Rad-WM 2024Überraschungs-Gold für Romeo im U23-Zeitfahren

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 · 23.09.2024

Rad-WM 2024: Überraschungs-Gold für Romeo im U23-ZeitfahrenFoto: Getty Images / Dario Belingheri
Der Spanier Ivan Romeo hat überraschend WM-Gold im Einzelzeitfahren der U23 gewonnen.
Der Spanier Ivan Romeo hat bei der Rad-WM 2024 in Zürich überraschend Gold im Einzelzeitfahren der U23 gewonnen. Top-Favorit Alec Segaert aus Belgien ging leer aus. Niklas Behrens aus Bremen wurde Siebenter.

Eigentlich gab es nur einen Favoriten auf die Goldmedaille im Zeitfahren der U23 bei den Weltmeisterschaften in Zürich. Nach zweimal Silber in den vergangenen beiden Jahren und Gold vor zwei Wochen bei der Europameisterschaft mit einer Zeit, die selbst bei der Elite für den ersten Platz gereicht hatte, führte kein Weg an Alec Segaert vorbei. Doch der Belgier blieb nach 29,9 Kilometern von Gossau nach Zürich letztlich sogar ohne Medaille. Der 21-Jährige musste sich mit Rang vier begnügen, nachdem er an der zweiten Zwischenzeit gut neun Kilometer vor dem Ziel noch fünf Sekunden vor Ivan Romeo gelegen hatte.

Doch während der Spanier weiter beschleunigen konnte, brach Segaert komplett ein. Romeo (21), der bei der EM nicht am Start gewesen war, sicherte sich in 36:42 Minuten Gold vor dem Schweden Jakob Söderqvist (21), der 32 Sekunden langsamer war. Bronze fuhr der sogar erst 20 Jahre alte Jan Christen nach Hause. Der Schweizer sicherte den Gastgebern im verlauf der Rad-WM damit die zweite Medaille.

Romeo zehn Tage auf Streckenbesichtigung

Romeo und Christen waren im Vergleich zu den weiteren Favoriten relativ früh gestartet, was eher Nachteile mit sich brachte, denn die anfangs noch sehr nassen Straßen trockneten erst im Rennverlauf immer weiter ab. Dabei war der Schweizer vor allem im ersten Drittel, das bergauf führte, richtig stark unterwegs, hatte dort noch 19 Sekunden Vorsprung auf den Spanier. Am zweiten Messpunkt nach der Abfahrt waren beide etwa gleich auf. Doch im letzten ebenen Abschnitt verlor der Schweizer viel Zeit, musste sich nach der Zielankunft sogar übergeben.

“Für manche Leute ist es vielleicht eine Überraschung, aber für mich ist es der glücklichste Tag meines Lebens”, erkläre Romeo im Siegerinterview. “Ich hab sehr hart gearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen, habe allein zehn Tage mit meinem Vater genutzt, um den Kurs zu inspizieren.”

Behrens auf “geiler Strecke” zufrieden mit Top 8

Auch aus deutscher Sicht war es ein guter Tag. Niklas Behrens, im EM-Zeitfahren noch Achter, auf der Straße Zweiter, präsentierte sich weiterhin in guter Form und beendete das Rennen als Siebenter mit etwas mehr als einer Minute Rückstand auf den Sieger. “Ich habe mich mehr auf das Straßenrennen vorbereitet, aber so ein Zeitfahren nimmt man natürlich mit. Die Strecke war echt geil und ich bin mit dem Ergebnis echt zufrieden”, so Behrens. “Bei der Besetzung in die Top-Acht zu fahren, war schon stark. Es hat Spaß gemacht, ihn zu begleiten,” ergänzte Bundestrainer Ralf Grabsch, der auch noch einen zweiten Fahrerim Rennen hatte. Ole Theiler wurde 25 von insgesamt 70 Startern.



Rad-WM 2024 Ergebnisse: Einzelzeitfahren U23 - die Top 10

  1. Ivan Romeo (Spanien) 36:42,70 Minuten
  2. Jakob Söderqvist (Schweden) +0:32,05
  3. Jan Christen (Schweiz) +0:40,68
  4. Alec Segaert (Belgien) +0:54,09
  5. Robin Orins (Belgien) +0:57,87
  6. Darren Rafferty (Irland) +1:01,52
  7. Niklas Behrens (Deutschland) +1:08,23
  8. Artem Shmidt (USA) +1:10,04
  9. Wessel Mouris (Niederlande) +1:11,43
  10. Adam Rafferty (Irland) +1:17,67

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