Thomas Huber
· 10.03.2024
Lidl-Trek-Anfahrer Simone Consonni brachte seinen Sprinter in eine optimale Ausgangsposition. Milan konnte im Anschluss einen Angriff von Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) parieren. Auch die beiden Uno-X-Mobility-Fahrer Sören Waerenskjold und Alexander Kristoff kamen nicht an den Italiener heran, der damit nicht nur den Tagessieg, sondern auch die Punktewertung für sich entschied.
Das Team Uno-X Mobility sortierte sich auf den letzten Kilometern vorne ein, damit verfolgte es einen klaren Plan: Kurz vor der Zielgeraden setzte sich nach einer technischen S-Kurve Sören Waerenskjold vom Feld ab, der eine kleine Lücke herausfahren konnte. Der 23-Jährige konnte seinen Vorteil aber nicht ausnutzen: Kurz vor dem Ziel zogen die Sprinter doch noch am Norweger vorbei und machten den Sieg unter sich aus. Milan profitierte dabei vom Leadout seines Teamkollegen Simone Consonni, während Philipsen und Kristoff zeitweise im Wind fahren mussten. Das nutzte der Lidl-Trek-Sprinter, der Philipsens Attacke parieren konnte. Am Ende kam er eine Radlänge vor Alexander Kristoff über die Ziellinie.
In der Gesamtwertung gab es bei der finalen Etappe von Tirreno-Adriatico 2024 keine Verschiebungen. Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) ist damit der überlegene Sieger des “Rennens zwischen den Meeren”. Er verwies Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und Jai Hindley (Bora-Hansgrohe) auf die Plätze zwei und drei im Gesamtklassement. Bester Deutscher ist Lennard Kämna (Bora-Hansgrohe), der mit einem Rückstand von etwas mehr als vier Minuten auf den Gesamtsieger Achter wurde.
Es war ein super schwerer und anstrengender Tag mit einer hohen Geschwindigkeit. Ich war sehr beeindruckt, welch gute Arbeit meine Teamkollegen für mich geleistet haben. Zudem bin ich froh, Tirreno-Adriatico mit einem Sieg abgeschlossen zu haben. Ich bin stolz auf das Team. - Jonathan Milan im Siegerinterview
Es dauerte ein wenig, bis sich die sechsköpfige Ausreißergruppe des Tages bildete: Erst löste sich Ben Healy (EF Education EasyPost) vom Peloton, dann folgten ihm Alessandro De Marchi (Team Jayco-AlUla) und Antonio Tiberi (Bahrain-Victorious). Wenig später kamen dann Georg Steinhauser (EF Education EasyPost), Damiano Caruso (Bahrain-Victorious) und Luke Rowe (Ineos Grenadiers) in die Ausreißergruppe dazu, die von nun an vorneweg fahren sollte. Tiberi holte sich dabei die vollen fünf Bergpunkte am Montedinove - er konnte aber nicht mehr in die Bergwertung eingreifen, die Gesamtsieger Jonas Vingegaard bereits am Vortag für sich entschieden hatte.
Auch auf der 7. Etappe kam die Spitzengruppe des Tages nicht wirklich weg von ihren Verfolgern: Vor allem die Teams Lidl-Trek für ihren Sprinter Jonathan Milan und Alpecin-Deceuninck für Jasper Philipsen aber auch Uno-X Mobility sorgten für die Nachführarbeit im Peloton und ließen den Ausreißern zu keinem Zeitpunkt mehr als zwei Minuten Vorsprung. Damit deutete sich an, was vor der Etappe offensichtlich war: Ein Massensprint war vorprogrammiert.
Nicht mitmischen konnte dabei mit Tim Merlier einer der Top-Favoriten auf den Tagessieg. Der Belgier von Soudal - Quick Step musste 87 Kilometer vor dem Ziel das Rennen aufgeben. Auch Richard Carapaz (EF Education EasyPost) musste nach einem Sturz das Rennen verlassen.
14 Kilometer vor der Ziellinie war es dann so weit: Das Peloton holte die Ausreißer um Healy ein, kurze Zeit später formierten sich dann die Sprintzüge. Nachdem die Fahrer zwei scharfe Kurven sturzfrei überstanden hatten, überraschte Sören Waerenskjold die Sprinter dann mit seinem Antritt. Er brachte seinen Vorsprung letztendlich aber nicht über die Ziellinie und wurde noch in letzter Sekunde von den Sprintern einkassiert. Milan hatte im Massensprint das größte Stehvermögen und trotzte den Angriffen von Philipsen und Co. Damit holte sich der Italiener den Tagessieg, während Alexander Krieger (Tudor Pro Cycling Team) mit Rang elf bester Deutscher wurde.