Thomas Huber
· 04.05.2024
Nach zwei Bergetappen mündete die 7. Etappe in einem bergauf verlaufenden Schlusssprint. Spielerisch ging Marianne Vos (Visma | Lease a Bike) an der Konkurrenz vorbei und holte sich überlegen ihren 253. Karrieresieg. Hinter ihr kamen Kristen Faulkner (EF Education-Cannondale) und Elisa Longo Borghini (Lidl-Trek) aufs Podest, Ricarda Bauernfeind (Canyon//SRAM Racing) wurde Zehnte.
Kristen Faulkner fuhr im Finale ihren Sprint von vorne und hielt das Tempo hoch. An ihr Hinterrad hefteten sich Elisa Longo Borghini und Marianne Vos. Die drei schafften es, eine Lücke zu den übrigen Fahrerinnen zu reißen. Kurz vor dem Ziel setzte Vos dann zur Attacke an und überflügelte ihre beiden Konkurrentinnen mit einer atemberaubenden Lockerheit. Longo Borghini kam dagegen nicht mehr an Faulkner vorbei und muss sich mit Rang drei zufriedengeben. Bauernfeind fehlte im Finale der letzte Punch. Obwohl sie sich in der Spitzengruppe befand, konnte sie nicht in die Entscheidung eingreifen, lieferte trotzdem wieder eine gute Vorstellung ab. In der Gesamtwertung gab es derweil keine großartigen Verschiebungen.
Die 7. Etappe der Vuelta Femenina 2024 erstreckte sich über 139 Kilometer und führte die Fahrerinnen über leicht hügeliges Terrain von San Esteban de Gormaz nach Siguenza. Zu Beginn der Etappe dauerte es, bis sich eine stabile Ausreißerinnengruppe bildete: Erst wurden acht Fahrerinnen um Giorgia Vettorello (Roland) nach wenigen Kilometern wieder eingeholt, nach circa 30 Kilometern konnten sich dann aber eine Gruppe bilden. In dieser waren unter anderem Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer (Roland) und Stina Kagevi (Team Coop-Repsol).
Ihr Vorsprung betrug nur maximal anderthalb Minuten, weil im Peloton das Team Visma | Lease a Bike für ihre Favoritin auf den Tagessieg Tempo machte: Marianne Vos. 66 Kilometer vor dem Ziel waren deshalb die Ausreißerinnen wieder gestellt. Doch Kiesenhofer schien sich auf der 7. Etappe der Vuelta Femenina 2024 etwas vorgenommen zu haben und attackierte erneut - mit Erfolg.
In Richtung Kiesenhofer nahm wenig später Ana Vitoria Magalhaes (Bepink-Bongioanni) die Verfolgung auf, dann kamen suchten sechs weitere Fahrerinnen um Flora Perkins (Fenix-Deceuninck) und Georgie Hoew (Liv AlUla Jayco) die Flucht nach vorne. 50 Kilometer vor dem Ziel holte die Gruppe dann Kiesenhofer ein, der Vorsprung aufs Peloton betrug zu dem Zeitpunkt circa eine Minute.
Anschließend bekamen in der Spitzengruppe mehrere Fahrerinnen Probleme, die vom immer näher kommenden Peloton gefasst wurden. 38 Kilometer vor dem Ziel wurden dann alle Ausreißerinnen vom Hauptfeld geschluckt.
In Folge bildeten sich aufgrund von Seitenwinden Windstaffeln. Eine circa 20 Fahrerinnen starke Gruppe setzte sich an die Spitze, in der unter anderen Demi Vollering, Elisa Longo Borghini, Marianne Vos und Ricarda Bauernfeind waren. Im Anschluss gesellten sich mehrere weitere Fahrer zur Spitzengruppe, während etwas über eine Minute dahinter das Peloton wieder zusammenrollte. Dieses kam im weiteren Verlauf nicht mehr an die Spitzengruppe heran und hatte folglich nichts mit dem Etappenausgang zu tun.
Vorne gab es derweil auf den finalen Kilometern immer wieder Attacken, unter anderem Mischa Bredewold (SD Worx - Protime) zeigte sich gewillt, sich abzusetzen. Am Ende kam es aber zu einem Sprint: Bergauf zeigte Vos, dass sie auf diesem Terrain klar die stärkste ist und siegte überlegen. Platz zwei ging an Kristen Faulkner, die im Gesamtklassement einige Plätze gutmachen konnte.