Die Straßenrennen finden im Januar überwiegend auf der Südhalbkugel der Erde statt - oder in Spanien. Von den ersten World-Tour-Rennen bis zur .2-Kategorie ist alles dabei.
Den Auftakt in die neue Straßensaison liefert das Etappenrennen Neuseeland Cycle Classic (2.2) ab dem 10. Januar. Die fünftägige Rundfahrt ist aber überwiegend in der Hand heimischer oder australischer Teams. World- oder Pro Teams stehen nicht am Start. Die sind dann ab dem 16. Januar gefordert. Die Tour Down Under ist mittlerweile traditionell der Auftakt in die World Tour. Fünf Tage mit hügeligen oder flachen Etappen bietet das Rennen in Australien. Auch die Frauen starten in Australien in ihre Saison. Die Tour Down Under der Frauen ist vom 12. bis zum 14. Januar der Auftakt der Women’s World Tour.
Wer einmal in Australien ist, bleibt häufig auch noch bis zum Cadel Evans Great Ocean Race, das bei den Männern und Frauen zur World Tour gehört. Das Rennen, das meistens im Massensprint entschieden wird - so wie im letzten Jahr durch Marius Mayrhofer, der damit seinen ersten Sieg als Profi feierte - kommt aber doch mit allerhand Anstiegen daher, die mehr als Autobahnbrücken-Charakter haben. Die Frauen fahren am 27. Januar, die Männer am Folgetag.
Der Teil, der auf den Trip ans andere Ende der Welt verzichtet, fährt häufig dort seine ersten Rennen, wo er auch im Wintertrainingslager arbeitet. Die meisten Teams halten das in Spanien ab. Deswegen ist die Mallorca Challenge (1.1) ab dem 24. Januar, die aus fünf direkt aufeinanderfolgenden Eintagesrennen ohne Gesamtwertung besteht, ein gern genommener Auftakt. Die Trofeo Calvia (Sieger 2023: Rui Costa, Intermarche-Circus-Wanty, ab 2024 für EF Education-EasyPost) bildet den Auftakt. Es folgen die Trofeo Ses Salines - Felantix, die zuletzt 2020 Teil der Challenge war, die Trofeo Serra de Tramuntana und die Trofeo Andratx, die letztes Jahr jeweils Kobe Goossens (Intermarche-Circus-Wanty) für sich entscheiden konnte. Den Abschluss bildet die Trofeo Palma, die 2023 Ethan Vernon im Trikot von Soudal - Quick Step (2024 für Israel-Premier Tech) gewann.
Acht World Teams, darunter Bora-Hansgrohe, gehen an den Start. 16 weitere Mannschaften, Pro- und Kontinental-Teams, sind ebenfalls dabei. Mit dem Rembe Pro Cycling Team Sauerland (bis Ende 2023 Saris Rouvy Sauerland) und Storck-Metropol Cycling sind zwei weitere deutsche Vertreter auf Mallorca mit dabei. Schon vor den Männern sind die Frauen bei drei Trofeos zwischen dem 20. und dem 22. Januar auf Mallorca am Start.
Vor der Mallorca Challenge können sich die Männer bereits bei der Classica Communitat Valenciana (1.1) messen, die am 20. Januar das erste UCI-Rennen in Europa ist. Bei der Traditionsveranstaltung, die seit den 1960er Jahren ausgefahren wird, siegte zuletzt Arnaud De Lie (Lotto-Dstny). Noch deutlich älter ist die gleichnamige Rundfahrt, die 1929 das erste Mal gefahren wurde und Ende des Monats ab 31. Januar als erstes .Pro-Rennen im Kalender steht. Titelverteidiger der Volta ist Rui Costa.
Dazu gibt es zwei Alternativen. Die Saudi Tour (30. Januar bis 3. Februar), die künftig AlUla Tour heißt und überwiegend flaches Terrain durchquert, und den Etoile de Besseges, der ein paar mehr Hügel mit sich bringt und auch das erste kurze Zeitfahren der Saison liefert. Titelverteidiger sind Ruben Guerreiro (Movistar) und Neilson Powless (EF Education EasyPost).
Der Kalender der Cyclocrosser (und Crosserinnen, die grundsätzlich parallel zu allen Wettbewerben der Männer starten) ist zu Jahresbeginn bereits deutlich dünner aufgestellt als noch im Dezember. Die Superprestige Serie pausiert im Januar komplett. Der Weltcup tingelt weiter quer durch Europa. Die X2O Trofee kennt keine Feiertage und legt bereits an Neujahr wieder los. Insgesamt stehen elf Rennen mit professionellem Charakter im Plan.
Doch mitten im Januar wird es plötzlich ruhig. Denn zwei Wochen ab dem 8. Januar sind reserviert für die nationalen Meisterschaften in vielen Ländern Europas - inklusive Vorbereitungszeit und einer Pause danach. Das Gros der Landesmeister wird am 14. Januar gekürt. So ist es auch in Deutschland. Austragungsort 2024 ist Radevormwald.
In der nordrhein-westfälischen Kleinstadt wollen Sascha Weber und Judith Krahl ihre Elite-Titel, die sie den Seriensiegern Marcel Meisen und Elisabeth Brandau im Vorjahr abnahmen, verteidigen. Insgesamt werden 14 Titel - von der U15 bis in die Mastersklassen - in zehn Rennen ausgefahren.
Doch auch nach den Landesmeisterschaften kommt der Kalender nicht mehr richtig auf Touren. Denn die Weltmeisterschaft im tschechischen Tabor am 4. Februar wirft bereits ihre Schatten voraus.