Sebastian Lindner
· 16.10.2023
Für Molano war es der fünfte Sieg in diesem Jahr, der dritte davon auf der WorldTour. Besser war der 28-Jährige in seiner Karriere bisher nicht gewesen. Auch auf den knapp 210 Kilometern von Liuzhou nach Guilin - die Tour führt weiter ins Landesinnere - musste der Kolumbianer Alles geben, um sich vor Olav Kooij und Tobias Lund Andersen durchzusetzen.
Molano kam vom Hinterrad von Kooij, der wiederum den Windschatten des letztlich Vierten Jonathan Milan gesucht hatte. Doch Milan war zu früh im Wind und ließ zudem am linken Straßenrand eine kleine Lücke, durch die der schnellste Mann des Tages, schlüpfen konnte. Kooij zog unterdessen auf der anderen Seite am großgewachsenen Italiener vorbei.
Der Sprint wurde möglich, nachdem die Ausreißer etwa sieben Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden. Nachdem Dries De Bondt (Alpecin-Deceuninck) am Vortag seine Führung in der Gesamtwertung wieder abgegeben hatte, war der Belgier wieder mit in der Fluchtgruppe - das vierte Mal am fünften Tag. Durch Zähler an den Zwischensprints konnte er die Führung in der Gesamtwertung behaupten, genauso wie Frederik Wandahl (Bora-Hansgrohe). Der Däne, der nun auch schon zum dritten Mal zu den Ausreißern gehörte, steckt weiterhin im Bergtrikot.
Jens Reynders (Israel - PremierTech), ebenfalls ein bekanntes Gesicht in den Ausreißergruppen der Tour of Guangxi, verpasste den Zug diesesmal und schaffte es auch nicht, sich danach als Solist nach vorne zu kämpfen. Dafür waren Julius van den Berg (EF Education - EasyPost) und Wandahls Teamkollege Ryan Mullen dabei. Der Ire schien zwar noch der Fitteste in der Gruppe zu sein, musste letztlich aber auch anerkennen, dass der Wille im Feld, einen Massensprint zu fahren, zu groß für seine Beine war.