Bei mehr als 2400 Höhenmetern war ein weiterer Massensprint keine Selbstverständlichkeit. Dennoch endete die 4. Etappe der Tour of Guangxi von Bama nach Jinchengjiang über 177 KIlometer im Süden Chinas mit dem gleichen Resultat wie am Vortag: Mit einem Massensprint und einem Sieg von Ethan Vernon (Israel-Premier Tech). Der Brite, der seinen zweiten Tagessieg in China feierte, war obwohl lange im Wind, stärker als Max Kanter (Astana Qazaqstan Team) auf Rang zwei und Alberto Bruttomesso (Bahrain-Victorious), der das Podium komplettierte.

Dennoch konnte sich Vernon nicht gleichzeitig über die Verteidigung der Führung in der Gesamtwertung freuen. Denn dem 24-Jährigen wurden 20 Strafsekunden aufgebrummt. Nicht etwa für regeldwidriges Verhalten im Finale, denn dann hätte er zusätzlich seinen Tagessieg verloren. Als Vernon am letzten Anstieg des Tages den Kontakt zum Hauptfeld verlor, nutzte er wohl irreguläre Hilfe auf dem Weg zurück. Statt acht Sekunden Vorsprung auf Kanter heißt es nun zwölf Rückstand und der Absturz auf Platz 14 in der Gesamtwertung.

Doch genauso wenig wie Kanter auf dem Podium bei der Siegerehrung in Jubelstürme ausbrach, dürfte Vernon über den Ärger zerfließen, wartet doch auf der anstehenden Etappe eine Bergankunft, die für beide zu schwer sein wird. Stichwort Berg: Das entsprechende Trikot hat Pepijn Reinderink (Soudal - Quick Step) erobert. Er gehörte zur Ausreißergruppe des Tages und sammelte sämtliche Punkte ein. Die Punktewertung konnte Vernon verteidigen.

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Tour of Guangxi 2024 – Ergebnisse im Überblick

Tour of Guangxi 2024 - So lief die 4. Etappe

Eine Vierergruppe mit den in China bereits als Ausreißern aktiven Stan Dewulf (Decathlon AG2R La Mondiale Team), Taco van der Hoorn (Intermarche-Wanty), Pepijn Reinderink (Soudal - Quick Step) und “Neuzugang” Stefan Bissegger (EF Education EasyPost) ließ keine zwei Kilometer vergehen, bevor sie angriffen. Reinderink hatte sich die Bergwertung zum Ziel gesetzt, heimste so auch die ersten acht Punkte am Berg der 2. Kategorie nach 13 Kilometern ein. Drei weitere bekam er nach 45 Kilometern.

Zu dem Zeitpunkt hatte sich der maximal rund drei Minuten große Vorsprung aber schon wieder halbiert. Dennoch blieb das Quartett noch eine ganze Weile in Front, Reinderink sicherte sich so auch noch die Bergwertungen nach 92 (3. Kategorie) und 142 (2. Kategorie) Kilometern. 35 waren da noch zu fahren, doch in der Gruppe war die Luft raus, nachdem der Niederländer sein Ziel erreicht und Bissegger im letzten Anstieg den Anschluss verloren hatte.

Dennoch kam das Hauptfeld über die nächsten Kilometer nicht näher an die Ausreißer heran. Ein moderates Tempo, weil Vernon und weitere Sprinter am Berg Probleme hatten sowie unkoordinierte Angriffe aus dem Peloton ließen das verbliebene Trio am Leben. 24 Kilometer vor dem Ende lag wieder eine Minute zwischen den beiden Gruppen. An der Spitze keimte wieder Hoffnung, die jedoch einen Dämpfer bekam, als van der Hoorn elf Kilometer vor dem Ende nicht mehr mitfahren konnte. 1000 Meter später war die Lücke auf zehn Sekunden geschmolzen, doch aufgeben wollten Dewulf und Reinderink nicht. Erst an der Zwei-Kilometer-Marke ging ihnen dann endgültig die Luft aus, sodass ein weiterer Massensprint die 4. Etappe der Tour of Guangxi beschloss.