Verliebt, verlobt - aber noch nicht verheiratet. Tadej Pogacar und Urska Zigart sind das Traumpaar des slowenischen Radsports. Sie ist dreimalige Zeitfahrmeisterin ihres Landes und eine gute Kletterin, er hat bereits zwei Siege bei der Tour de France auf dem Konto und sechs Monumente, dreimal die Lombardei-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Flandern-Rundfahrt neben zahlreichen anderen Rennen für sich entschieden.
Kennengelernt haben sich die beiden aber schon bevor Pogacar erfolgreich wurde. 2017 nahmen beide an einem Trainingslager der slowenischen Nationalmannschaft teil, kamen sich beim Plauschen auf dem Rad etwas näher. Problem: “Tadej fuhr noch Juniorenrennen und war etwas zu jung für mich”, sagte Zigart, die mehr als zwei Jahre älter als ihr Partner ist, vor einiger Zeit der L’Equipe. Anderthalb Jahre später wurde dann aber doch mehr als nur Freundschaft daraus. Das Paar zog 2019 nach Monaco, weil der Trubel in der Heimat um den aufstrebenden Star bereits zu groß wurde. Zwei Jahre später folgte die Verlobung.
Alle sind sie Frühstarter. Emma Norsgaard wurde bereits 2016 mit 16 Jahren Dänische Meisterin im Straßenrennen der Elite, Mikkel Bjerg war zwischen 2017 und 2019 dreimal U23-Weltmeister im Zeitfahren. Seit 2018, da waren die beiden gerade mal 18 und 19 Jahre alt, sind sie verlobt. Geheiratet wurde drei Jahre später, nach der Saison im Oktober 2021. DJ auf der Partie soll der dänische Ex-Profi Matti Breschel gewesen sein.
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Die beiden Dänen - er aus Kopenhagen, sie aus Silkeborg - haben vielen anderen Radsportpärchen dabei etwas voraus. Sie sind beide schon mal zusammen zur Weltmeisterschaft gereist und gemeinsam in einem Rennen an der Start gegangen. Das war bei der Mixed-Staffel in Wollongong 2022, die Dänemark auf Rang 6 beendete. “Ich hoffe, dass dieses Format noch olympisch wird, damit wir da auch gemeinsam antreten können”, sagte Bjerg nach der WM dem dänischen Sender TV 2 Sport. Doch zumindest in Paris wird das in diesem Jahr nicht funktionieren.
Offiziell haben beide auch den Nachnamen ihres Partners angenommen, im Sport verzichten sie aber darauf. Damit bleibt Mathias Norsgaard nicht der einzige Fahrer mit diesem Nachnamen im Profi-Peloton. Der 2,02-Meter-Hüne ist einer der größten Fahrer überhaupt, fährt wie seine Schwester für das Team Movistar und ist quasi auch Bestandteil der neu gegründeten Familie. Das Trio - Emma, Mikkel und Mathias - verbringt den Großteil des Jahres, den es nicht für Rennen in der gesamten Welt unterwegs ist, gemeinsam im spanischen Girona.
Ihren größten Erfolg fuhr Lotta Henttala ein, als sie noch Lepistö hieß. Das war 2016, Bronze bei der Weltmeisterschaft in Dubai. Seitdem ist viel passiert. Die heute 34-Jährige kletterte bis auf Rang 3 der Weltrangliste, überwand eine Depression, hat geheiratet, ist Mutter geworden - und sitzt nun wieder im Rennsattel. Ihr Mann ist Joonas Henttala, wie seine Frau aus Finnland. Geheiratet wurde im Oktober 2019, der gemeinsame Sohn wurde im Januar 2022 geboren.
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Im Mai 2021 fuhr Lotta ihr letztes Rennen vor der Schwangerschaft, die Saison 2022 ließ sie komplett aus. 2023 trat sie wieder an - als eine der bisher noch wenigen Frauen nach einer Geburt. Ihr zwei Jahre jüngerer Mann, wie sie ebenfalls Finnischer Meister, hat dafür nach der Saison sein Rad an den Nagel gehängt. Zeit seiner Karriere fuhr Joonas für das Team Novo Nordisk, das ausschließlich Sportler mit Diabetes engagiert. Noch lebt das Paar im spanischen Girona, die Rücksiedlung nach Finnland ist aber beschlossene Sache, sobald auch Lotta, die für 2024 nochmal einen neuen Vertrag bei EF Education - Cannondale unterschrieben hat, genug vom aktiven Radsport hat.
Der US-Amerikaner und die Polin lernten sich 2016 am Frühstücksbuffet im Rahmen der Rad-WM in Katar kennen. “Wir hatten am nächsten Tag ein Rennen, also war es schwer, Zeit zum Abhängen zu finden”, sagte Niewiadoma zu VELO und ergänzte: “Ich spürte einen Funken.” Kurze Zeit später zog Niewiadoma nach Girona, wo Phinney bereits lebte. Die beiden wurden schließlich ein Paar.
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Während Niewiadoma mittlerweile eine der besten Fahrerinnen im Profi-Peloton ist, hat Phinney seine Laufbahn Ende 20219 beendet. Der Sohn von Davis Phinney und Connie Carpenter-Phinney war in seiner aktiven Zeit ein Weltklasse-Zeitfahrer, wurde aber immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Mittlerweile hat er sich unter anderem der Malerei gewidmet. Seine Design-Künste hat er auch auf einem Sweater ausgelebt, der Kasia Niewadomas Hauptwettkämpfe in 2025 widerspiegelt. Spoiler: schon ausverkauft.
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Marion Rousse war selbst zwischen 2010 und 2015 Radprofi, mittlerweile hat sie einen der wichtigsten Posten auf Managementebene im Radsport inne: Renndirektorin der Tour de France Femmes. Die Französin bildete zunächst mit ihrem Landsmann Tony Gallopin ein prominentes Radsportpaar. 2014 heirateten die beiden, im Februar 2020 machte Rousse die Trennung via Instagram öffentlich.
Ihr heutiger Partner ist ebenfalls Radprofi: Julian Alaphilippe Der zweifache Straßenweltmeister verriet in einem Interview mit der französischen Sportzeitung L’Equipe im April 2020, dass er und Rousse ein Paar sind. 2021 kam ihr gemeinsamer Sohn Nino zur Welt.
Selbstverständlich musste ein Fahrrad irgendeine Rolle spielen. Und natürlich musste es ein Trek sein. Auf dem klassischen Stadtrad saß Jacopo Mosca, im feinen Zwirn. Hinten drin, im Kinderanhänger, hatte es sich Elisa Longo Borghini im weißen Kleid mehr oder weniger gemütlich gemacht. So verließ das frisch getraute Paar am 28. Oktober 2023 eine Kirche in Ornavasso, der Heimatstadt Longo Borghinis.
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Mosca, 30 Jahre alt, fährt seit 2019 für das Trek-Team, genau wie seine knapp zwei Jahre ältere Frau. Während Longo Borghini 40 Siege auf ihrem Konto hat, Paris-Roubaix, die Flandern-Rundfahrt und die Strade Bianche gewonnen hat, Italienische Meisterin war, ist ihr angetrauter treuer Helfer, der schon seit Jahren nicht mehr auf eigene Rechnung fährt.
“Wir müssen Tetris spielen, um uns zu sehen”, sagte Longo Borghini gegenüber italienischen Medien. “Aber das ist es immer wieder Wert.”