Vuelta 2024 - 13. EtappeWoods gewinnt brutale Bergankunft, Roglic holt auf

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 · 30.08.2024

Michael Woods gewann die 13. Etappe der Vuelta.
Foto: Getty Images/ Tim de Waele
Die 13. Etappe der Vuelta a Espana wartete mit einer weiteren schwierigen Bergankunft auf die Fahrer. Am Ende sicherte sich Michael Woods aus einer Fluchtgruppe den Tagessieg. In der Gesamtwertung kam Primoz Roglic näher an den Führenden O’Connor heran.

Eine neue Etappe, eine weitere Bergankunft – und erneut ein Tagessieg durch einen Ausreißer, so die Zusammenfassung der 13. Etappe der Vuelta a Espana. Über 3700 Höhenmeter ging es durch Galicien und führte die Fahrer über 176 Kilometer zum Finale an den brutalen Puerto de Ancares (1. Kategorie) – 7,5 Kilometer lang, im Schnitt 9,3 Prozent steil. Unterwegs stand eine große Spitzengruppegruppe im Mittelpunkt, aus der sich schließlich Michael Woods (Israel- Premier Tech) den Tagessieg holte.

Die Fluchtgruppe, zu der auch der Herrenberger Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) gehörte, lag zeitweise 17 Minuten vor dem Feld, zerfiel jedoch in der zweiten Rennhälfte. Zu Beginn des Schlussanstieges waren nur noch fünf Fahrer übrig: Woods, Wout Van Aert (Visma | Lease a Bike), Sam Oomen (Lidl- Trek), Mauro Schmid (Jayco-AlUla) und Marc Soler (UAE Team Emirates). Auf den Steilen Rampen setzte sich schließlich Woods durch. Mit 45 Sekunden Rückstand kam Schmid auf Platz zwei ins Ziel, Platz drei ging mit an Soler (+1:11 Minuten).

Unter den Favoriten holte Primoz Roglic (Red Bull-Bora-Hansgrohe) einiges an Zeit auf den Führenden Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) auf. Der Slowene kam mit 10:54 Minuten an Rückstand auf Tagessieger Woods in Ziel. Kurz danach folgten Mikel Landa (Soudal – Quick-Step, +11:29), Mattias Skjelmose (Lidl-Trek, +11:32), Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers; +11.38), Florian Lipowitz (Red Bull-Bora-Hansgrohe, +11:49), Enric Mas (Movistar) und Richard Carapaz (EF Education EasyPost). O’Connor kam 1:54 Minuten hinter Roglic ins Ziel.

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In der Gesamtwertung führt O’Conner noch mit 1:21 Minuten vor Roglic, es folgt Mas mit 3:01 Minuten an Rückstand.

Primoz Roglic ging im Schlussanstieg in die Offensive.Foto: Getty Images/ Dario BelingherPrimoz Roglic ging im Schlussanstieg in die Offensive.

Vuelta a Espana 2024 - Ergebnisse: die Top 10 der 13. Etappe

  1. Michael Woods (Israel-Premier Tech), 4:19,51 Stunden
  2. Mauro Schmid (Jayco-AlUla), +0:45
  3. Marc Soler (UAE Team Emirates), +1:11
  4. Sam Oomen (Lidl – Trek), 1:25
  5. Wout Van Aert (Visma | Lease a Bike), +2:56
  6. Gijs Leemreize (dsm-firmenich PostNL), +3:33
  7. Jose Felix Parra (Equipo Kern Pharma), +5:19
  8. Mikel Bizkarra (Euskaltel-Euskadi), +5:38
  9. Luca Vergallito (Alpecin-Deceuninck), +5:59
  10. Mathis Le Berre (Arkéa-B&B Hotels), +6:15

Der Stand in der Gesamtwertung

  1. Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale), 52:10:15
  2. Primoz Roglic (Red Bull-Bora-Hansgrohe), +1:21
  3. Enric Mas (Movistar), +3:01
  4. Richard Carapaz (EF Education EasyPost), 3:13
  5. Mikel Landa (Soudal - Quick Step), +3:20
  6. Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers), +4:12
  7. Florian Lipowitz (Red Bull-Bora-Hansgrohe), +4:29
  8. Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale), +4:42
  9. David Gaudu (Groupama-FDJ), +4:44
  10. Adam Yates (UAE Team Emirates), +5:17

