Die niederländischen Festspiele bei der Tour de France Femmes 2024 gehen weiter. Nach den Siegen von Charlotte Kool (Team dsm-firmenich PostNL) auf den Etappen eins und zwei und dem Erfolg von Demi Vollering (Team SD Worx - Protime) hat die 4. Etappe mit Puck Pieterse (Fenix-Deceuninck) auch eine niederländische Siegerin. Beste Deutsche war Liane Lippert (Movistar) als 17. mit 1:15 Minuten Rückstand.
Die 22-jährige Cross- und Mountainbike-Spezialistin Pieterse siegte nach 122,7 verregneten Kilometern zwischen Valkenburg und Lüttich aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe heraus vor Vollering und Kasia Niewiadoma (Canyon//SRAM Racing). Das Trio hatte sich im Finale, das einige Anstiege von Lüttich-Bastogne-Lüttich beinhaltete, an der Cote de la Roche-aux-Faucons abgesetzt. Den Sprint zog Pieterse früh an, Vollering kam nochmal stark auf, am Ende reichte es aber knapp für Pieterses ersten Profisieg auf der Straße.
Am ersten Tag hatte ich gute Beine, am zweiten Tag hatte ich gute Beine und heute habe ich meine Beine überhaupt nicht gespürt - Puck Pieterse
Vollering indes untermauerte mit einer starken Vorstellung ihre Stellung als Top-Favoritin auf den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes 2024. Die einzige Konkurrentin, die ihr Paroli bieten konnte, war Kasia Niewiadoma vom deutschen Team Canyon//SRAM Racing. Die Polin hat allerdings in der Gesamtwertung bereits 34 Sekunden Rückstand auf Vollering.
Die ersten vier Bergwertungen des Tages am Bemelerberg (4. Kategorie - 2 Punkte), am Cauberg (3. Kategorie - 3 Punkte), am Geulhemmerberg (4. Kategorie - 2 Punkte) und am Bemelerberg (4. Kategorie - 2 Punkte) sicherte sich allesamt Silvia Persico (UAE Team ADQ). Im Anschluss löste sich Sara Martin (Movistar) vom Peloton. Die Spanierin fuhr rund eine Minute Vorsprung auf das Hauptfeld heraus und hatte kurzzeitig in Laura Tomasi (Laboral Kutxa - Fundacion Euskadi) eine Verfolgerin, die ihr Unterfangen aber schnell aufgab.
Am Zwischensprint 55 Kilometer vor dem Ziel gab es die Neuauflage des Duells Charlotte Kool (Team dsm-firmenich PostNL) vs. Lorena Wiebes (Team SD Worx - Protime). Kool behielt wie schon auf der 2. Etappe die Oberhand und holte sich 20 Punkte, womit sie ihre Führung im Kampf um die Punktewertung ausbaute.
51 Kilometer vor dem Ziel musste das Rennen kurzzeitig neutralisiert werden. Grund dafür war ein geschlossener Bahnübergang. Nach der kurzen, unfreiwilligen Verschnaufpause zerfiel das Peloton bereits am Mont-Theux (3. Kategorie) und die Ausreißerin Martin wurde eingeholt. Die drei Punkte auf der Kuppe holte sich Yara Kastelijn (Fenix-Deceuninck).
An der Cote de la Redoute drückte dann das Team Fenix-Deceuninck auf die Tube - mit Erfolg: Puck Pieterse holte sich fünf Punkte an der Bergwertung. Ungefähr 30 Fahrerinnen waren nach der Redoute noch in der ersten Gruppe zusammen - auch die Deutsche Liane Lippert (Movistar) zeigte sich oft in den vorderen Positionen. An der Cote des Forges (3. Kategorie) nahm Justine Ghekiere (AG Insurance - Soudal Team) die Punkte mit und zog alleine an der Spitze weiter. Während die Belgierin mit 25 Sekunden vor dem Peloton fuhr, kam Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ-Suez) auf nasser Straße zu Fall. Die Dänin kassierte im Ziel mehr als drei Minuten Rückstand.
An der Cote de la Roche-aux-Faucons (2. Kategorie) erhöhte Team SD Worx – Protime das Tempo mit Niamh Fisher-Black, ehe Demi Vollering den Turbo zündete und damit auch Ghekiere einholte. Für Liane Lippert wurde das Tempo dort zu schnell. Die Friedrichshafenerin fiel zurück und kam am Ende mit 1:15 Minuten Rückstand als beste Deutsche auf Rang 17. ins Ziel.
Drei Fahrerinnen konnten Vollering an der Cote de la Roche-aux-Faucons folgen: Kasia Niewiadoma (Canyon//SRAM Racing), Puck Pieterse und Pauliena Rooijakkers (beide Fenix-Deceuninck). Pieterse nahm auf der Kuppe des Falkenfelsen die fünf Punkte mit und fährt damit auf der 5. Etappe im Bergtrikot. Wenige Kilometer später fiel am Bonussprint Rooijakkers zurück in die erste Verfolgerinnengruppe, während sich Vollering vorne sechs Sekunden Zeitgutschrift holte.
Bein den Verfolgerinnen herrschte keine Einigkeit, weshalb der Rückstand auf Vollering, Niewiadoma und Pieterse auf 30 Sekunden anwuchs. Das Trio machte den Tagessieg unter sich aus. Niewiadoma probierte, ihre Konkurrentinnen mit einem Antritt weit vor dem Ziel zu überraschen, was nicht klappte. Somit übernahm Pieterse die Initiative und siegte im Sprint knapp vor Vollering.