Leon Weidner
· 20.10.2025
Die Radsport-Saison 2025 ist zu Ende, und mit ihr steht auch fest, welche 18 Teams in den kommenden drei Jahren in der WorldTour, der höchsten Liga des Radsports, vertreten sein werden. Während die meisten Teams ihre Position bereits gesichert hatten, wurde der Kampf um den letzten freien Platz erst am finalen Rennwochenende entschieden. Das norwegische Pro-Team Uno-X Mobility konnte sich letztendlich gegen das französische WorldTour-Team Cofidis durchsetzen und wird ab 2026 wohl in der höchsten Kategorie fahren. Die Entscheidung fiel beim Veneto Classic in Italien, wo Uno-X-Fahrer Sakarias Koller Løland seinen ersten Profisieg feiern konnte und damit entscheidende UCI-Punkte für sein Team sammelte. Der Norweger setzte sich im Sprint gegen Florian Vermeersch und Diego Ulissi durch und sicherte seinem Team damit 200 wertvolle UCI-Punkte. Die UCI muss den Auf- und Abstieg noch final bestätigen, nach Punkten ist die Entscheidung jedoch bereits gefallen.
Zwar steht Uno-X auf Rang 19 aktuell einen Platz unter dem Strich, aufgrund der Fusion von Intermarché - Wanty und Lotto, die beide aktuell unter den Top 18 sind, würde Uno-X jedoch um einen Platz in die WorldTour-Ränge aufrücken. Mit Israel - Premier Tech (künftig unter anderem Namen) und Lotto (künftig als fusioniertes Team mit Intermarché) gibt es zwei weitere Aufsteiger.
Am Ende betrug der Unterschied zwischen Aufstieg und Abstieg nur 398 Punkte - eine relativ geringe Marge im Vergleich zu den tausenden Punkten, die über die gesamte Saison gesammelt wurden. Vor dem letzten Rennwochenende lag der Vorsprung von Uno-X Mobility gegenüber Cofidis sogar nur bei 174 Punkten, was bedeutete, dass ein Sieg beim Veneto Classic mit seinen 200 Punkten das Blatt hätte wenden können.
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Teamdirektor Emil Vinjebo konnte seine Freude nach dem Rennen kaum zurückhalten: “Heute morgen waren alle so nervös, man konnte die Anspannung richtig spüren. Und jetzt? Sie sind einfach richtig Rennen gefahren.” Die Nervosität war verständlich, denn für Uno-X Mobility ging es um nichts weniger als den historischen ersten Aufstieg eines norwegischen Teams in die WorldTour.
Für Cofidis bedeutet das Ergebnis einen bitteren Abstieg nach vielen Jahren in der höchsten Kategorie des Radsports. Das traditionsreiche französische Team um Emanuel Buchmann hatte in den letzten Wochen der Saison alles versucht, um den drohenden Abstieg abzuwenden. Bei der Tour of Guangxi in China und Rennen in Japan konnten sie noch einmal Punkte gutmachen und den Rückstand auf Uno-X Mobility verringern. Doch am Ende reichte es nicht, um den Platz in der WorldTour zu verteidigen.
Allerdings fällt Cofidis zunächst weich. Es entfällt zwar die Startpflicht bei allen WorldTour-Wettbewerben durch den Abstieg, allerdings haben die Franzosen zugleich als eines der drei besten ProTeams (zweite Liga des Radsports) des Jahres 2025 neben Tudor Pro Cycling Team und Q36.5 Pro Cycling Team ein automatisches Startrecht bei allen Rennen in der Radsport-Königsklasse in 2026, wozu auch die Tour de France gehört.
Frankreich wird damit in der kommenden Saison nur noch mit zwei statt bisher vier Teams in der WorldTour vertreten sein: Groupama-FDJ und Decathlon AG2R La Mondiale Team. Neben Cofidis verlässt auch Arkéa - B&B Hotels die WorldTour, allerdings aus einem anderen Grund - das Team wird sich nach dieser Saison auflösen, da keine neuen Sponsoren gefunden werden konnten.