Demi Vollering ist die alles überragende Radsportlerin im Jahr 2023. Die Niederländerin hat nicht nur den Sieg bei der Tour de France Femmes im Juli davongetragen, sie dominierte zudem bereits im Frühjahr bei den Klassikern mit Siegen wie denen bei Amstel Gold Race, Fleche Wallonne oder Lüttich-Bastogne-Lüttich.
Zwar erhielt Vollering den Velo d’Or für die beste Radsportlerin des Jahres 2023, musste aber in Sachen beste Klassikerfahrerin ihrer Teamkollegin Lotte Kopecky den Vortritt lassen. Dafür schließt Vollering auch die UCI-Weltrangliste 2023 mit 6038,86 Punkten auf Rang eins ab. Damit hat die 26-Jährige vom Team SD Worx mehr als 1600 Punkte Vorsprung auf Weltmeisterin Kopecky, die Rang zwei belegt.
Die Dominanz des Teams SD Worx auf der Straße schlägt in der UCI-Weltrangliste voll durch. Die niederländische Equipe beansprucht die ersten vier Plätze im Ranking für sich. Altmeisterin Annemiek van Vleuten, die ihre letzte Saison bestritt und von Vollering bei der Tour de France Femmes entthront wurde, schaffte es unter anderem dank ihrer Siege bei der Vuelta und dem Giro Donne auf Rang fünf.
Vier Plätze weiter unten rangiert ihre deutsche Teamkollegin Liane Lippert. Die Friedrichshafenerin legte mit vier Siegen ihre bis dato erfolgreichste Profisaison hin. Neben dem Erfolg bei den nationalen Titelkämpfen Ende Juni gewann sie die 2. Etappe der Tour de France Femmes, die 3. Etappe der Tour de Romandie Feminin und zum Saisonabschluss Tre Valli Varesine.
Betrachtet man nur die Rennen der UCI Women’s World Tour sieht es sogar etwas besser aus für Lipperts Teamkollegin van Vleuten. Dort belegt die 41-Jährige Rang zwei hinter Vollering. Die Erfolge bei Giro und Vuelta sowie der Triumph bei der Tour of Scandinavia spülen alleine 1200 Punkte auf van Vleutens Konto. Kopecky fehlen dagegen alleine 600 Zähler, die sie für den Gewinn der Straßen-Weltmeisterschaft erhalten hat. Diese gehört aber nicht zur World Tour und zählt in dieser Wertung nicht.
Das Ranking bei den Damen ist ähnlich komplex wie bei den Männern. Allerdings steht die Tour de France im Frauenbereich nicht wie bei den Herren über allem. Tour, Giro Donne, Vuelta und andere Rundfahrten der UCI Women’s World Tour werden gleich behandelt - für die Gesamtsiegerin gibt es jeweils 400 Punkte. Genau gleich wie bei den Klassikern. Ein Sieg bei Paris-Roubaix, der Flandern-Rundfahrt oder dem Amstel Gold Race beispielsweise bringt genauso 400 Punkte.
Mehr Zähler auf einen Schlag ließen sich 2023 nur mit der WM einfahren. Lotte Kopecky bekam für ihr Regenbogentrikot auf der Straße 600 Punkte gutgeschrieben, Demi Vollering als Zweite noch 475 und Rang drei von Cecilie Uttrup Ludwig war noch genauso viel wert wie der Sieg bei der Tour de France Femmes von Vollering, nämlich 400 Zähler.