Auf der 149 Kilometer langen Strecke von Denain nach Roubaix kam es am Ende zu einem Zielsprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe. Pfeiffer Georgi (Team dsm-firmenich PostNL) eröffnete im Velodrome von Roubaix den Sprint und überholte die im Wind fahrende Ellen van Dijk (Lidl-Trek). Die Britin wurde kurz darauf jedoch von Elisa Balsamo (Lidl-Trek) und Marianne Vos (Visma | Lease a Bike) überholt. Kurzzeitig sah es danach aus, als würden die beiden Fahrerinnen den Sieg unter sich ausmachen. Auf der finalen Gerade explodierte dann aber Lotte Kopecky (SD Worx - Protime) förmlich, die an ihrer Konkurrenz vorbeizog und sich den Sieg mit einer Radlänge Vorsprung vor Balsamo sicherte.
Auf Kopfsteinpflaster-Sektor 5 bildete sich 19 Kilometer vor dem Ziel eine fünfköpfige Spitzengruppe um Amber Kraak (FDJ-Suez), Marianne Vos, Ellen van Dijk, Elisa Balsamo und Lotte Kopecky. Kurze Zeit später schaffte zudem Pfeiffer Georgi den Sprung in den Kreis der Führenden. Die Gruppe harmonierte gut, vor allem van Dijk und Kraak sorgten immer wieder mit Tempoverschärfungen für ein hohes Tempo. Zwar bildete sich hinter ihnen eine starke Verfolgergruppe um Lorena Wiebes (SD Worx - Protime), diese hatte aber am Ende keine Chance mehr, an die Spitze heranzukommen. Beim Zielsprint hatte Kopecky dann die frischsten Beine und entschied die “Königin der Klassiker” für sich.
Dieser Sieg war mein Ziel in dieser Saison. Das Team hat mir viel Selbstvertrauen gegeben. Ich konnte spüren, wie sehr es an mich geglaubt hat. Es hat einen großartigen Job gemacht. - Lotte Kopecky im Siegerinneninterview
Der Start in die “Hölle des Nordens” verlief unruhig - immer wieder kam es zu Stürzen. Auch Vorjahressiegerin Alison Jackson kam zu Fall, konnte aber anschließend weiterfahren. Nach circa 20 Kilometern konnte sich dann Victoire Joncheray (Team Komugi - Grand Est) vom Peloton lösen und sie versuchte als Solistin ihr Glück. Zwischenzeitlich hatte die Französin fast zwei Minuten Vorsprung. Noch vor dem ersten Pave-Sektor war ihre Flucht dann aber wieder vorbei.
Das Tempo im Rennen war von Beginn an hoch, sodass bei den ersten Kopfsteinpflasterabschnitten das Peloton mehr und mehr ausdünnte. Viele Fahrerinnen zollten den hohen Anfangsgeschwindigkeiten Tribut und mussten abreißen lassen. Es waren die Favoritinnen auf den Tagessieg um Kopecky und van Dijk, die Attacken setzten und so die Geschwindigkeiten hoch hielten.
50 Kilometer vor dem Ziel bildete sich dann eine Ausreißerinnengruppe um Kopecky, Vos, Georgi und Christina Schweinberger (Fenix-Deceuninck), die sich von ihren Mitstreiterinnen absetzen konnte. Kurze Zeit später wurden die vier Führenden dann aber auf dem darauffolgenden Pavé-Sektor eingeholt. Mittlerweile waren in der Gruppe der Führenden circa 25 Fahrerinnen - auch mit Seitenwinden mussten die Rennfahrerinnen kämpfen, sodass nur wenige Fahrerinnen ganz vorne mitfahren konnten.
Bei Sektor 8 setzte sich dann die Französin Jade Wiel (FDJ-Suez) ab, die ihren Vorsprung schnell auf 20 Sekunden ausbaute. Über zehn Kilometer fuhr die Französin vorneweg, wurde dann aber 18 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.
Anschließend bildete sich die fünfköpfige Führungsgruppe um Kopecky, Vos, van Dijk, Balsamo und Kraak. Wenig später gesellte sich dann noch Georgi dazu, sodass die sechs Fahrerinnen den Sieg unter sich ausmachen. Den finalen Sprint entschied Lotte Kopecky für sich, die erstmalig die “Hölle des Nordens” gewann.