Sebastian Lindner
· 16.10.2025
Konnte Magnier zuletzt schon deutlich früher jubeln, musste er dieses Mal bis zum Zielstrich in Bama nach 214 Kilometern durchziehen, um seinen nächsten Sieg zu feiern. Auch Max Kanter (XDS Astana Team) kehrte als Dritter auf Podium zurück. In der Gesamtwertung bleibt Magnier vorerst ebenfalls unantastbar. Kanter und Meeus sind mit jeweils 20 Sekunden Rückstand - allesamt resultierend aus Bonifikationen - Zweiter und Dritter.
“Es war ein früher Start und ein langer Tag, aber wir waren alle motiviert, unser Bestes zu geben. Wir haben die gesamte Etappe hart gearbeitet und es ist schön, dafür mit einem weiteren Etappensieg hier in China belohnt zu werden”, sagte Magnier in einer Mitteilung seines Teams nach seinem 17. Saisonerfolg, in der er ergänzte: “Ich bin glücklich über diesen Erfolg und darüber, das Rote Trikot behalten zu haben, aber ich denke nicht an die Gesamtwertung. Unser Plan ist es, weiterhin einen Tag nach dem anderen zu nehmen und jede Gelegenheit zu nutzen.”
Auf dem mit Abstand längsten Teilstück der Rundfahrt wechselte nur das Bergtrikot seinen Träger. Simon Guglielmi (Arkéa - B&B Hotels), wie Magnier Franzose, übernahm das Leibchen nach einem weiteren Tag in der Ausreißergruppe. Der 28-Jährige ist nach dem nun nicht mehr abzuwendenden Aus seines Teams auf Vertragssuche und nutzt die letzten Chancen des Jahres, sich zu präsentieren.
RG | Fahrer | Zeit |
---|---|---|
1 | Soudal Quick-Step | 04:50:06 |
2 | Red Bull - BORA - hansgrohe | +00:00:00 |
3 | XDS Astana Team | +00:00:00 |
4 | Cofidis | +00:00:00 |
5 | Bahrain - Victorious | +00:00:00 |
6 | Israel - Premier Tech | +00:00:00 |
Der Kampf um die Gruppe des Tages war wie am Vortag spannend. Vom Start weg versuchte sich der Däne Peter Øxenberg (INEOS Grenadiers) in der Offensive. Der Mann im Bergtrikot scheiterte über die ersten 20 Kilometer aber mit mehreren Versuchen. Auch Attacken von weiteren Profis blieben zunächst erfolgreich. Es dauerte 30 weitere Kilometer, bis sich schließlich fünf Mann lösen konnten. Neben Ryan Mullen (Red Bull - BORA - hansgrohe), der sich kurze Zeit später aber wieder ins Feld zurückfallen ließ, waren das Ryan Gibbons (Lidl - Trek), Liam Slock (Lotto), Zhen Li (China Anta - Mentech Cycling Team) und Guglielmi.
Nur etwas mehr als eine Minute Vorsprung bekam die Gruppe zugestanden. An der ersten Bergwertung (2. Kategorie) 60 Kilometer vor dem Ziel sicherte sich Guglielmi die maximalen acht Zähler, während der Chinese abgehängt wurde. Am zweiten Berg des Tages (3. Kategorie) bei noch 34 zu fahrenden Kilometern musste dann auch Slock reißen lassen. Gibbons schnappte sich drei Zähler, Guglielmi musste sich mit zweien begnügen. Danach ließ sich der Franzose ebenfalls einholen, während Gibbons, der seine Karriere mit der Saison beendet, noch ein kurzes Solo hinlegte, ehe 20 Kilometer vor dem Ziel auch für ihn Schluss war.
Über den verbliebenen Berg (3. Kategorie) kurz vor der Zehn-Kilometer-Marke führte Astana das Feld und hielt alles beisammen. Eine Mini-Welle 3000 Meter vor dem Ende wollte Jhonatan Narvaez (UAE Team Emirates - XRG) nochmal für einen letzten Versuch nutzen, doch er wurde 700 Meter vor dem Ziel gestellt. Weil der durch den späten Wirbel nicht ganz geradlinig ablief und Magnier nicht seine gewohnte Helferschar um sich hatte, wurde es im Finale dann etwas enger als zuletzt. Der Sieger war letztlich aber der gleiche.