Tour de France 2024Windkanten-Spektakel! Philipsen siegt in Pau

Thomas Goldmann

 · 12.07.2024

Tour de France 2024: Windkanten-Spektakel! Philipsen siegt in PauFoto: picture alliance / REUTERS / Stephane Mahe
Der Sprint um den Sieg auf der 13. Etappe: Jasper Philipsen (links im Bild) setzt sich durch
Jasper Philipsen hat die 13. Etappe der Tour de France 2024 gewonnen. Der Profi von Alpecin-Deceuninck setzte sich nach 165,3 Kilometern zwischen Agen und Pau durch.

Die 13. Etappe der Tour de France 2024 endete mit dem zweiten Tagessieg von Jasper Philipsen in diesem Jahr. Der Sprinter von Alpecin-Deceuninck siegte vor Wout van Aert (Visma | Lease a Bike) und Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech) aus einem ausgedünnten Peloton heraus. Mit Nikias Arndt (Bahrain-Victorious) schaffte als Tagesfünfter ein weiterer Deutscher den Sprung in die Top 10.

Pascal Ackermann über seinen dritten Platz auf der 13. Etappe

“Unglücklicherweise bin ich wieder Dritter geworden. Ich weiß nicht, was ich heute hätte besser machen können”, sagte Ackermann bei Eurosport nach der Etappe. “Wenn ich zwischen fünf dritten und einem ersten Platz wählen könnte, würde ich definitiv den ersten Platz wählen.”

Der Sprint verlief einmal mehr chaotisch. Auf dem letzten Kilometer kam es zu einem Sturz inmitten des Pelotons. Anschließend lancierte Christophe Laporte (Visma | Lease a Bike) den Sprint mit Wout van Aert am Hinterrad. 250 Meter vor dem Ziel schoss Philipsen an seinem Landsmann vorbei, Ackermann war leicht eingebaut, schnappte sich das Hinterrad von van Aert, hatte aber letztlich nicht die Endgeschwindigkeit, um an den beiden Belgiern vorbeizuziehen.


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Windkanten auf der 13. Etappe der Tour de France 2024

Auf den vorausgegangenen 165 Kilometern hatten sich die Fahrer nichts geschenkt. Der Wind nahm bereits in der Anfangsphase massiven Einfluss auf das Rennen. Visma | Lease a Bike nahm das Peloton auf die Windkante, zwischenzeitlich fuhr eine Windstaffel mit Jonas Vingegaard, Tadej Pogacar und Remco Evenepoel dem Rest des Fahrerfeldes davon, wurde aber wieder eingeholt. 60 Kilometer vor dem Ziel fiel das Hauptfeld auf einer weiteren Windkante erneut auseinander, sodass dort schon zahlreiche Fahrer abgehängt wurden.

Verschiebungen ob des sportlichen Geschehens gab es aber in den Top 10 der Gesamtwertung vor den beiden Pyrenäenetappen am Wochenende nicht. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) verteidigte sein Gelbes Trikot souverän. Durch die Aufgaben von Primoz Roglic (Red Bull-Bora-Hansgrohe - nach seinen Sturzverletzungen vom Vortag) und Juan Ayuso (UAE Team Emirates), der während der 13. Etappe die Tour beendete, rückten Derek Gee (Israel-Premier Tech) und Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale) in die Top 10 vor.

Tour de France 2024 - Ergebnisse: die Top 10 der 13. Etappe

  1. Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) 3:23:09
  2. Wout van Aert (Visma | Lease a Bike) +0:00
  3. Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech) +0:00
  4. Biniam Girmay (Intermarche-Wanty) +0:00
  5. Nikias Arndt (Bahrain-Victorious) +0:00
  6. Jasper Stuyven (Lidl-Trek) +0:00
  7. Clement Russo (Groupama-FDJ) +0:00
  8. Bryan Coquard (Cofidis) +0:00
  9. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) +0:00
  10. Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) +0:00

Tour de France 2024: Der aktuelle Stand in der Gesamtwertung

  1. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) 52:40:58
  2. Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) +1:06
  3. Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) +1:14
  4. Joao Almeida (UAE Team Emirates) +4:20
  5. Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) +4:40
  6. Mikel Landa (Soudal - Quick Step) +5:38
  7. Adam Yates (UAE Team Emirates) +6:59
  8. Giulio Ciccone (Lidl-Trek) +7:36
  9. Derek Gee (Israel-Premier Tech) +7:54
  10. Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale) +9:18


So lief die 13. Etappe der Tour de France 2024

Um 13:47 Uhr gab Tour-Chef Christian Prudhomme das Rennen frei und sofort wurde attackiert. 23 Fahrer setzten sich zunächst ab. Mit dabei waren unter anderem Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) und Adam Yates (UAE Team Emirates), der Achte des Gesamtklassements.