So lief die 13. Etappe der Vuelta a Espana

Erneut bot das Teilstück gute Aussichten für eine Ausreißererfolg. Die Fluchtgruppe des Tages stand daher erstaunlich früh: Nach wenigen Kilometern setzten sich zwei Gruppen ab, die 15 Kilometer später zu einer großen 23-köpfigen Spitzengruppe zusammenschmolzen. Vorne vertreten waren unter anderem Fahrer wie Van Aert, Soler, Oomen, Woods, Schmid, Victor Campanaerts (Lotto Dnsty), Dylan Teuns (Israel-Premier Tech), Nicolas Winokorow (Astana), Kasper Asgreen (Soudal – Quick-Step) Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) sowie mit Marc Soler, Jay Vine und Brandon McNulty drei Fahrer von UAE Team Emirates.

Der Vorsprung der Gruppe wuchs in der Folge rapide an und lag schnell über der Zehn-Minuten-Marke. Zwei Bergwertungen warteten in der ersten Rennhälfte: der Alto Campo de Arbre (3. Kategorie) nach 33 Kilometer und der Alto O Portel (2. Kategorie) nach 74 Kilometer. An beiden Wertungen sicherte sich Van Aert die Punkte und übernahm damit die Führung in der Bergwertung. Im Feld organisierte Decathlon AG2R La Mondiale die Nachführarbeit, schien aber kein Interesse daran zu haben, die Gruppe zurückzuholen. So stieg der Vorsprung 50 Kilometer vor dem Ziel auf über 15 Minuten an.

Wout Van Aert zeigte sich wieder in der Fluchtgruppe aktiv.Foto: Getty Images/ Dario BelingherWout Van Aert zeigte sich wieder in der Fluchtgruppe aktiv.

Van Aert übernimmt Führung in der Bergwertung

Kurz danach begannen die ersten Angriffe aus der Gruppe. Van Aert, Campenaerts und Schmid waren die ersten Fahrer, die sich kurzzeitig löste und eine Lücke von 30 Sekunden herausfuhren. Mehrere Fahrer fielen daraufhin zurück, unter anderem Groves und Heiduk. Andere Fahrer setzten indes hinterher, sodass die Spitzengruppe wieder auf 13 Fahrer anwuchs. Allerdings war es mit der Einigkeit in der Gruppe fortan vorüber, es folgten etliche weitere Angriffe und Gruppenbildungen.

Den Zwischensprint in Sesamo 29 Kilometer vor dem Ziel gewann Van Aert, am Fuße des vorletzten Berges Puerto de Lumeras (2. Kategorie) fand sich eine Gruppe um Vine, NcNulty, Oomen, Woods, Schmid, Van Aert und Gijs Leemreize (dsm-firmenich PostNL) zusammen. Die Attacken gingen indes weiter, insbesondere Soler war unermüdlich in seinen Antritten, konnte sich letztendlich aber nie lösen. Die Gruppe blieb entsprechend zusammen. Die Bergwertung sicherte sich einmal mehr Van Aert.

Sturz in der Abfahrt von Brandon McNuty

In der Abfahrt rutschte McNulty dann in einer Rechtskurve weg und die Böschung herunter. Der US-Amerikaner konnte vom Sturz gezeichnet die Fahrt allerdings fortsetzen. Auch Teamkollege Vine verlor dadurch den Anschluss. Im Schlussanstieg setzte dann Schmid die erste Attacke, mit Woods am Hinterrad. Der Kanadier zog kurz darauf jedoch am Schweizer vorbei und kletterte als Solist die steilen Rampen des Puerto de Ancares hinauf und sicherte sich den Tagessieg.

In der Favoritengruppe übernahm Red Bull-Bora-Hansgrohe im Schlussanstieg die Initiative und führte zeitig eine Selektion herbei. Als Roglic die Spitze übernahm, waren einzig noch Mas, Sepp Kuss (Visma | Lease a Bike) und zunächst Teamkollege Florian Lipowitz an dessen Hinterrad. Leader O’Connor war früh zurückgefallen, versuchte anschließend, am Hinterrad von Felix Gall den Rückstand in Grenzen zu halten.

Zwei Kilometer vor dem Ziel war Roglic dann alleine unterwegs, doch bis zum Ziel blieben die Abstände zu vielen Konkurrenten überschaubar. Einzig O’Connor musste den ersten größeren Rückstand bei dieser Rundfahrt hinnehmen.

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