausreißer zwischenzeitlich an Luft, während anschließend Red Bull-Bora-Hansgrohe und Lidl-Trek am Tempo im Peloton schraubten und einen Massensprint provozieren wollten. An der Spitze des Feldes zeigte sich derweil der Norweger Nordhagen besonders engagiert, der alle Bergwertungen des Tages für sich entschied und auf der 4. Etappe das Bergtrikot tragen wird.
Ein einem steilen Anstieg circa 62 Kilometer vor dem Ziel setzte Santiago Buitrago (Bahrain-Victorious) eine Attacke und riss ein Loch zum Peloton, das er so Alarmbereitschaft versetzte. Lange Zeit hing der Kolumbianer zwischen Peloton und der Spitze des Feldes. Erst 37 Kilometer stellte er den Anschluss zur Spitze her. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Vorsprung der nun wieder fünfköpfigen Spitzengruppe 1:30 Minuten.
15 Kilometer vor dem Ziel setzte dann Buitrago eine Attacke, bei der nur Vercher folgen konnte. Die übrigen Ausreißer wurden wenig später vom immer näher kommenden Peloton gestellt. Als kurz darauf Gil Gelders (Soudal – Quick Step), Jonas Rutsch (EF Education-EasyPost) und Toms Skujins (Lidl-Trek) aus dem Peloton heraus eine Attacke fuhren und schnell zum Spitzenduo aufschlossen, betrug der Vorsprung der nun wieder fünf Ausreißer 12 Kilometer vor dem Ziel bereits weniger als 30 Sekunden.
Anschließend war es so weit: 10 Kilometer vor dem Ziel wurden die tampfer kämpfenden Ausreißer um Buitrago gestellt. Zwar versuchten es einzelne Fahrer nochmals, den Sprinterteams ein Schippchen zu schlagen, doch das Peloton parierte alle Tempoverschärfungen. So kam es am Ende zu einem Schlusssprint, bei dem Jonathan Milan vor Max Kanter und Jordi Meeus gewann.