Sebastian Lindner
· 26.09.2025
Finn war der jüngste Starter im 164,6 Kilometer langen Rennen durch Kigali. Der Fahrer von den Red Bull - BORA - hansgrohe Rookies gelang damit etwas, das zuletzt Matej Mohoric geschafft hatte. Der Slowene holte 2012 den Weltmeistertitel bei den Junioren, ein Jahr später dann in der U23.
Max Bock beendete als bester Deutscher das Rennen auf Rang elf. Der 20-Jährige, der mit Paul Fietzke, Louis Leidert und Mauro Brenner das deutsche Quartett am Start bildete, war bis ins Finale Teil der ersten großen Verfolgergruppe, die noch um Rang sechs fuhr. Die ersten Fünf hatten sich in der drittletzten von elf Runden aus dem Peloton abgesetzt und konnten nicht mehr gestellt werden. Die Ausreißergruppe bröckelte dann mit fortschreitender Renndauer. Finn überquerte dann 31 Sekunden vor Huber den Zielstrich, nachdem er bereits auf dem letzten Kilometer ausgiebig gejubelt hatte.
“Es ist genau ein Jahr her und genau wie beim letzten Mal ganz Besonders”, sagte Finn im Siegerinterview und erinnerte dabei an seinen Titel aus Zürich. “Auf den letzten 500 Metern taten mir schon die Ohren weh. So viele Leute aus unterschiedlichen Nationen haben mich angefeuert. Die Menschen hier in Kigali sind fantastisch, es war eine wunderbare Woche, natürlich besonders wegen dieses Ergebnis. Aber es ist auch so ein Erlebnis, an das ich mich mein Leben lang erinnern werde.”
Finn zählte neben dem Belgier Jarno Widar zu den Favoriten auf den Titel. Belgien bestimmte zwar die erste Hälfte des Rennens, spielte dann aber keine Rolle mehr. Auch Widar, ebenfalls erst 19 Jahre alt, beendete das Rennen mit fast zwölf Minuten Rückstand.
RG | Fahrer | Zeit |
---|---|---|
1 | Italy | 03:57:27 |
2 | Switzerland | +00:00:31 |
3 | Austria | +00:01:13 |
4 | Spain | +00:01:38 |
5 | Poland | +00:01:42 |
6 | Spain | +00:02:22 |
120 Starter aus 56 Nationen nahmen das Rennen in Angriff. Es dauerte jedoch, bis der Wettkampf so langsam Fahrt aufnahm. Belgien kontrollierte das Feld bis Mitte des Rennens ohne Mühe, ernsthafte Attacken gab es keine. Im Österreicher Schrettl und Pietro Mattio aus Italien testeten erste Fahrer bei noch 90 zu fahrenden Kilometern die Beine der Konkurrenz erstmals an, beließen es dann aber auch zunächst bei diesem kurzen Test.
In der siebenten Runde, gut 60 Kilometer waren noch zu fahren, zog Belgien das Tempo wieder an. Die Reihen hatten sich da bereits deutlich gelichtet. Im Finale dieses Umlaufs fiel die Gruppe dann komplett auseinander. Widar war nach Attacken der Spanier plötzlich auf sich allein gestellt, die vordere Gruppe auf kaum mehr 15 Fahrer zusammengeschrumpft. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vertreten.
Héctor Álvarez war es, der die achte Runde größtenteils als Solist absolvierte. Der Spanier hatte sich während der Regruppierung von der Spitze absetzen können. Von hinten führte Zeitfahr-Weltmeister Jakob Söderqvist die ersten Verfolger aber wieder heran. Dennoch konnte sich Álvarez gemeinsam mit dem Norweger Halvor Dolven nochmal absetzen. Bei der nächsten Zielpassage hatte sich daraus eine Sechsergruppe gebildet. Finn, Huber, Schrettl und Mateusz Gajdulewicz (Polen) hatten aufgeschlossen und rund 20 Sekunden auf 19 Verfolger, zu denen Bock und Widar gehörten, mit auf die letzten drei Runden genommen.
Während Dolven den Anschluss an die Spitzengruppe verlor, baute das übrige Quintett unter der Führung von Finn seinen Vorsprung auf die Verfolger aus. An der Cote de Kimihurura setzte sich der Italiener sogar noch von seinen Begleitern ab. Nur Huber konnte die Lücke schließen. Die Gruppe um Top-Favorit Widar und Bock hatte da bereits mehr als eine Minute Rückstand auf die Spitze. Auf die Schlussrunde ging es in gleicher Konstellation - nur mit weiter angewachsenen Abständen.
An der Cote de Kigali Golf 6,5 Kilometer vor dem Ziel verabschiedete sich Finn dann auch von seinem letzten Begleiter. Etwas weiter hinten schüttelte Schrettl seine Begleiter ebenfalls ab. Die beiden Männer aus den Alpen sicherten sich im Ziel Rang zwei und drei, Rang vier ging al Álvarez vor Gajdulewicz, die jeweils alle einzeln ins Ziel kamen.