Tour de Pologne 2024Viele Hügel & Vingegaard - das ist die Polen-Rundfahrt

Thomas Huber

 · 12.08.2024

Matej Mohoric gewann die Polen-Rundfahrt 2023
Foto: Getty Images/Artur Widak/NurPhoto
Vom 12. bis 18. August findet die Tour de Pologne 2024 statt. Sie ist die erste Rundfahrt auf World-Tour-Ebene nach der Tour de France. TOUR stellt alles Wissenswerte zur Polen-Rundfahrt vor.

Das Wichtigste in Kürze

  • Termin: 12. bis 18. August
  • Distanz: ~ 1030 Kilometer
  • Start: Breslau, Ziel: Krakau
  • Profil: vier hügelige Etappen, zwei Flachetappen, ein Einzelzeitfahren
  • UCI-Kategorie: World Tour
  • Premiere: 1928, 81. Austragung

Die Polen-Rundfahrt, offiziell Tour de Pologne, wird jährlich im Juli oder August ausgetragen und stellt neben der Clasica San Sebastian das erste Highlight nach der Tour de France im UCI-World-Tour-Kalender dar. Rekordsieger der Polen-Rundfahrt sind die Polen Dariusz Baranowski, Andrzej Mierzejewski und Marian Wieckowski mit jeweils drei Gesamtsiegen. Auch zwei Deutsche konnten die Rundfahrt bereits für sich entscheiden: Stefan Schumacher und Jens Voigt in den Jahren 2006 und 2008.



Vingegaard führt Feld der Favoriten an

Nach seinem Gesamtsieg im Vorjahr wird Matej Mohoric auch bei der Polen-Rundfahrt 2024 an den Start gehen. Top-Favorit ist aber ein anderer Fahrer: Der Tour-de-France-Zweite von 2024 Jonas Vingegaard hat seinen Start bei der Rundfahrt angekündigt. Für den Dänen ist es das erste Mal seit 2020, dass er an der Tour de Pologne teilnimmt. Damals beendete er die Rundfahrt auf Gesamtrang acht, nun greift er nach dem Gesamtsieg. Neben Vingegaard und Mohoric ist auch mit Tour-de-France-Etappensieger Romain Bardet (Team dsm-firmenich PostNL), Mohoric-Teamkollege Pello Bilbao und Tim Wellens (UAE Team Emirates) im Kampf um den Gesamtsieg zu rechnen. Für Etappensiege in Massensprints reisen unter anderem Tim Merlier (Soudal - Quick Step) und Mads Pedersen (Lidl-Trek) an. Auch die beiden Deutschen Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious) und Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech) dürften bei den Sprints ein Wörtchen mitreden.

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Tour de Pologne 2024: Die Strecke mit allen Etappen und Höhenprofilen im Überblick

Die Polen-Rundfahrt 2024 führt über größtenteils hügeliges Gelände, weshalb nicht nur Rundfahrer, sondern auch Klassikerspezialisten Chancen auf den Gesamtsieg bei der Polen-Rundfahrt haben. So ist der Slowene Matej Mohoric (Bahrain-Victorious) amtierender Titelträger. Der Klassikerspezialist setzte sich im Jahr 2023 vor Joao Almeida (UAE Team Emriates) und Lokalmatador Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) durch.

Im Jahr 2024 könnte die 6. Etappe über das Klassement entscheiden. Dabei geht es für die Fahrer in das Gebirge der Hohen Tatra, wo sie zwei Anstiege der 1. Kategorie bewältigen müssen. Auf der 2. Etappe erwartet die Fahrer zudem ein anspruchsvolles Bergzeitfahren. Tempofeste Klassementfahrer könnten bei der diesjährigen Austragung also die Nase knapp vor den Klassikerfahrern haben.

1. Etappe | Montag, 12. August | Breslau - Karpacz | 156,1 Kilometer - 1838 Höhenmeter

Das Höhenprofil der 1. Etappe der Tour de Pologne 2024Foto: Tour de PologneDas Höhenprofil der 1. Etappe der Tour de Pologne 2024

Beim Start der Polen-Rundfahrt 2024 in Breslau dürften die Klassikerfahrer eine wichtige Rolle spielen. Immer wieder gibt es giftige Steigungen, die für das Peloton nur schwer zu kontrollieren sein werden. Entweder es kommt eine Ausreißergruppe durch oder es gibt schon erste kleine Abstände im Klassement.

Die Strecke der 1. EtappeFoto: Tour de PologneDie Strecke der 1. Etappe


2. Etappe | Dienstag, 13. August | Myslakowice - Karpacz | 15,4 Kilometer - 461 Höhenmeter | Einzelzeitfahren

Das Höhenprofil der 2. Etappe der Tour de Pologne 2024Foto: Tour de PologneDas Höhenprofil der 2. Etappe der Tour de Pologne 2024

Auf der 2. Etappe der Tour de Pologne 2024 steht das Einzelzeitfahren auf dem Plan. Mit lediglich 15,4 Kilometern ist dieses zwar recht kurz, dafür geht es kontinuierlich bergauf. Besonders die letzte Teilstrecke dürfte anspruchsvoll werden. Hierbei sind nicht nur Zeitfahrqualitäten, sondern auch Kletterkünste gefragt.

