Tour of Guangxi 2025Double wehrt Lafays Angriff ab, Magnier wieder Sprintsieger

Sebastian Lindner

 · 19.10.2025

Tour of Guangxi 2025: Double wehrt Lafays Angriff ab, Magnier wieder SprintsiegerFoto: Getty Images / Tim de Waele
Paul Magnier hat auch die 6. und letzte Etappe der Tour of Guangxi für sich entschieden.
Paul Double (Team Jayco AlUla) hat die Tour of Guangxi gewonnen. Der Brite wehrte am Schlusstag den Rundfahrt den Angriff von Victor Lafay (Decathlon AG2R La Mondiale Team) mithilfe seines Teams ab und feierte damit seinen ersten Rundfahrtsieg auf WorldTour-Niveau. Den Tagessieg sicherte sich im Sprint erneut Paul Magnier (Soudal Quick-Step).

Am Schlusstag war der fünfte Sieg im fünften Sprint der Rundfahrt durch den Süden Chinas allerdings keine Selbstverständlichkeit. Erst auf den letzten zehn der 134 Kilometer langen Etappe um Nanning kehrten die Sprinter um Magnier zurück ins Hauptfeld, nachdem der letzte Anstieg des Tages für Gruppenbildung gesorgt hatte. Der 21 Jahre alte Franzose hatte im Finale nicht das Timing der ersten Tage, setzte früh an, konnte sich aber doch noch gegen die stark aufkommenden Stanisław Aniołkowski (Cofidis) und Paul Penhoët (Groupama - FDJ) auf den Plätzen zwei und drei verteidigen.

Während die Sprinter bis auf die letzten Meter kämpfen mussten, war die Gesamtwertung entschieden, als Lafays Ausreißversuch, den er am letzten Anstieg 20 Kilometer vor dem Ziel gestartet hatte, gegen zwölf vor Ziel vereitelt war. Danach taten sich die Klassementfahrer nicht mehr weh, sodass Double den Sieg mit 15 Sekunden vor Lafay und einer mehr auf Jhonatan Narvaez (UAE Team Emirates - XRG) verteidigen konnte.

Magnier: “Hätte nicht mit diesem fantastischen Ergebnis gerechnet”

Das Punktetrikot von Magnier geriet nicht mehr in Gefahr, auch Simon Guglielmi (Arkéa - B&B Hotels) konnte sich dem Gewinn der Bergwertung bereits früh am Tag sicher sein. Die Nachwuchswertung verteidigte Jørgen Nordhagen (Team Visma | Lease a Bike). Sein Team gewann auch die Mannschaftswertung.

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​„Wir sind mit großen Ambitionen hierher gekommen, weil wir ein gutes Rennen fahren wollten, aber wir hätten nicht mit diesem fantastischen Ergebnis gerechnet”, wurde Magnier in einer Mitteilung seines Teams zitiert. “Ich war in den letzten zwei Monaten in Topform, aber ich hätte nicht gedacht, dass es möglich sein würde, fünf Etappen zu gewinnen, zumal das Sprinten auf diesen breiten Straßen anders ist als ich es gewohnt bin. Nachdem ich meinen ersten Sieg errungen hatte, war ich entspannter, und jeder weitere Sieg ab diesem Moment war ein Bonus”, so der Franzose. “Es war eine unvergessliche Woche für uns in China, und ich würde gerne eines Tages hierher zurückkehren, vielleicht sogar schon nächstes Jahr.”

Tour of Guangxi - Ergebnisse 6. Etappe



So lief die 6. Etappe der Tour of Guangxi 2025

Das Profil der 6. Etappe der Tour of GuangxiFoto: Wanda GroupDas Profil der 6. Etappe der Tour of Guangxi

Durch die frühe erste Bergwertung im Rennen nach acht Kilometern nahm der Wettkampf schnell Fahrt auf. Mit 1300 Metern Länge und 11,5 Prozent Steigung im Schnitt stellte der Anstieg ein ernstzunehmendes Hindernis dar, das im Feld auch gleich für ein wenig Aufruhr sorgte. Hinter der Spitzengruppe um Reuben Thompson (Lotto), Ewen Costiou, Léandre Lozouet (beide Arkéa - B&B Hotels) sowie Nans Peters (Decathlon AG2R La Mondiale Team) und Clément Davy (Groupama - FDJ) bildete sich kurzzeitig eine namhafte Verfolgergruppe um Jan Christen (UAE Team Emirates - XRG), Mountainbike-Weltmeister Alan Hatherly (Team Jayco AlUla) und THomas Gloag (Team Visma | Lease a Bike), die sich aber wieder ins Feld zurückfallen ließ.

Das Quintett an der Spitze wurde derweil auch an der kurzen Leine gehalten und bekam selten deutlich mehr als eine Minute Vorsprung zugesprochen. Nach der dritten Überfahrt des Anstiegs blieben lediglich 30 Sekunden. Das Hauptfeld war derweil auseinandergerissen, gut 20 Fahrer bildeten den ersten Teil. Der Split war allerdings nur von kurzer Dauer und auch der Vorsprung der Ausreißer erholte sich wieder. An der nächsten Überquerung wiederholte sich das Bild.

Als der Anstieg das letzte Mal rund 20 Kilometer vor dem Ziel überquert wurde, kam das Ende der Ausreißergruppe. Und es war wie erwartet Lafay, der dort zur Attacke blies. Der Franzose konnte sich auch als Solist vom Feld absetzen und einige Sekunden herausfahren, doch war der Weg bis ins Ziel noch weit. Zwischenzeitlich wurden 20 Sekunden Vorsprung für Kafay verzeichnet. Doch Doubles verbliebene Helfer machten gnadenlos Jagd auf den Franzosen, der dadurch zwölf Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt wurde.

In der Gruppe fehlten allerdings Magnier und die weiteren Sprinter, doch nachdem sich die Spitze mit den ersten Verfolgern zusammengeschlossen hatte, war dort das Tempo raus, sodass in einem weiteren Pulk von hinten auch die schnellen Männer wieder ran rollen konnten. Letzte Versuche von Gloag und Fausto Masnada (XDS Astana Team), den Sprint aus der großen Gruppe zu vermeiden, schlugen fehl. Und so war es Magnier, der seinen fünften Etappensieg in China bejubeln konnte.

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