Es ist der größte Transfer dieses Jahres im Profi-Radsport. Thomas Pidcock wechselt vom einstigen Branchenprimus Ineos Grenadiers zum Zweitdivisionär Q36.5 Pro Cycling. Der Schweizer Rennstall gab die Verpflichtung des 25-Jährigen am vergangenen Freitag offiziell bekannt. Nur zwei Tage zuvor hatte Pidcocks bisheriger Arbeitgeber Ineos Grenadiers die vorzeitige Auflösung des ursprünglich bis 2027 laufenden Vertrages zum Saisonende bekannt gegeben.
Gerüchte über einen möglichen Wechsel des Radausrüsters des Q36.5 Pro Cycling Teams von Scott zu Pinarello bestätigten sich nicht. “Wir freuen uns, dass Tom Pidcock zum Team stößt und ab 2025 mit Scott Rennrädern und Syncros Komponenten fahren wird”, hieß es von Scott Sports co-CEO Pascal Ducrot in einer Pressemitteilung am vergangenen Freitag. Den Fahrern von Q36.5 stehen für 2025 unter anderem das Scott Foil RC, Plasma RC TT und das brandneue Addict RC zur Verfügung.
Da Pidcock aber nicht nur auf der Straße unterwegs ist, sondern auch in den Disziplinen Cyclocross und Mountainbike Wettbewerbe auf höchstem Niveau bestreitet, stellte sich die Frage, mit welcher Radmarke der Ausnahmekönner dort fährt. Die Antwort darauf gab es am Montag: Wie Pinarello, bisheriger Radsponsor von Pidcock für Straße und Gelände, verkündete, fährt der Alleskönner die nächsten drei Jahre bei Offroad-Wettkämpfen auf Rädern der italienischen Marke. Für die Cyclocross-Wettbewerbe steht ihm demzufolge das Pinarello Crossista F zur Verfügung, für die MTB-Rennen das Dogma XC und sollte er an Gravel-Wettbewerben teilnehmen, das Grevil F von Pinarello.
Bei seinem neuen Arbeitgeber Q36.5 unterzeichnete Pidcock einen Vertrag über drei Jahre bis 2027. “Es ist nicht nur ein Trikotwechsel, sondern der Beginn von etwas Besonderem”, wird der Sieger des Amstel Gold Race 2024 auf der Homepage vom Q36.5 Pro Cycling Team zitiert. “Die Chance, mit einem Team zu arbeiten, das wächst, mit unglaublichen Partnern und Marken, ist etwas, das mich motiviert. Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, was wir gemeinsam erreichen werden.”
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Mit dieser Verpflichtung ist der Schweizer Equipe ein riesiger Coup gelungen, der nun auch Türen öffnen könnte hinsichtlich Wildcards bei den ganz großen Rennen. Als Straßenprofi holte der Brite den Pfeil von Brabant 2021, eine Etappe bei der Tour de France 2022, einen Abschnitt der Algarve-Rundfahrt 2023, Strade Bianche 2023 und das Amstel Gold Race 2024.
“Sein außerordentliches Talent auf und abseits des Rads und seine nachgewiesene Fähigkeit, auf World-Tour-Ebene zu gewinnen, machen ihn zu einer entscheidenden Verstärkung für unser Team. Wir freuen uns darauf, dieses nächste Kapitel gemeinsam zu schreiben”, sagt Teamchef Douglas Ryder über Pidcock, der erstmals beim Teamtrainingslager im Januar auf seine neuen Mannschaftskollegen treffen soll.
Pidcock ist nicht nur auf der Straße erfolgreich. Er ist einer der wenigen disziplinübergreifenden Alleskönner wie Mathieu van der Poel oder Wout van Aert, was er mit zwei Goldmedaillen im Mountainbike bei den Olympischen Spielen 2021 und 2024, dem WM-Titel im Cross Country (XCO) 2023 und dem Weltmeistertitel im Cyclocross 2022 bewiesen hat.