Die Strecke der 2. EtappeFoto: Tour de PologneDie Strecke der 2. Etappe


3. Etappe | Mittwoch, 14. August | Walbrzych - Duszniki-Zdroj | 156,5 Kilometer - 3159 Höhenmeter

Das Höhenprofil der 3. Etappe der Tour de PologneFoto: VeranstalterDas Höhenprofil der 3. Etappe der Tour de Pologne

Die 3. Etappe ist diejenige mit den meisten Höhenmetern. Über insgesamt fünf kategorisierte Anstiege geht es für das Feld - allesamt Anstiege der 2. Kategorie. Das Rennen wird extrem schwierig zu kontrollieren sein und die Klassementfavoriten werden sich wohl vorne zeigen.

Die Strecke der 3. EtappeFoto: Tour de PologneDie Strecke der 3. Etappe


4. Etappe | Donnerstag, 15. August | Kudowa-Zdroj - Prudnik | 195,3 Kilometer - 1734 Höhenmeter

Das Höhenprofil der 4. Etappe der Tour de PologneFoto: VeranstalterDas Höhenprofil der 4. Etappe der Tour de Pologne

Auf der 4. Etappe wird wohl erstmalig die Stunde der Sprinter schlagen. Zwar wird sich in der ersten Rennhälfte auf hügeligem Terrain ein Spitzengruppe absetzen, diese dürfte dann aber im zweiten Rennabschnitt vom Peloton gestellt werden. Das Ziel in Prudnik ist zwar leicht ansteigend, trotzdem haben hier die Sprinter die besten Chancen auf den Tagessieg.

Die Strecke der 4. EtappeFoto: Tour de PologneDie Strecke der 4. Etappe


5. Etappe | Freitag, 16. August | Katowice - Katowice | 187,6 Kilometer - 1634 Höhenmeter

Das Höhenprofil der 5. Etappe der Tour de PologneFoto: Tour de PologneDas Höhenprofil der 5. Etappe der Tour de Pologne

Die 5. Etappe verläuft rund um Katowice. Auch wenn es einige Hügel gibt, dürften auch hier wieder die Sprinter zuschlagen.

Die Strecke der 5. EtappeFoto: Tour de PologneDie Strecke der 5. Etappe


6. Etappe | Samstag, 17. August | Wadowice - Bukowina Resort | 183,2 Kilometer - 3134 Höhenmeter

Das Höhenprofil der 6. Etappe der Tour de Pologne 2024Foto: Tour de PologneDas Höhenprofil der 6. Etappe der Tour de Pologne 2024

Die 6. Etappe ist womöglich die Königsetappe, in der sich der Kampf um den Gesamtsieg entscheidet. Auf den letzten 60 Kilometern gibt es gleich drei Anstiege der 1. Kategorie, zudem liegt auch das Finish an einem Anstieg. Wer sich an den giftigen Anstiegen absetzen kann und eine Lücke zu den übrigen Klassementfahrern reißen kann, könnte die Rundfahrt auf dieser Etappe für sich entscheiden. Dafür sind sowohl Kletterkünste als auch Explosivität nötig.

Die Strecke der 6. EtappeFoto: Tour de PologneDie Strecke der 6. Etappe

7. Etappe | Sonntag, 18. August | Wieliczka - Krakau | 142,1 Kilometer - 1527 Höhenmeter

Das Höhenprofil der 7. Etappe der Tour de Pologne 2024Foto: Tour de PologneDas Höhenprofil der 7. Etappe der Tour de Pologne 2024

Beim Finish der Rundfahrt in Krakau ist ein Sprint besonders wahrscheinlich. Zwar dürfen sich auch die Ausreißer Chancen auf einen Tagessieg auf der finalen Etappe ausrechnen, die flache zweite Rennhälfte spricht aber klar für die Sprintspezialisten. Im Gesamtklassement dürfte sich dagegen wenig tun.

Die Strecke der 7. EtappeFoto: Tour de PologneDie Strecke der 7. Etappe


Tour de Pologne 2024: TV-Übertragung & Live-Stream der Polen-Rundfahrt

In Deutschland wird die Polen-Rundfahrt 2024 weder im Fernsehen noch über einen Live-Stream zu sehen sein. Wer sich in Polen befindet, kann die Rundfahrt bei TVP Sport bzw. TVP 1 verfolgen.

