Jens Claussen
· 24.07.2024
Was lange währt, wird endlich gut – werden sich die Konstrukteure der Olympischen Radrennbahn im Departement Yvelines, 35 Kilometer vom Pariser Zentrum entfernt, gedacht haben. Das Oval im Mehrzweckgebäude Velodrome National war ursprünglich für die Olympischen Spiele 2012 geplant worden, für die sich Paris vergeblich beworben hatte. Nach der Eröffnung des Velodrome 2014 wurden auf der 250 Meter langen Holzpiste schon etliche Großveranstaltungen wie die Bahn-Weltmeisterschaften 2015 und 2022 ausgetragen. Neben dem Fechten des modernen Fünfkampfs werden in der 5000 Zuschauer fassenden Arena insgesamt zwölf Bahnwettbewerbe stattfinden.
“Mit einer Neigung von 44 Grad und einer Breite von acht Metern ist das eine der am stärksten geneigten und auch breitesten Bahnen der Welt – und mit einem Belag aus sibirischem Kiefernholz auch eine der schnellsten”, verrät Thomas Boudeville, Chef der Betreibergesellschaft. “Je härter das Holz, desto schneller die Bahn”, weiß Olympiasiegerin Mieke Kröger, die schon einige Wettkämpfe auf der Bahn bestritten hat. “Ich schätze sie aber als nicht so schnell ein wie die Bahn in Tokio”, meint Kröger.
Dort fielen einige Weltrekorde. Ob in der letzten Woche der Olympischen Spiele auf die Weltbestleistung von Robert Marchand weitere folgen werden, wird sich zeigen. Der Franzose stellte im Alter von 102 Jahren einen Tag nach Eröffnung der Bahn mit 26,952 Kilometern einen neuen Stundenweltrekord in der Altersklasse der über Hundertjährigen auf.