Tour Magazin
· 30.04.2023
Im Jahr 2025 findet erstmals eine Rad-WM auf dem afrikanischen Kontinent statt. Der Radsport-Weltverband hat die Titelkämpfe vor eineinhalb Jahren an das zentralafrikanische Land Ruanda vergeben.
Dort findet bereits seit vielen Jahren die Tour of Rwanda als internationales Profi-Etappenrennen statt. Nun hat der Kontinent zwischen Kairo und Kapstadt auch einen eigenen Siegkandidaten für schwere Eintagesrennnen zu bieten: Biniam Girmay, Radprofi beim Team Intermarche. Der Mann aus Eritrea, der am 2. April seinen 23. Geburtstag feierte, stieß vor einem Jahr überraschend an die Weltspitze, als er das Rennen Gent-Wevelgem gewann. “Es ist großartig, einen Champion wie ihn zu haben, mit Blick auf die WM und den Radsport in Afrika”, sagte Douglas Ryder damals.
Der Südafrikaner hatte einst das Projekt mit dem Profiteam Qhubeka angeschoben – aber damit keinen anhaltenden Erfolg an der Weltspitze. Girmay zeigte später mit einem Etappensieg beim Giro d’Italia, dass der Erfolg im Frühjahr in Belgien keine Eintagsfliege war. Und begeistert vielleicht die Mitte Afrikas für den Radsport – wo gerade in Eritrea der Radsport aufgrund der Vergangenheit als italienische Kolonie eine wichtige Rolle spielt.
Bisher kamen die Top-Radsportler Afrikas ausschließlich aus dem europäisch geprägten Südafrika – von dort stießen Robert Hunter, Daryl Impey oder Louis Meintjes an die Weltspitze. Christopher Froome wuchs zwar in Kenia auf, feierte seine größten Erfolge, darunter vier Siege bei der Tour de France, jedoch mit britischem Pass.