Sebastian Lindner
· 13.01.2024
Am Stirling Climb hatte die 28-Jährige vom Team FDJ-Suez mehr als eine Fahrradlänge Vorsprung auf die zweitplatzierte Soraya Paladin (Canyon//SRAM Racing) sowie Sofia Bertizzolo (UAE Team ADQ) dahinter. Gewertet wurde sie wie die knapp 30 Fahrerinnen des verbliebenen Hauptfeldes mit der gleichen Zeit. Dank Bonussekunden übernahm Ludwig dennoch die Führung in der Gesamtwertung von Vortagessiegerin Ally Wollaston (AG Insurance - Soudal Team), die nicht zur Spitzengruppe gehörte.
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“Eigentlich war es unser Plan A, für Grace Brown zu fahren”, schilderte Ludwig im Zielinterview. “Wir hatten alles durchgeplant, aber Grace fühlte sich dann nicht so gut”, ergänzte sie, weshalb sie für ihre Kapitänin und Titelverteidigerin einspringen musste. Brown kam mit knapp 40 Sekunden Rückstand ins Ziel, womit der Gesamtsieg in weite Ferne gerückt ist.
Im absoluten Finale, das die Fahrerin durch zwei Überquerungen der Ziellinie zuvor bereits kannten, war es nicht etwa eine Teamkollegin, die Ludwig den Sprint anzog, sondern Neve Bradbury (Canyon//SRAM Racing). Die junge Australierin hatte den Kontakt zu Paladin verloren. Die wiederum hatte sich hinter Ludwig eingereiht, ließ aber eine etwas zu große Lücke, um letztlich irgendetwas gegen den kraftvollen Antritt dagegensetzen zu können.
Auf der längsten Etappe der Rundfahrt, die in Glenelg am Pazifischen Ozean startete, passierte wenig. Einen Ausreißversuch gab es lange Zeit nicht, sodass sich Katia Ragusa (Human Powered Health) an der ersten Bergwertung nach gut 12 Kilometern 20 wichtige Punkte von der Spitze des Hauptfeldes sichern konnte. Ganz kampflos lief das aber nicht ab, schon hier mischte Ludwig als Zweite vorne mit.
Das gleiche Ergebnis brachte die zweite Bergwertung des Tages, 20 Kilometer vor dem Ende am Stirling Climb, bevor es noch eine Extrarunde bis ins Ziel gab. Mit jetzt 27 Punkten hat Ragusa gute Chancen, auch nach dem morgigen Tag das Bergtrikot zu tragen. Ärgste Verfolgerin ist Ludwig mit 11 Zählern.
Auch die beiden Zwischensprints des Tages liefen ähnlich. Dominika Wlodarczyk (UAE Team ADQ) hatte da jeweils das Vorderrad vor Ruby Roseman-Gannon (Liv AlUla Jayco) über den Wertungsstrich geschoben. Beide rangieren mit drei Sekunden Rückstand auf Ludwig weit vorne in der Gesamtwertung. Für Roseman-Gannon könnten die Sekunden im Kampf um den Gesamtsieg noch entscheidend werden.
Mit Haylee Fuller (Team Bridgelane) fand sich 46 Kilometer vor dem Ziel dann doch mal eine Mutige, die sich solo vom Feld absetzte. Bis ins Ziel schaffte sie es aber genauso wenig vor dem Feld wie Emily Watts aus der australischen Nationalmannschaft, die 13 Kilometer vor dem Ende nochmal antrat. Letztlich ging dann aber doch ein reduziertes Hauptfeld in den Schlussanstieg. Mit Alexandra Manly (Liv AlUla Jayco) und Amanda Spratt (Lidl-Trek) platzierten sich dort zwei weitere Favoritinnen, die am Willunga Hill auf der letzten Etappe mit einem Sieg noch ganz nach oben in der Gesamtwertung klettern können.