2. Etappe der die World Tour beschließenden Tour of Guangxi, zweiter Massensprint. Dieses Mal war es eine knappe Angelegenheit, gleich in zweierlei Hinsicht. Denn einerseits wurden die letzten Ausreißer erst 250 Meter vor der Ziellinie im südchinesischen Jingxi unmittelbar an der Grenze zu Vietnam gestellt. Und andererseits war der Vorsprung, den Tagessieger Warre Vangheluwe (Soudal - Quick Step) auf Max Kanter (Astana Qazaqstan Team) hatte, auch nicht besonders groß.

Während der Deutsche also seinen zweiten Sieg als Profi knapp verpasste, konnte der 23 Jahre alte Vangheluwe genau jenen einfahren. Es war sein erster Auf World-Tour-Niveau, zuvor hatte er im Frühjahr eine Etappe der Vier Tage von Dünkirchen für sich entscheiden können. Dritter wurde Jake Stewart (Israel-Premier Tech). Auftaktsieger Linoel Taminiaux (Lotto-Dstny) schaffte es nicht mit dem Hauptfeld ins Ziel.

Der Belgier musste sein Rotes Trikot als Gesamtführender damit abgeben - und zwar an Kanter, der sich damit für den verpassten Tagessieg trösten konnte. Er führt das Rennen zeitgleich vor Gijs Van Hoecke (Intermarche-Wanty) an. Auch die Führung in der Punktewertung hat Kanter übernommen. Ob der 26-Jährige Cottbuser seine Führung verteidigen kann, bleibt allerdings abzuwarten. Denn im Schlussteil der 3. Etappe warten einige Wellen, die einen Massensprint verhindern könnten.

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Gleich zu Beginn des 181 Kilometer langen Tages setzte sich eine achtköpfige Gruppe ab. Chris Froome (Israel-Premier Tech), Filip Maciejuk (Red Bull Bora-Hansgrohe), Taco van der Hoorn (Intermarche-Wanty), Daan Hoole (Lidl-Trek), Thomas Champion (Cofidis), Julien Vermote (Visma | Lease a BIke), Dries De Bondt (Decathlon AG2R La Mondiale) und Martin Svrcek (Soudal - Quick Step) bildeten die Abteilung Attacke. Bei erneut warmen Temperaturen um 29 Grad und viel Sonne bestimmten sie den Großteil des Tages.

Bei einem maximalen Vorsprung von rund dreieinhalb Minuten erreichten die Ausreißer die größte Hürde des Tages, einen knapp zwölf Kilometer langen Anstieg bei aber nur 3,3 Prozent Durchschnittssteigung gut 40 Kilometer vor dem Ziel. Für den vierfachen Tour-de-France-Sieger Froome war das dennoch zu viel. Er wurde kurze Zeit später vom Feld gestellt, während der Rest der Gruppe seine Reise fortsetzte.

Und zwar fast bis zur Vollendung. Denn selbst zwei Kilometer vor dem Zielstrich hatte das verbliebene Septett noch nahezu 20 Sekunden Vorsprung. Erst an der 800-Meter-Marke waren sie wieder gestellt. Van der Hoorn und Svrcek wollten aber immer noch nicht aufgeben, zogen nochmal an und sorgten bis 250 Meter vor dem Ziel für Chaos in den Sprintvorbereitungen. Das nutzte dann Vangheluwe am besten. Kanter ließ sich an dessen Hinterrad etwas zu weit an die Bande drücken und musste kurz rausnehmen, was ihm möglicherweise den entscheidenden Punch für die letzten 100 Meter kostete, auf denen der Quick-Step-Profi die Nase vorn behielt.