TOUR Online
· 08.09.2024
Statt Ehrenrunde und Massenankunft in der Landeshauptstadt haben die Organisatoren der Vuelta a Espana zum Abschluss noch eine Zeitfahrprüfung entworfen. Zum Abschluss standen daher noch 24,6 Kilometer auf dem Zeitfahrrad durch Madrid an. Der Tagessieg ging schließlich an Stefan Küng (Groupama-FDJ), der für den Kurs eine Bestzeit von 26:28 Minuten setzte. Sein Stundenmittel betrug 55,755 km/h.
An diese Leistung kam kein anderer Fahrer ansatzweise heran. Für Küng war es in seiner langen Karriere der erste Grand-Tour-Etappenerfolg. Platz zwei ging an Primoz Roglic (Red Bull-Bora-Hansgrohe) mit 31 Sekunden Rückstand.
Der Gesamtsieg von Roglic stand derweil im Vorfeld kaum noch zur Debatte. 2:02 Minuten betrug der Vorsprung des Slowenen vor der letzten Etappe. Spannung bot jedoch der Kampf um die weiteren Plätze auf dem Podium. Zwischen Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale), Enric Mas (Movistar) und Richard Carapaz (EF Education EasyPost) auf den Positionen zwei bis vier lagen nur 58 Sekunden.
Frühzeitig zeigte sich an den Zwischenzeiten jedoch, dass O’Connor an diesem Tag der beste Zeitfahrer aus diesem Trio ist. Mit einem Rückstand von 1:05 Minute landete der Australier auf Platz zehn im Tagesklassement und blieb damit Rang zwei in der Gesamtwertung. Mas verlor zwar Zeit auf Carapaz, verteidigte aber ebenfalls seinen Platz auf dem Podium. Bester deutscher Fahrer war Florian Lipowitz (Red Bull-Bora-Hansgrohe), der mit Rang 14 (+1:10 Minuten) seinen starken Auftritt bei dieser Spanien-Rundfahrt erfolgreich abrundete. In der Gesamtwertung beendet Lipowitz die Rundfahrt auf Position sieben +7:05 Minuten).
Für Roglic war es nach 2919, 2020 und 2021 sein vierter Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana. Die Punktewertung ging an Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck), die Bergwertung holte Jay Vine (UAE Team Emirates). In der Nachwuchswertung ging das Weiße Trikot an Mattias Skjelmose (Lidl-Trek).
Das Zeitfahren startete an der Konzernzentrale des Telekommunikationskonzerns Telefonica im Stadtviertel Las Tablas, das Ziel lag am Plaza Emperador Carlos V. Der Kurs bot jedoch wenig Herausforderungen. Einzig nach dem Start ging es etwas verwinkelt los mit mehreren Kreisverkehren und auch einer 180-Grad-Wende. Der Mittelteil ist wenig technisch. Erst am Ende folgten noch einige Kurven. Auch Höhenmeter gab es kaum zu bewältigen. Insgesamt war es ein Kurs für starke Rouleure.
Um 16.30 Uhr ging mit Tim Nabermann (dsm-firmenich PostNL) als erster Fahrer auf die Strecke. Die erste nennenswerte Bestzeit legte Filippo Baroncini (UAE Team Emirates) mit einer Zeit von 27:11 Minuten hin. An dessen Zeit kamen auch Spezialisten wie Victor Campenaerts (Lotto Dstny, 27:22 Minuten) und Edoardo Affini (Visma | Lease a Bike, 27:34 Minuten) heran. Erst Stefan Küng löste Baroncini mit einer Zeit von 26:28 Minuten an der Spitze ab.
Und diesen Platz sollte Küng dann bis zum Schluss behalten, denn keiner der folgenden Fahrer kam an seine Zeit heran. Selbst Roglic fehlten am ersten Messpunkt nach 7,9 Kilometern 13 Sekunden auf die dortige Bestzeit des Schweizers. Beim zweiten Messpunkt nach 16,8 Kilometer lag Roglic schon 28 Sekunden zurück. Diesen Vorsprung verteidigte Küng bis ins Ziel.