Sebastian Lindner
· 22.09.2025
Hinter Söderqvist, der sich zum ersten U23-Weltmeister im Zeitfahren aus Schweden krönte und dabei von Anfang bis Ende dominierte, war das Rennen um die Medaillen aber deutlich enger. Pringle, ehemaliger Ruderer, der erst Ende März dieses Jahres bei den Rookies ein Zuhause fand, hatte gerade einmal 17 Zehntel Vorsprung auf Decomble, der dem Devo-Team von Groupama-FDJ angehört. Fahrer, die bereits in der WorldTour oder der ProTour unter Vertrag stehen, sind - anders als bei den U23 Frauen - ausgeschlossen. Auch Finn, mit noch 18 Jahren jüngster Starter im Feld, auf Vier und Thornley auf Fünf lagen innerhalb von acht Sekunden Rückstand. 38:24 Minuten benötigte der siegreiche Schwede für die 31,2 Kilometer von Kigali - ein Schnitt von 48,7 km/h.
Die beiden deutschen Starter Louis Leidert (20) und Paul Fietzke (19) landeten auf den Plätzen 15 und 16 mit gut zweieinhalb bzw. fast drei Minuten hinter dem neuen Weltmeister. Der musste sich vor einem Jahr noch dem Spanier Ivan Romeo beugen, der in diesem bei der Elite an den Start ging und Elfter wurde. “Dieser Titel war mein größtes Ziel in der U23-Zeit”, sagte Söderqvist in seinem Sieger-Interview. “Alle meine Vorbereitungen waren darauf ausgelegt. Ich wusste, was ich kann. Es geht ums Pacing. Und als Zeitfahrspezialist konnte ich mich auf diesem schweren Kurs mit dem schweren Finale gut einteilen.” Allein im letzten Anstieg nahm Söderqvist der Konkurrenz nochmal mindestens 20 Sekunden ab.
| RG | Fahrer | Zeit |
|---|---|---|
| 1 | Sweden | 00:38:24 |
| 2 | New Zealand | +00:01:04 |
| 3 | France | +00:01:04 |
| 4 | Italy | +00:01:09 |
| 5 | Great Britain | +00:01:12 |
| 6 | Canada | +00:01:27 |
Wieder machten die Gastgeber den Auftakt. Etienne Tuyizere war der erste von 61 Startern, der den gleichen Kurs bewältigen musste, den tags zuvor auch die Elite Frauen absolvieren mussten. 43:37 Minuten waren der erste Richtwert, den kurz darauf der Chinese You Li ablöste. Jaka Marolt aus Slowenien nahm noch mal ordentlich Zeit weg - 42:13 Minuten waren zu schlagen.
Das schaffte erst der Pole Mateusz Gajdulewicz wieder. In 32:25 Minuten lieferte er eine starke Zeit, an der sich kurz darauf auch Fietzke die Zähne ausbiss. Allerdings musste der 19-Jährige unterwegs aber aufgrund von technischen Problemen sein Rad tauschen. Aus Minutenabständen wurden danach aber Sekunden. Der Kanadier Jonas Walton war etwas mehr als eine Sekunde schneller als Gajdulewicz.
Walton musste ein paar Minuten später Nate Pringle weichen. Und der blieb lange sitzen. Denn auch Decomble, der an der ersten Zwischenzeit noch schneller war, musste am Ende um Haaresbreite zurückstehen. Keine zwei Zehntel fehlten ihm. Doch der Franzose wird es verschmerzen können. Denn nur noch Söderqvist war schneller, was ihm Bronze bescherte, dem Schweden den Titel in überlegener Manier.