Tadej PogačarUAE-Sportdirektor räumt mit Gerüchten auf

Leon Weidner

 · 29.10.2025

Tadej Pogačar: UAE-Sportdirektor räumt mit Gerüchten aufFoto: Getty Images/Dario Belingheri
Tadej Pogačar und Remco Evenepoel werden wohl auch 2026 gemeinsam am Start der Tour de France stehen
UAE Team Emirates - XRG dementiert Spekulationen über einen möglichen Tour de France-Verzicht von Tadej Pogačar 2026. Sportdirektor Matxin Fernandez bestätigt die geplante Teilnahme des vierfachen Tour-Siegers an der Frankreich-Rundfahrt und den Weltmeisterschaften.

Matxin widerspricht Evenepoel-Spekulationen

Matxin Fernandez räumt mit den Gerüchten um Tadej Pogačars Saisonplanung 2026 auf. Der Sportdirektor von UAE Team Emirates - XRG stellte in einem Interview mit der spanischen Zeitung Marca klar, dass der Weltmeister die Tour de France fahren wird. “Tadej wird nächstes Jahr grundsätzlich die Tour de France und die WM bestreiten. Das steht auf dem Plan”, erklärte Matxin und wies damit die Spekulationen von Patrick Evenepoel zurück.



Die Diskussion entstand nach einer Aussage des Vaters von Remco Evenepoel in der belgischen Sendung RTBF. Patrick Evenepoel, Vater und Manager von Remco Evenepoel, hatte unmittelbar nach der Parcours-Präsentation der Tour de France 2026 Zweifel an Pogačars Teilnahme geäußert. “Ich habe nicht den Eindruck, dass er nächstes Jahr zur Tour fährt. Er will den Giro und die Vuelta fahren”, sagte Patrick Evenepoel in der Sendung. Diese Äußerung sorgte in der Radsportwelt für erhebliche Aufmerksamkeit und Spekulationen über die Zukunftspläne des slowenischen Ausnahmefahrers.

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Patrick Evenepoel ist nicht nur Vater von Remco Evenepoel, sondern gleichzeitig auch ManagerFoto: Getty Images/Jasper JacobsPatrick Evenepoel ist nicht nur Vater von Remco Evenepoel, sondern gleichzeitig auch Manager

Strategische Überlegungen versus Leidenschaft

Matxin betonte in seinem Statement die Motivation hinter möglichen Programmänderungen. Der erfahrene Sportdirektor machte deutlich, dass eventuelle Anpassungen nicht aus taktischen Gründen erfolgen würden. “Wenn er eines Tages beschließt, das umzuwerfen, dann wird das aus Leidenschaft für den Sport sein. Nicht aus strategischen Überlegungen”, erläuterte der Spanier die Philosophie des Teams. Diese Aussage unterstreicht die besondere Stellung Pogačars im Team und seine Freiheit bei der Rennauswahl.

Die Klarstellung des UAE-Managers zeigt die Bedeutung der Tour de France für das Team und seinen Superstar. Pogačar gewann die Frankreich-Rundfahrt bereits viermal und gilt als einer der dominantesten Fahrer der aktuellen Generation. Seine Teilnahme an der Tour de France 2026 würde die Attraktivität des Rennens erheblich steigern. Die Organisatoren der Tour de France dürften die Bestätigung seiner Teilnahme mit Erleichterung aufnehmen, da Pogačar als einer der größten Publikumsmagneten des modernen Radsports gilt.

Giro d'Italia-Teilnahme bleibt offen

Tadej Pogačar schaffte 2024 nach Marco Pantani erstmals wieder das schwierige Double aus Giro und Tour zu gewinnenFoto: Getty Images/Dario BelingheriTadej Pogačar schaffte 2024 nach Marco Pantani erstmals wieder das schwierige Double aus Giro und Tour zu gewinnen

Während die Tour de France-Teilnahme von Seiten des Teams bestätigt wurde, herrscht weiterhin Unklarheit über Pogačars Pläne bezüglich des Giro d'Italia 2026. Matxin vermied konkrete Aussagen zu einer möglichen Doppelbelastung mit Giro und Tour. “Darüber will ich im Interview nichts sagen”, hielt sich der Sportdirektor bedeckt. Diese Zurückhaltung deutet auf intensive interne Diskussionen über die optimale Saisonplanung hin.

Die endgültige Entscheidung über das Rennprogramm des Weltmeisters fällt erst im Dezember. Dann wird UAE Team Emirates - XRG das definitive Wettkampfprogramm ihres Topfahrers bekanntgeben. Diese späte Festlegung ermöglicht es dem Team, alle Faktoren wie Form, Gesundheit und strategische Überlegungen in die Planung einzubeziehen. Die Kombination aus Giro d'Italia und Tour de France gilt als eine der größten Herausforderungen im Radsport und wurde bevor Pogačar 2024 beide Rundfahrten gewann, zuletzt 1998 von Marco Pantani erfolgreich gemeistert.

Klassiker-Ambitionen für das Frühjahr

Neben den Grand Tours hat Pogačar auch ambitionierte Ziele bei den Frühjahrsklassikern. In einem früheren Gespräch mit Eurosport hatte Matxin bereits die Pläne für die Monumente skizziert. “Mailand-San Remo und Paris-Roubaix sind bei den Eintagesrennen die großen Ziele für nächstes Jahr”, erklärte der Sportdirektor die Klassiker-Strategie. Diese Rennen würden Pogačars bereits eindrucksvolles Palmares komplettieren.

Die Monumente Mailand-San Remo und Paris-Roubaix fehlen dem Überflieger Pogačar noch - in diesem Jahr gewann der Niederländer Mathieu van der Poel beide RennenFoto: Getty Images/Marco BertorelloDie Monumente Mailand-San Remo und Paris-Roubaix fehlen dem Überflieger Pogačar noch - in diesem Jahr gewann der Niederländer Mathieu van der Poel beide Rennen

Der Slowene hat bereits drei der fünf Monumente gewonnen: die Lombardei-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Flandern-Rundfahrt. Mit Mailand-San Remo und Paris-Roubaix fehlen ihm noch zwei der prestigeträchtigsten Eintagesrennen. “Tadej hat schon die Lombardei-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Flandern-Rundfahrt gewonnen, aber zwei Monumente fehlen ihm noch”, bestätigte Matxin die Ambitionen seines Schützlings.

Peloton-Reaktionen und Medienecho

Die Spekulationen um Pogačars Tour-Verzicht hatten in der Radsportszene für erhebliche Diskussionen gesorgt. Patrick Evenepoel hatte seine Informationen als “aus dem Herzen des Pelotons” stammend bezeichnet, was der Aussage zusätzliches Gewicht verlieh. Die schnelle Reaktion von UAE Team Emirates - XRG zeigt, wie wichtig dem Team die Klarstellung war. Solche Gerüchte können erhebliche Auswirkungen auf Sponsoren, Medienrechte und die gesamte Vermarktung haben.

Die Radsportmedien hatten die Evenepoel-Aussage intensiv diskutiert und verschiedene Szenarien durchgespielt. Eine Tour de France ohne Pogačar hätte die Dynamik des Rennens grundlegend verändert und anderen Favoriten wie Jonas Vingegaard oder Remco Evenepoel bessere Siegchancen eingeräumt. Die Bestätigung seiner Teilnahme stellt nun wieder die gewohnte Ausgangslage her und verspricht ein hochklassiges Duell der Topfahrer.

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