Mit 30.958,18 Punkten hat UAE Team Emirates zum ersten Mal das 2019 eingeführte Team-Ranking der UCI für sich entschieden. Nachdem in den Vorjahren Jumbo-Visma und Deceuninck - Quick Step jeweils abwechselnd die Wertung für sich beanspruchten, findet sich nun ein drittes Team in der Bestenliste wieder.
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UAE, das mit Tadej Pogacar auch schon den Sieger im Individual-Ranking stellt, hatte zum Stichtag am 17. Oktober rund 1300 Punkte mehr auf dem Konto als Vorjahressieger Jumbo-Visma. Die Niederländer ihrerseits haben auf das drittplatzierte Soudal-Quick-Step-Team satte 11.000 Zähler Vorsprung. Der Kampf um die Plätze dahinter war wieder deutlich enger.
Bestes deutsches Team im Ranking war Bora-Hansgrohe mit 13.325,13 Punkten auf Rang 10. Die einzige Mannschaft mit World-Team-Status aus der Bundesrepublik rangierte damit einen Platz hinter dem besten Zweitdivisionär, Lotto Dstny. Das belgische Pro Team hat damit bereits einen gutes Fundament in der 3-Jahres-Wertung gelegt, die über Auf- und Abstieg entscheidet.
Wie Israel-Premier Tech, das aktuell zweitbeste Pro Team (10.022 Punkte, Platz 16) der Weltrangliste, war Lotto im vergangenen Jahr abgestiegen. Mit diesem Schicksal sehen sich Stand jetzt Arkea-Samsic (7229 Punkte, Platz 19) und Astana Qazaqstan Team (7044,44 Punkte, Platz 20) konfrontiert.
57 Siege und 139 Podiumsplatzierungen konnte UAE 2023 einfahren und ist damit meilenweit weg von derlei Sorgen. Jumbo-Visma feierte mit 69 zwar deutlich mehr Siege und fast genauso viele Podiumsplätze (127), gewann unter anderem alle drei Grand Tours. UAE hingegen, das von Beginn an das Ziel des besten Teams ausgegeben hatte, fuhr entsprechend taktisch, opferte nicht alles für den Sieg und kämpfte auch um Top-10-Platzierungen. Mit Pogacar gewann UAE aber auch zwei Monumente.
Mit gut 30.000 Zählern hat UAE in diesem Jahr in etwa doppelt so viele Zähler auf dem Konto wie die siegreichen Teams der vergangenen Jahre. Das liegt aber auch daran, dass die UCI die Regularien für das Team-Ranking vor Saisonbeginn angepasst hat. Anstatt der Punkte der besten zehn Fahrer einer Mannschaft in der Weltrangliste wurden für die 2023er Wertung die Punkte der besten 20 Fahrer addiert.
In der Nationenwertung hat Belgien zum sechsten Mal seit der Wiedereinführung der Rangliste 2015 die Nase vorne. Zum dritten Mal in Serie waren die besten acht belgischen Profis, deren Punkte aus der Weltrangliste summiert das Ergebnis der Nationenwertung ergeben, besser als die Konkurrenz aus den anderen Ländern.
Mit mehr als 4000 Zählern dahinter rangiert Dänemark auf Rang 2 vor Slowenien. Die klassischen Radsport-Nationen wie Frankreich, Spanien, Italien oder Australien müssen sich allesamt mit teils deutlichem Rückstand dahinter einsortieren. Deutschland landete mit 5770,95 Punkten noch hinter Norwegen, Portugal oder der Schweiz nur auf Rang 15.
Das schlechte Abschneiden in der Nationenwertung kommt Deutschland mit Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris teuer zu stehen. Im Straßenrennen werden die deutschen Männer nur mit zwei Fahrern vertreten sein. Im stark reduzierten und nur 90 Fahrer großen Feld wären maximal vier Fahrer möglich gewesen. Für einen weiteren Starter hätte Deutschland unter den Top 10 landen müssen. Im olympischen Zeitfahren darf Deutschland nur mit einem Fahrer um Edelmetall kämpfen.