Die Mannschaft Jumbo-Visma hat das Cyclocross-Rennprogramm von Wout van Aert für den Winter 2023/24 veröffentlicht. In der vom Team des Belgiers veröffentlichten Liste stehen insgesamt zehn Wettbewerbe, wovon zwei nur optional sind. Im Gegensatz zu seinem Dauerrivalen Mathieu van der Poel sind die Cyclocross-Weltmeisterschaften bei van Aert nicht vorgesehen.
Seinen Einstieg in die Querfeldein-Saison gibt van Aert am 9. Dezember beim Exact Cross im belgischen Essen. Es folgt eine Pause bis zum 22. Dezember, wo van Aert beim Exact Cross in Mol das erste Mal auf van der Poel trifft. Tags darauf haben beide den Weltcup in Antwerpen in ihrem Programm, genau wie den am 26. Dezember in Gavere. Einen Tag später soll van Aert in Heusden-Zolder beim Superprestige starten, ehe am 30. Dezember ein weiteres Weltcup-Rennen in Hulst für den 29-Jährigen geplant ist, das auch im Plan von van der Poel steht.
Im neuen Jahr sind nur noch zwei Wettbewerbe fix für van Aert eingeplant: am 1. Januar beim X20 in Baal und am 4. Januar beim X20 in Koksijde. Das wären dann die Duelle Nummer fünf und sechs der beiden Superstars. Die Weltcup-Rennen in Zonhoven (7. Januar) und Benidorm (21. Januar) stehen optional im Plan bei van Aert, während sie bei van der Poel fest eingeplant sind. Der Niederländer beendet seine Cyclocross-Kampagne im Gegensatz zu van Aert mit der WM im tschechischen Tabor Anfang Februar.
“Es ist eine bewusste Entscheidung, ein kürzeres Programm zu absolvieren”, wird Wout van Aert auf der Homepage von Jumbo-Visma zitiert. “Letztes Jahr fand ich es mental schwierig, mich auf die Cyclocross-Saison zu konzentrieren und dann auf das Frühjahr überzugehen. Ich wollte bei den Frühjahrsklassikern nichts dem Zufall überlassen. Deshalb fahre ich jetzt schweren Herzens ein reduziertes Programm”, meint der Belgier.
Am vergangenen Wochenende gab es zudem Unruhe in der Cross-Szene. Grund dafür war das Fehlen von U23-Weltmeister Thibau Nys am vergangenen Sonntag beim Weltcup in Dendermonde. Stattdessen fuhr Nys am Samstag lieber beim Superprestige in Niel, was David Lappartient, dem Präsidenten des Radsport-Weltverbandes UCI, sauer aufstieß. Der Franzose brachte Maßnahmen für Fahrer ins Spiel, die den Weltcup-Rennen fernbleiben.
Damit könnte ein Ausschluss von anderen prestigeträchtigen Rennen bzw. Weltmeisterschaften gemeint sein. “Wenn ein Fahrer während der Weltcup-Rennen lieber ein nationales Rennen fährt, wird er auch nicht an den folgenden Weltcups und deshalb auch nicht an den Weltmeisterschaften teilnehmen”, meinte Lappartient im Gespräch mit dem französischen Portal DirectVelo. “Der Weltcup ist kein Wettbewerb, bei dem man sich aussuchen kann, was man fahren will. Jeder muss einfach mitmachen”, so der UCI-Präsident.
Auch Mathieu van der Poel könnte von diesen Maßnahmen betroffen sein, da sein Cyclocross-Programm bis zur WM stark ausgedünnt ist.
Die Kritik und die Äußerungen von UCI-Präsident David Lappartient blieben nicht ohne Reaktion. Cyclocross-Fahrer und Teammanager entgegnen, dass das Auslassen mancher Rennen an der Ausweitung der Serie auf 14 Rennen, sowie der Austragung in ganz Europa liege. “Wenn ich anfange, alles zu fahren, werde ich mich letztendlich selbst zerstören”, sagte der Weltcup-Führende Lars van der Haar gegenüber WielerFlits.
Die Cyclocross-Saison läuft seit Mitte Oktober. Der Weltcup umfasst insgesamt 14 Rennen, der letzte Wettbewerb wird am 28. Januar in Hoogerheide ausgetragen. Kurz darauf wartet Anfang Februar mit der Cyclocross-WM das Highlight der Saison.