Sebastian Lindner
· 07.09.2024
Es ging um Millimeter, aber letztlich schlug das Pendel zugunsten von Demi Vollering (Team SD Worx - Protime) aus, die damit ihren 15. Saisonsieg feierte. Gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Lotte Kopecky erreichte sie nach 102 Kilometern die Zielgerade in Vercorin, die nach einem knapp zehn Kilometer langen Schlussanstieg bergauf führte. Entscheiden musste ein Zielfoto, denn beide sprinteten die letzten Meter Rad an Rad in Richtung des Ziels. Während Vollering dabei ganz leicht die Nase vorn hatte, konnte sich die Weltmeisterin mit der Gesamtführung trösten, in der sie nun zwei Sekunden Vorsprung auf die Niederländerin hat.
Dritte, sowohl in der Tages- als auch der Gesamtwertung ist die Italienerin Gaia Realini (Lidl-Trek), die mit 34 Sekunden Rückstand auf das SD-Worx-Duo ins Ziel fuhr. Fünf Sekunden dahinter landete Mavi Garcia (Liv AlUla Jayco).
Wie schon am Vortag bestimmte SD Worx den Tag, dieses Mal belohnte sich die niederländische Equipe auch für ihren Aufwand. Erst gut drei Kilometer vor dem Ende sprengte mit Niamh Fischer-Black eine weitere SD-Worx-Akteurin durch ihre Tempoarbeit die in Führung liegende Favoritengruppe. Nur Realini und Garcia konnten beim Trio bleiben. Einer weiteren Tempoverschärfung von Vollering konnte dann nur noch Kopecky folgen. Und auch die schien kurz vor dem Ziel schon deutlich geschlagen, ehe sie sich nochmal auf eine Höhe mit der späteren Siegerin kämpfte. Aber nicht mehr an ihr vorbei.
Liane Lippert (Movistar), am Vortag noch Dritte, fuhr am Hinterrad von Antonia Niedermaier (Canyon//SRAM Racing) mit 2:22 Minuten Rückstand als 16. ins Ziel. Auch in der Gesamtwertung rangieren die beiden deutschen Hoffnungen auf den PLätzen 15 und 16.
Die Tour de Romandie Feminin 2024 gehört zur UCI Women’s World Tour, der ersten Liga des Frauen-Radsports, und läuft noch bis zum Sonntag über insgesamt drei Etappen. Das finale Teilstück rund um Morges ist 144 Kilometer lang, könnte aber auch nochmal Einfluss auf die Gesamtwertung nehmen. Die Etappe ist durchaus wellig, allerdings dürften Vollering und Kopecky dort kaum abzuhängen sein.