Visma | Lease a Bike startet Windkanten-Aktion

Im Peloton setzte vor allem Team Jayco-AlUla nach, aber auch Visma | Lease a Bike beteiligte sich an der Verfolgungsarbeit und nahm das Feld wenig später auf die Windkante. Angeführt von Wout van Aert zerrissen die Niederländer das Peloton. Neun Fahrer mit Jonas Vingegaard, Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step), aber auch Pascal Ackermann waren in der ersten Staffel. Da aber die großen Favoriten auf den Gesamtsieg aufgepasst hatten, nahm Visma | Lease a Bike nach wenigen Kilometern wieder raus und der Rest des Hauptfeldes kam wieder ran.

Quartett setzt sich ab - Gruppe um van der Poel gestellt

Während im Hauptfeld halbwegs Ruhe einkehrte, sprengte Magnus Cort Nielsen (Uno-X Mobility) die Ausreißergruppe 95 Kilometer vor dem Ziel mit einem Antritt. Romain Gregoire (Groupama-FDJ), Julien Bernard (Lidl-Trek) und Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) folgten dem Dänen. Die Verfolger des Spitzenquartetts um van der Poel und Yates wurden 70 Kilometer vor dem Ziel vom Peloton geschluckt. Dem Quartett an der Spitze gönnten die Sprinterteams indes nicht mehr als 1:30 Minuten Vorsprung.

Erneute Windkante im Peloton

60 Kilometer vor dem Ziel ging es wieder los mit den Windkanten. UAE Team Emirates war diesmal ganz vorne und zerfledderte das Peloton in viele Gruppen. Die Tempo-Explosion im Feld sorgte zugleich für das Ende der Ausreißergruppe.

Vorstöße von Carapaz und Stuyven ohne Erfolg

Im Anstieg zur Cote de Blachon (4. Kategorie) setzte sich dann ein Spitzenduo ab: Richard Carapaz (EF Education EasyPost) und Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility). Die beiden fuhren gut 30 Sekunden Vorsprung auf das Peloton heraus, wo Alpecin-Deceuninck die Pace bestimmte. 20 Kilometer vor dem Ziel war aber auch ihr Vorstoß wieder beendet. Daraufhin probierte es ein Trio: Fabien Grellier (TotalEnergies), Brent van Moer (Lotto-Dstny) und Jasper Stuyven (Lidl-Trek). Während Grellier abreißen lassen musste, hielten sich seine beiden Fluchtgefährten etwas länger vorne, konnten dem Peloton aber auch nicht widerstehen.

Sturz auf dem letzten Kilometer

Somit kam es in Pau zum Sprint eines ausgedünnten Pelotons. Auf dem letzten Kilometer krachte es, als ein Fahrer von Lotto-Dstny mit einem ausscherenden Anfahrer der Mannschaft Arkea-B&B Hotels kollidierte. Die Top-Leute kamen mit Ausnahme von Arnaud De Lie, der aufgehalten wurde, aber durch und machten den Sieg unter sich aus. Wieder einmal bewies Jasper Philipsen, dass er die größte Endgeschwindigkeit hat. Nachdem er bereits die 10. Etappe der Tour de France 2024 gewonnen hatte, feierte der 26-Jährige am Freitag somit seine zweiten Tageserfolg, seinen achten insgesamt.

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Girmay mit Polster im Kampf um Grünes Trikot

Da aber Biniam Girmay (Intermarche-Wanty) als Vierter auch wieder ordentlich punktete, behauptete der dreifache Etappensieger aus Eritrea mit 85 Punkten Vorsprung auf Philipsen weiterhin ein gutes Polster im Kampf um das Grüne Trikot.

Am Wochenende haben die Männer im Kampf um die Punktewertung erstmal wenig zu melden - es geht in die Pyrenäen. Es warten zwei Bergankünfte auf dem Pla d’Adet am Samstag und dem Plateau de Beille am Sonntag.

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