Teilnehmende Teams

Movistar, Cofidis, Intermarche-Wanty, EF Education EasyPost, Red Bull-Bora-Hansgrohe, Bahrain-Victorious, Lidl-Trek, Decathlon AG2R La Mondiale, UAE Team Emirates, Alpecin-Deceuninck, Arkea-B&B Hotels, Soudal - Quick Step, Ineos Grenadiers, Groupama-FDJ, Team dsm-firmenich PostNL, Team Jayco-AlUla, Visma | Lease a Bike, Astana Qazaqstan Team, Israel-Premier Tech, Tudor Pro Cycling Team, Lubelskie Perla Polski, Mazowsze Serce Polski, Team Poland

Die bisherigen Sieger der Tour de Pologne

  • 1928 Feliks Wiecek (Polen)
  • 1929 Jozef Stefanski (Polen)
  • 1933 Jerzy Lipinski (Polen)
  • 1937 Boleslaw Napierala (Polen)
  • 1939 Boleslaw Napierala (Polen)
  • 1947 Stanislaw Grzelak (Polen)
  • 1948 Waclaw Wojcik (Polen)
  • 1949 Francesco Locatelli (Italien)
  • 1952 Waclaw Wojcik (Polen)
  • 1953 Mieczyslaw Wilczewski (Polen)
  • 1954 Marian Wieckowski (Polen)
  • 1955 Marian Wieckowski (Polen)
  • 1956 Marian Wieckowski (Polen)
  • 1957 Henryk Kowalski (Polen)
  • 1958 Boguslaw Fornalczyk (Polen)
  • 1959 Wiesław Podobas (Polen)
  • 1960 Roger Diercken (Belgien)
  • 1961 Henryk Kowalski (Polen)
  • 1962 Jan Kudra (Polen)
  • 1963 Stanislaw Gazda (Polen)
  • 1964 Rajmund Zielinski (Polen)
  • 1965 Jozef Beker (Polen)
  • 1966 Jozef Gawliczek (Polen)
  • 1967 Andrzej Blawdzin (Polen)
  • 1968 Jan Kudra (Polen)
  • 1969 Wojciech Matusiak (Polen)
  • 1970 Jan Stachura (Polen)
  • 1971 Stanislaw Szozda (Polen)
  • 1972 Jose Luis Viejo (Spanien)
  • 1973 Lucjan Lis (Polen)
  • 1974 Andre Delcroix (Belgien)
  • 1975 Tadeusz Mytnik (Polen)
  • 1976 Janusz Kowalski (Polen)
  • 1977 Lechoslaw Michalak (Polen)
  • 1978 Jan Brzezny (Polen)
  • 1979 Henryk Charucki (Polen)
  • 1980 Czeslaw Lang (Polen)
  • 1981 Jan Brzezny (Polen)
  • 1982 Andrzej Mierzejewski (Polen)
  • 1983 Tadeusz Krawczyk (Polen)
  • 1984 Andrzej Mierzejewski (Polen)
  • 1985 Marek Lesniewski (Polen)
  • 1986 Marek Kulas (Polen)
  • 1987 Zbigniew Piatek (Polen)
  • 1988 Andrzej Mierzejewski (Polen)
  • 1989 Marek Wrona (Polen)
  • 1990 Mieczyslaw Karlowicz (Polen)
  • 1991 Dariusz Baranowski (Polen)
  • 1992 Dariusz Baranowski (Polen)
  • 1993 Dariusz Baranowski (Polen)
  • 1994 Maurizio Fondriest (Italien)
  • 1995 Zbigniew Spruch (Polen)
  • 1996 Viatcheslav Djavanian (Russland)
  • 1997 Rolf Järmann (Schweiz)
  • 1998 Serguei Ivanov (Russland)
  • 1999 Tomasz Brozyna (Polen)
  • 2000 Piotr Przydzial (Polen)
  • 2001 Ondrej Sosenka (Tschechien)
  • 2002 Laurent Brochard (Frankreich)
  • 2003 Cezary Zamana (Polen)
  • 2004 Ondrej Sosenka (Tschechien)
  • 2005 Kim Kirchen (Luxemburg)
  • 2006 Stefan Schumacher (Deutschland)
  • 2007 Johan Vansummeren (Belgien)
  • 2008 Jens Voigt (Deutschland)
  • 2009 Alessandro Ballan (Italien)
  • 2010 Daniel Martin (Irland)
  • 2011 Peter Sagan (Slowakei)
  • 2012 Moreno Moser (Italien)
  • 2013 Pieter Weening (Niederlande)
  • 2014 Rafał Majka (Polen)
  • 2015 Ion Izagirre (Spanien)
  • 2016 Tim Wellens (Belgien)
  • 2017 Dylan Teuns (Belgien)
  • 2018 Michal Kwiatkowski (Polen)
  • 2019 Pavel Sivakov (Frankreich)
  • 2020 Remco Evenepoel (Belgien)
  • 2021 Joao Almeida (Portugal)
  • 2022 Ethan Hayter (Großbritannien)
  • 2023 Matej Mohoric (Slowenien)

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